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15.12.12 / Kohle für Öko / Brandenburg zahlt Schwedens Energiewende

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-12 vom 15. Dezember 2012

Kohle für Öko
Brandenburg zahlt Schwedens Energiewende

Einen drastischen Kurswechsel in der Unternehmenspolitik hat Schwedens Energiekonzern Vattenfall beschlossen. Investitionen sollen bis zum Jahr 2020 nur noch in Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung fließen, so der Beschluss des staatseigenen Konzerns. Der Strategiewechsel hat Auswirkungen bis nach Brandenburg, wo Vattenfall über eine Tochtergesellschaft aktiv ist. „Wir bekennen uns nach wie vor zum deutschen Markt und zur Braunkohle. Mit den Erträgen aus der Braunkohle wollen wir unseren Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben“, so Vattenfall-Chef Øystein Løseth.

Hintergrund dieser Kalkulation: Die Braunkohlesparte gilt wegen geringer Erzeugungskosten für den Strom als sehr profitabel, während in Schweden mit dem Ausbau der regenerativen (erneuerbaren) Energiequellen erst einmal die Gewinne wegbleiben werden. Der Konzern betreibt auf der brandenburgischen Seite der Lausitz drei und in Sachsen zwei weitere Tagebaue, die drei konzerneigene Kraftwerke beliefern.

Auf Seiten der Braunkohlegegner grassieren Spekulationen, dass Vattenfalls neuer Öko-Kurs das Aus für neue Braunkohletagebaue in Südbrandenburg bedeute. Derartige Hoffnungen könnten allerdings trügerisch sein. Nimmt bei Vattenfall die Öko-Wende erst einmal Fahrt auf, dann dürfte die Braunkohleverstromung in Brandenburg und Sachsen eine der wenigen Konzernsparten sein, die noch Gewinn abwirft. Die Entwicklung der Fördermenge weist die Richtung: Mit 62 Millionen Tonnen wird der Konzern 2012 so viel Kohle in der Lausitz fördern wie zuletzt 1993. N.H.


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