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13.10.12 / »Neukölln ist näher, als du denkst« / Neuköllner Bezirksbürgermeister über Gefahren der Zuwanderung – Rassismusvorwürfe nicht nur

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-12 vom 13. Oktober 2012

»Neukölln ist näher, als du denkst«
Neuköllner Bezirksbürgermeister über Gefahren der Zuwanderung – Rassismusvorwürfe nicht nur von Linken

Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) hat im Gespräch mit der Journalistin Güner Balci sein Buch „Neukölln ist überall“ in der ausverkauften Berliner Urania vorgestellt. PAZ-Autor Michael Leh hat die Buchpremiere besucht und schildert zudem die medialen Angriffe auf Buschkowsky.

Vor dem Gebäude der Urania hört man aggressives Gebrüll. „Rassismus ist überall“ schreien drei Dutzend linke Demonstranten. Und: „Wir wollen rein.“ Sie kommen aber nicht rein. Eine lange Kette von Polizisten sichert den Eingang, und während die meisten von ihnen unter dem Vordach stehen, bleiben die Schreihälse mit ihren Transparenten im Regen. Ohne Polizeischutz aber kann Heinz Buschkowsky sein Buch „Neukölln ist überall“ in Schöneberg nicht vorstellen. Zu den Protesten hatte eine Gruppe „Bashkowsky“ im Internet aufgerufen. Viel hat sie nicht auf die Beine gestellt. Die Veranstaltung wird störungsfrei verlaufen. Doch auch im Saal sind mehrere LKA-Beamte auf der Hut. Der große Saal der Urania mit 800 Sitzplätzen ist ausverkauft.  

Gehetzt gegen Buschkowsky hatten zuvor auch viele Linksideologen in den Medien. Alke Wierth, Redakteurin für Bildung und Migration der „taz“, nannte Buschkowsky einen Rassisten, einen Kleinbürger, Spießer, Populisten, einen „kleinen Mann mit großer Klappe“. Eifrig hat sie in seinem Buch nach Belegen für dessen angeblichen Rassismus gesucht. Gefunden hat sie die Sätze: „Mit den Afrikanern ist noch mehr Brutalität, Drogen- und Alkoholmissbrauch eingezogen. Türkische und arabische Männer sitzen in den Cafés. Afrikanische Männer sitzen zuhause, sehen fern, spielen, telefonieren und trinken. Afrikaner lassen sich noch schwerer in die Karten schauen als die anderen Ethnien.“ Solche Sätze, so die „taz“-Redakteurin, erfüllten „den Tatbestand der verallge-meinernden Abwertung aufgrund ethnischer Herkunft zweifellos“. Geflissentlich verschwiegen hat sie, was Buschkowsky schon in seinem Vorwort schrieb: „Um den zu erwartenden Aufgeregtheiten der organisierten Empörung vorzubeugen, müsste eigentlich auf jeder der folgenden Seiten der Hinweis stehen, dass die beschriebenen Sachverhalte niemals alle Einwanderer, alle Muslime, alle Hartz-IV-Empfänger und alle Jugendlichen meinen, ja, meinen können.“

Die Deutschiranerin Naika Foroutan darf im „Spiegel“ auf zwei Seiten faktenfreier Polemik  Buschkowsky ebenfalls „Rassismus“ andichten. „Rassismus“ ist überhaupt der neue Lieblingskampfbegriff linker Ideologen. Mit ihm soll jede kritische Stimme bezüglich einer verfehlten Einwanderungspolitik und integrationsunwilliger Zuwanderer erstickt werden. In ihrem Furor übersehen die Ideologen, wie sehr der übertriebene Gebrauch die Rassismus-Keule abnutzt. „That’s a racist“ wird auch in den USA schon ironisch und als Witz gebraucht, etwa wenn jemand dunkle und helle Wäsche für die Waschmaschine trennt.

Auch der grüne Bezirksbürgermeister von Kreuzberg, Franz Schulz, unterstellt seinem Amtskollegen Buschkowsky infamer Weise „Rassismus“. Die frühere Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, Barbara John (CDU), keilt ebenfalls gegen Buschkowsky aus. In einem Beitrag für den Berliner „Tagesspiegel“ behauptet sie pauschal, Buschkowsky würde „Einwanderung madig machen“, er veranstalte „Katastrophengeschrei“, ja er schade seinem Bezirk. Ganz in der missgünstigen und tückischen Manier seiner linksideologischen Gegner fordert sie Buschkowsky öffentlich auf, den Erlös seines Buches  für „bewährte Integrationsprojekte“ zu spenden.

Die türkischstämmige Journalistin Güner Balci jedoch, geboren und aufgewachsen in Neukölln, sie pflichtet Buschkowsky mutig bei. Wer sollte Neukölln besser kennen als sie? Auch als Sozialarbeiterin war sie dort tätig. Ihre Erfahrungen hat sie in dem Roman „Arabboy“ verarbeitet. Im Deutschlandradio sagte sie über Buschkowskys Buch: „Ich würde alles, was er dort beschreibt und behauptet, so unterschreiben.“ Man müsse ihm  dankbar sein, dass er die Wahrheit ausspreche. Auf der Bühne in der Urania zitiert sie zustimmend den Kolumnisten des „Tagesspiegel“, Harald Martenstein: „Die Rassismus-Vorwürfe gegen Heinz Buschkowsky und sein Buch kotzen mich an.“ Im Publikum ist auch die deutsch-türkische Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek, die in der Zeitung „Die Welt“ Buschkowskys Buch einen „Weckruf zur rechten Zeit“ nannte. „Wenn man denn aufstehen will“, hatte sie noch hinzugefügt.

Im Gespräch mit Balci schildert Buschkowsky die Veränderungen in Neukölln seit seiner Jugend: „Diese Alltagsgewalt aus nichtigem Anlass gab es früher nicht.“ Die islamisch geprägten Parallelgesellschaften hält er inzwischen für irreversibel. Es sei ein „schleichender Umbau des Wertegerüstes“ erfolgt. Die deutschen Normen gälten hier nur so lange, wie sie nützten. Danach verlören sie schnell an Bedeutung. An ihre Stelle träten tradierte Verhaltensweisen, die eine enorm verbindliche Wirkung entfalteten. Unter anderem verweist er auf Fälle von Polygamie. „Ich bin nicht bereit, diesen Rück-schritt zu Fred Feuerstein mitzumachen“, betont er unter starkem Beifall.

Buschkowsky liest Abschnitte aus seinem Buch, nennt die Zahl der Hartz-IV-Empfänger, der fehlenden Schulabschlüsse, auch Erfolge und positive Initiativen wie das Wirken muslimischer Stadtteilmütter. In Nord-Neukölln hätten 87 Prozent der Grundschüler Migrationshintergrund. Klassen mit keinen oder nur noch einigen wenigen Schulkindern deutscher Herkunft seien hier keine Seltenheit, die Bildungsferne vieler Eltern fatal. Balci fragt, ob man sich nicht letztlich mit einer Entwicklung wie in den französischen Banlieus abfinden müsse? Buschkow-sky wirkt einen Augenblick ratlos, denn er weiß wohl, dass es so kommen kann. Umso mehr plädiert er, dem besonders die Zukunft der Kinder am Herzen liegt, für mehr Investitionen in Schulen und Bildung. Gefragt zum Titel seines Buches, verweist er auf ähnliche Entwicklungen in vielen deutschen Städten. „Ich hätte“, sagt er, „das Buch auch nennen können: ,Neukölln ist näher, als du denkst.“


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