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27.10.12 / Stoß in eine Marktlücke / Vom ersten Airbus A300 wurden bis 2007 561 Exemplare gebaut

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-12 vom 27. Oktober 2012

Stoß in eine Marktlücke
Vom ersten Airbus A300 wurden bis 2007 561 Exemplare gebaut

Airbus“ steht heute für ein Unternehmen und eine ganze Flugzeugfamilie. Begonnen hat alles mit der A300, dem Stammvater der Familie. Der erste Prototyp startete vor 40 Jahren, am 28. Oktober 1972, im französischen Toulouse zu seinem Erstflug. Die A300-Produktion endete im April 2007 nach 561 gebauten Flugzeugen, aber noch heute fliegen viele Exemplare als Passagiermaschinen und Frachter in aller Welt.

Mitte der 60er Jahre suchten Industrie und Politik nach einem Weg, die US-amerikanische Vorherrschaft in der zivilen Luftfahrt aufzubrechen. Studien zeigten einen Markt für Großraumflugzeuge auf Kurz- und Mittelstrecken. Zudem suchte American Airlines nach einem zweistrahligen Flugzeug für 250 bis 300 Passagiere für amerikanische Transkontinentalstrecken. Boeing hatte bis zur Markteinführung der 767 kein entsprechendes Produkt, und die kleineren Langstreckenflugzeuge McDonnell Douglas DC-10 und Lockheed L-1011 „TriStar“ waren für diese Nische immer noch zu groß und zu teuer.

Trotzdem blieb die Größe des A300 lange umstritten. So wollte die Lufthansa ein Flugzeug mit 200 Plätzen, andere potenzielle Kunden liebäugelten dagegen mit 300 Sitzen. Airbus wiederum sah sich nicht in der Lage, einen 200-Sitzer zu sinnvollen Preisen anzubieten. Am Ende traf man sich in der Mitte – die A300 bekam 250 Plätze.

Also hob mit der ersten Maschine, der F-WUAB, am 28. Oktober ein etwas kürzeres Flugzeug ab. Sie war das erste und einzige Exemplar der A300B1. Alle folgenden Prototypen und auch die ersten Serienflugzeuge gehörten zur 2,65 Meter längeren Variante B2. Erstkunden waren die Air France und die Lufthansa. Ende Mai 1974 nahm Air France dann den Linienbetrieb mit der A300 auf.

Das neue Flugzeug war einer der ersten sogenannten Widebodys, Passagierjets mit rundem Rumpfquerschnitt. Neu war die Kabinenauslegung mit zwei Durchgängen. Hinzu kam ein Triebwerksschub-Rechner, der den Piloten immer die richtige Triebwerkseinstellung für den niedrigsten Verbrauch angab, was die A300 zu einem sehr sparsamen Flugzeug machte. Zum ersten Mal wurden in größerem Umfang Verbundwerkstoffe eingesetzt. Spätere Baureihen waren die ersten Airliner mit Zwei-Mann-Cockpit.

Der Verkauf stagnierte, bis Eastern Airlines 1978 23 Airbusse bestellte. Andere US-Fluglinien folgten, und American Airlines wurde sogar zum größten Abnehmer der A300. Danach besetzte das Flugzeug erfolgreich die Nische des Großraumflugzeuges für Kurz- und Mittelstrecken. Ab 1978 bot Airbus dann auch die verkleinerte Variante A310 an, die ab 1982 produziert wurde. Hinzu kamen die A300C, die als Frachter umgerüstet werden konnte, und die reine Frachtvariante A300F.

Aber die Passagiervarianten blieben die meistgebauten A300. Die letzten gingen 2002 an Japan Airlines. Bis zur Einstellung der Produktion 2007 baute Airbus nur noch Frachtmaschinen. F.L.


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