26.04.2024

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15.12.12 / Knapp und teuer / Preise für Wohnraum steigen weiter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-12 vom 15. Dezember 2012

Knapp und teuer
Preise für Wohnraum steigen weiter

Mieten und Wohnungspreise werden in den meisten deutschen Städten weiter steigen. In Berlin, Hamburg, München und Frankfurt sind die Kaufpreise noch kräftiger angestiegen als die Mieten, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mitteilte. Daraus könnten leicht spekulative Blasen entstehen, wenn die Mieten nicht noch auf­holten. Durchschnittlich legten die Wohnungspreise in den vergangenen fünf Jahren jährlich um 6,5 Prozent zu. Für das kommende Jahr erwarten die Experten in den meisten Großstädten einen weiteren Anstieg um teilweise mehr als zehn Prozent. Auch die Mieten werden der DIW-Studie zufolge zulegen, wenn auch weniger stark als die Kaufpreise. Nach Angaben des Deutschen Mieterbundes müss­ten Mieter mit 34,1 Prozent schon jetzt mehr als ein Drittel ihres Haushaltsnettoeinkommens für Miete und Nebenkosten aufwenden – so viel wie noch nie. Als möglichen Grund für die steigenden Kaufpreise nennt das DIW die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank seit 2008, die niedrige Zinsen für Immobilienfinanzierungen er­mögliche. Auch die Unsicherheit über die Entwick­lung im Euro-Raum begünstige die Flucht in Sachwerte. Zudem werde in immer mehr Großstädten der Wohnraum knapp.

Der Deutsche Mieterbund geht davon aus, dass in Deutschland rund 250000 Mietwohnungen fehlen. Am stärksten seien die Großstädte vom Wohnungsmangel betroffen. Nach Angaben des Mieterbundes fehlen allein in den zehn deutschen Städten mit dem stärksten Wohnungsmangel insgesamt 100000 Mietwohnungen – davon 31000 in München, 17500 in Frankfurt und 15000 in Hamburg. Die Zahl der Sozialwohnungen sei zwischen 2002 und 2010 um rund ein Drittel von knapp 2,5 Millionen auf unter 1,7 Millionen zurück­gegangen. Der Mieterbund fordert von der Bundesregierung die Bereitstellung von mehr Fördermitteln für den Wohnungsneubau. Jan Heitmann


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