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10.11.12 / Teurer Ausstieg / AKW-Rückbau kostet 17 Milliarden Euro

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-12 vom 10. November 2012

Teurer Ausstieg
AKW-Rückbau kostet 17 Milliarden Euro

Im AKW Brunsbüttel gehen nun wirklich die Lichter aus: Der Stromkonzern Vattenfall hat bei der Kieler Landesregierung den Rückbau des Kernkraftwerks beantragt. In vier Jahren soll mit der Demontage des 2007 vom Netz genommenen Meilers begonnen werden, zehn Jahre später soll nichts mehr an die strahlende Vergangenheit erinnern. Hinter der Ankündigung aber stehen einige Fragezeichen.

Zum Beispiel: Steht rechtzeitig ein Endlager für schwach- bis mittelaktive Abfälle bereit? In Frage käme, so eine Vattenfall-Sprecherin, Schacht Konrad in Salzgitter. Wenn die Politik hier nicht endlich ihre Hausaufgaben erledigt, tritt der Stromkonzern vom Rückbau zurück.

Das nächste Fragezeichen: Wohin mit den hochradioaktiven Abfällen, im Wesentlichen also den abgebrannten Brennelementen, die im Abklingbecken auf ein Ende der rot-grünen Blockadepolitik in Sachen Endlager warten? Doch selbst wenn ein Wunder geschähe und man sich schnell auf ein Endlager einigen würde (also wohl doch für Gorleben) – die derzeit verfügbare Transportkapazität in Form von Castor-Behältern würde gerade einmal für ein Zehntel der strahlenden Fracht reichen.

Das dritte Fragezeichen: Was kostet dieser Teil der Energiewende? Die vier AKW-Betreiber Vattenfall, RWE, Eon und EnBW gehen von einer halben bis zu einer Milliarde Euro pro Kraftwerk aus, insgesamt also maximal 17 Milliarden.

Der Weltrettungskonzern Greenpeace hingegen behauptet laut ARD-„Tagesschau“-Online plakativ: „AKW-Rückbau soll 44 Milliarden Euro kosten.“ Im Text sind es dann nur noch 34 Milliarden. Wie man bei vermuteten 1,5 Milliarden pro Kraftwerk mal 17 AKW auf eine dieser Zahlen kommt, ist wohl nur mit der Greenpeace-eigenen Mathematik zu erklären.

Bleibt das vierte Fragezeichen: Wer soll das bezahlen? Wenigstens hier haben wir eine positive Antwort: Die Stromkonzerne haben bereits eine Rücklage von 30 Milliarden Euro gebildet, brauchen in diesem Falle also nicht auf Stromkunden und Steuerzahler zurück-zugreifen. H.J.M.


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