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10.11.12 / Einen Nerv getroffen / Streit um deutsche Goldreserven hält an

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-12 vom 10. November 2012

Einen Nerv getroffen
Streit um deutsche Goldreserven hält an

Die Debatte um die im Ausland gelagerten deutschen Goldreserven reißt nicht ab. Erst auf Druck einer breiter werdenden Öffentlichkeit, einiger Unionspolitiker und schließlich des Bundesrechnungshofs hatte sich die Bundesbank bereitgefunden, die deutschen Barren, die größtenteils in New York lagern, zumindest stichprobenartig untersuchen zu lassen. Dafür sollen einige Barren nach Deutschland transportiert und zwecks Echtheitsprüfung eingeschmolzen werden.

Auch erst auf diesen Druck hin sah sich die Bundesbank genötigt, genauen Aufschluss darüber zu geben, wie viel vom Gold der Deutschen wo gelagert wird. Von den insgesamt 3395,5 Tonnen liegen demnach 69 Prozent im Ausland, nämlich 45 Prozent in New York, 13 Prozent in London und elf Prozent in Paris. Die restlichen 31 Prozent werden nach Auskunft der Bundesbank in Frankfurt aufbewahrt.

Die Auslandsbestände waren seit Jahren nicht mehr in Augenschein genommen und nachgezählt worden. Stattdessen verließen sich die Frankfurter Zentral-banker auf die Angaben der ausländischen Aufbewahrer. Dies hatte zuletzt in Deutschland für Beunruhigung gesorgt.

Schon die bloß stichprobenartige Untersuchung der im Ausland befindlichen Barren aber sorgt für teils deftige Reaktionen. So zog Andreas Dombret, Mitglied des Bundesbank-Vorstands, die deutschen Sorgen um die Goldreserven bei einer Rede in New York ins Lächerliche. Ihn erinnere die Furcht an irrationale Ängste vor Gaunern wie in dem James-Bond-Film „Goldfinger“.

In Deutschland gehen linke Wirtschaftsjournalisten auf ähnlichem Niveau zum Angriff über. Der Kommentator der „Financial Times Deutschland“ (FTD) bezeichnete die Forderung nach Überprüfung als „unglaubliche Posse“. So sei es auch „völlig unwichtig“, wie viel von dem Gold physisch vorhanden sei und wie viel bloß als papierne „Gold-Forderungen“. Bislang weisen die Bilanzen der Bundesbank nicht aus, wie viel „Gold“ wirklich Gold ist und wie viel davon aus jenen „Forderungen“ besteht, die erst von jemandem eingelöst werden müssten.

Der „Spiegel“ bringt vor, dass das Gold nur einen „Wert“ von derzeit 133 Milliarden Euro besitze, Das sei gerade mal ein Zwanzigstel der deutschen Wirtschaftsleistung. Indes verwechselt das Magazin hier „Wert“ mit „Preis“. Gold, und zwar physisches, keine „Gold-Forderungen“, ist eine Versicherung für den Fall eines Einsturzes von Papierwährungen. Dann dürfte sein Preis in die Höhe schnellen. Es könnte dann sogar zur Abstützung einer neuen Währung nach einer Währungsreform dienen. Somit verhält sich Gold wie eine Versicherung: Deren „Wert“ beziffert niemand auf die Höhe der eingezahlten Prämien, das ist bloß ihr Preis. Ihr Wert offenbart sich erst im Schadensfall.

Die Schärfe der Reaktionen zeigt auf, dass jene, die eine Überprüfung oder noch besser eine Heimholung des deutschen Goldes fordern, einen empfindlichen Nerv getroffen haben. H. Heckel

Mehr unter: www.gold-action.de


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