© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-12 vom 17. November 2012

Der Michel zahlt
von Manuel Ruoff

Jetzt ist also mit der Beteiligung am „Resettlement“-Programm der Uno eine weitere Möglichkeit geschaffen, Ausländer nach Deutschland im Allgemeinen und in dessen Sozialsysteme im Besonderen zu holen. Neben Irakern sollen auch Tunesier kommen. Dass aus dem Irak, in dem die freie Welt mit BND-Hilfe einen „Regime Change“ vollzog, massenhaft Christen fliehen, ist ja schon bekannt – aber nun auch Tunesier, wo doch in Tunesien die Arabellion stattfand, als der Begriff für uns noch eindeutig positiv besetzt war?

Und dann sollen nicht etwa Flüchtlinge kommen, die auf der Flucht sind, sondern solche, die bereits Unterschlupf gefunden haben, aber dort nicht integriert werden können. Dazu wird interessanterweise auch die Türkei gezählt. Von dort übernehmen wir nun christliche Iraker, da deren Integration in dem moslemischen Land nicht möglich sei. Aber die Türkei gehöre in die EU, wie wir immer wieder hören, und wir könnten unbegrenzt moslemische Türken integrieren. Überhaupt scheinen wir ja wohl alles integrieren zu können.

Andererseits hat uns die Fried­rich-Ebert-Stiftung gerade erst wieder Ausländerfeindlichkeit bescheinigt. Muss man das alles verstehen? Egal, Hauptsache der Michel zahlt.