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20.10.12 / Kriegsspiele vor Japan / Im Inselstreit mit Tokio provoziert Peking mit Kriegsschiffen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-12 vom 20. Oktober 2012

Kriegsspiele vor Japan
Im Inselstreit mit Tokio provoziert Peking mit Kriegsschiffen

Beim Streit zwischen China und Japan um fünf unbewohnte Inseln befürchtet Tokio, dass schweres Geschütz aufgefahren wird. So zeigte man sich besorgt über sieben chinesische Kriegsschiffe, die 49 Kilometer vor einer anderen japanischen Insel gesichtet wurden. Der Konvoi bestand aus einem Zerstörer, einem Raketenzerstörer, zwei Fregatten, zwei Hilfsschiffe für U-Boote sowie einem Versorgungsschiff.

Laut Angaben aus Peking sind die Schiffe Teil eines Flottenverbandes, der im Ostchinesischen Meer ein Manöver durchführt. Obwohl die Schiffe sich in internationalen Gewässern bewegen, reagiert Tokio nervös auf jede militärische Aktion Chinas. Denn der Konflikt um die Inselgruppe hat sich bereits zu einem Handelskrieg ausgeweitet, da viele Chinesen – von oben durch die Staatsführung gelenkt – japanische Waren boykottieren. So haben Honda und Nissan ihre Produktion in China zurückgefahren. Der Autohersteller Toyota hat angekündigt, wegen rückläufiger Verkaufszahlen die Produktion in seinem Werk bei Peking vollständig zu stoppen. Davon wären 13000 Angestellte betroffen.

Kleine Ursache, große Wirkung: Denn der Inselstreit flammte erst auf, als die japanische Regierung drei Inseln aufkaufte, die sich in Privatbesitz befanden. Das brachte nicht nur China auf die Palme, sondern auch Taiwan, das die Eilande ebenfalls für sich beansprucht. Der Konflikt wurde zum Teil mit skurrilen Mitteln ausgetragen. So lieferten sich taiwanesische und japanische Fischerboote eine „Seeschlacht“ mit Wasserwerfern.

Die reichen Fischgründe um die Inselgruppe sind neben den dort vermuteten Öl- und Gasvorkommen mit ein Grund für den Kampf um die zwar strategisch bedeutsamen, aber zivilisatorisch völlig unbedeutenden Inseln. Harald Tews


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