19.04.2024

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01.12.12 / Widerstand gegen linken Heldenkult

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-12 vom 01. Dezember 2012

Widerstand gegen linken Heldenkult
von Theo Maass

Alle Jahre wieder: Silvio Meier, der gewalttätige Hausbesetzer wird als Opferikone „rechter“ Gewalt gefeiert. Meier hatte im November 1992 zusammen mit Gesinnungsgenossen eine Gruppe Jugendlicher tätlich angegriffen, weil einer von ihnen den Aufnäher „Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“ trug. Kurz darauf griffen die zuvor attackierten Jugendlichen Meier an, der damals 16-jährige Sandro S. erstach Meier hierbei. Meier ist so zum tragischen Beispiel dafür geworden, wie sich rechtsextreme und linksextreme Gewalt gegenseitig befeuern. Als Vorbild jedoch ist er, der offenkundig selbst zur politisch motivierten Gewalt neigte, wohl kaum geeignet.

Das grün dominierte Bezirksamt Kreuzberg-Friedrichshain will Silvio Meier dennoch durch eine Straßenumbenennung ehren. Ein Kläger aus der zur Umbenennung vorgesehenen Gabelsbergerstraße hatte den Mut, zum Verwaltungsgericht zu gehen und Klage einzureichen. In einem Milieu, in dem linksextrem motivierte politische Gewalt keine Seltenheit ist, ist so etwas eher ungewöhnlich. „Das ist sehr ärgerlich, aber nun müssen wir die Entscheidung des Verwaltungsgerichts abwarten“, macht Bezirksstadtrat Hans Panhoff (Grüne) seinem Ärger über die Klage des aufmüpfigen Bürgers Luft.

Doch der Widerstand der Anwohner wächst. Das Bezirksamt musste zähneknirschend einräumen, dass nun schon 20 Anrainer ihren Unmut über die geplante Umbenennung kundgetan hätten. Meier sei selbst Straftäter gewesen und hätte zudem eine aktive Rolle in der Auseinandersetzung gespielt, bei der er ums Leben kam, argumentieren sie Kritiker des linken Heldenkults. Die Berücksichtigung der Anwohnerinteressen spielt für das Bezirksamt aber keine Rolle. Das Verwaltungsgericht wird erst 2013 eine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Straßenumbenennung treffen.

Seit Jahren marschieren Linke zum Gedenken an Meier auf. Wie in der Vergangenheit artete auch die diesjährige Silvio-Meier-Demonstration mit etwa 2500 linksextremen Demonstranten in Gewalt aus. Von Hausdächern wurden Feuerwerkkörper abgebrannt, Steine und Böller flogen gegen die Polizei, es gab Verhaftungen. Silvio Meiers frühere Freundin Christiane Schidek freut sich angesichts der Gewalt-Aktionen der Linken in der „taz“: „Wenn ich mir die Leute hier ansehe und die Ziele, für die sie kämpfen, kann ich sagen: Diese Demo ist ganz im Sinne Silvios.“ Damit hat sie vermutlich recht – es ist fast wie in einer Satire von Ephraim Kishon.


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