29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
17.11.12 / Spende für Prostituierte / Grüner Politiker stiehlt Partei 292000 Euro

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-12 vom 17. November 2012

Spende für Prostituierte
Grüner Politiker stiehlt Partei 292000 Euro

Christian Goetjes veruntreute als Landesschatzmeister bei Brandenburgs Grünen von Januar 2009 bis Januar 2011 laut Staatsanwaltschaft gut 289000 Euro Parteivermögen. Nun hat er ein Schuldeingeständnis über 292000 Euro abgelegt. Der 34-Jährige zweigte nämlich auch als Schatzmeister des Grünen-Kreisverbandes Oberhavel Mittel ab.

Im aktuellen Strafprozess gestand er und brachte mit den Details die Landespartei erneut in Erklärungsnot. Sie hatte Goetjes blind vertraut und einigte sich nun rasch zivilrechtlich mit ihm auf eine Rückzahlung von insgesamt 65000 Euro. Goetjes räumte nun im Strafprozess ein, das Geld vor allem für zwei Prostituierte ausgegeben zu haben: Er habe in erster Linie den in Not geratenen Frauen helfen wollen.

Die Landespartei muss sich derweil erneut fragen, warum er so lange so viel Geld unbemerkt veruntreuen konnte. Statt wie von ihm angegeben Kampagnen zu finanzieren, beispielsweise zum Thema „Keine neuen Tagebaue“, lenkte Goetjes Geld auf sein Privatkonto und zahlte seiner als Prostituierte arbeitenden Freundin eine Drogenentziehungskur im Ausland.

Zahlungen konnte er im Alleingang ohne Rücksprache anweisen, wie die Grünen nun in einer Stellungnahme einräumen. „Hierbei nutzte er aus, dass Überweisungen zu dem Zeitpunkt von einer Person alleine getätigt werden konnten und dass das von uns genutzte Online-Banking-System die Option der Sammelüberweisung beinhaltete.“ Goetjes, der nach abgebrochenem Fachhochschulstudium zu den Grünen ging und sonst kaum selbst gearbeitet hat, gab sich vor Gericht als Wohltäter: „Ich habe absolut Falsches getan, um Gutes zu tun.“ Allerdings lebte er bei der bulgarischen Prostituierten, als diese noch auf den Strich ging. Er gab zudem an, selbst Geschädigter zu sein: „Ich bin einem Betrug aufgesessen“, sagte er mit Blick auf die Frau.

Gewerbsmäßige Untreue in 267 Fällen lautete hingegen der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Goetjes zahlte demnach auch Privatrechnungen mit Parteigeld. Der einstige Spitzen-Grüne lebt nach eigener Aussage derzeit von Arbeitslosengeld II. Seine Schulden bei der Partei übernimmt damit in Teilen auch der Steuerzahler. Nach eigenen Angaben hat er bislang 35000 Euro überwiesen, weitere 1000 Euro monatlich sollen folgen, bis die 65000 Euro abbezahlt sind. SV


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren