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06.10.12 / Eigentum verpflichtet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-12 vom 06. Oktober 2012

Eigentum verpflichtet
von Theo Maass

Eigentum verpflichtet, schreibt das Grundgesetz vor. Es soll dem Gemeinwohl dienen, heißt es. Neben charakterlosen Spekulanten vom Schlage eines George Soros, die der damalige SPD-Chef Franz Müntefering als Heuschrecken bezeichnet hatte, gibt es immer noch wohlmeinende Mäzene.

Allerdings haben auch die nicht nur Freunde: Die Genossen von der Linkspartei glauben offenbar, die Sozialverpflichtung des Eigentums sei so etwas Ähnliches wie der Verzicht auf die Bestimmung darüber, was mit dem eigenen Geld geschehen solle. Leider scheinen in Brandenburg bei der „Wende“ 1989/90 auch im öffentlichen Dienst Mitarbeiter verblieben zu sein, die dem sozialistischen Enteignungstraum noch immer anhängen.

Gewiss, auch im Westteil der Republik hat es schon gelegentlich einen skurrilen Umgang mit Mäzenatentum gegeben. Nicht selten müssen sich spendable Bürger mit üblen Verdächtigungen herumschlagen, so dass nicht wenige von ihnen zu dem Schluss kommen dürften, lieber nichts mehr freiwillig für die Allgemeinheit zu tun. Die Art indes, wie das links dominierte Potsdam mit seinen Großspendern umgeht, schlägt alle Vergleiche aus dem Feld.

Nun hat der Potsdamer Mäzen Günter Jauch selbst den Genossen die passende Antwort erteilt. Jauch hatte mit anderen wohlhabenden Bürgern große Summen in die Rettung und Wiederaufrichtung des architektonischen Erbes der alten Residenzstadt gesteckt. Dabei stieß er immerfort auf erbitterten Widerstand von links, bis er nunmehr die Konsequenzen zog (siehe Beitrag unten).

Er „investiere“ künftig lieber „in Köpfe statt in Steine“, so Jauch. Das christliche Kinderhilfsprojekt „Arche“, das er nun unterstützen will, wird indes von der Linkspartei als religiöses Teufelszeug ebenfalls abgelehnt.

In der Potsdamer Stadtverordneten­versammlung stellt die Linke mit 17 Sitzen die stärkste Fraktion, die bürgerliche CDU gerade mal sieben. Aber die märkischen Christdemokraten dort haben ja auch anderes zu tun, als die Linke herauszufordern. Sie haben in einem Intrigantencoup ihre erfolgreiche Landes- und Fraktions­vorsitzende Saskia Ludwig gestürzt.

Es ist zu hoffen, dass die Botschaft von Günther Jauch wenigstens bei den Bürgern von Potsdam zu einer gewissen Nachdenklichkeit führt. Und vielleicht kommt sogar die CDU noch auf die Idee, dass sie den Bürgern eine echte Alternative anbieten sollte, statt in einem Akt der Selbstzerfleischung über ihre erfolgreiche bisherige Chefin herzufallen.


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