26.04.2024

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15.12.12 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-12 vom 15. Dezember 2012

Aus den Heimatkreisen

ALLENSTEIN LAND

Kreisvertreter: Hans-Peter Blasche (komm.), Lankerstraße 40, 40545 Düsseldorf, Telefon (0211) 17181290; (02131) 902700 (dienstl.), Telefax (02131) 902430 (dienstl.) Geschäftsstelle: Gemeindeverwaltung Hagen, Postfach 1209, 49170 Hagen, Telefon (05401) 9770. www.alleinstein-landkreis.de

Hohe Auszeichnung für die Paten in unsrer Heimat − Kürzlich wurden unsere Paten aus Osna-brück und Hagen am Teutoburger Wald durch persönliche Entscheidung des polnischen Staatspräsidenten Bronislaw Komorowski mit der höchsten Ehrung des Staates Polen für Ausländer, dem polnischen Kavalierskreuz, im Schloss zu Allenstein ausgezeichnet, namentlich Landrat a.D. Manfred Hugo und Bürgermeister a.D. Dieter Eickholt sowie Bundestagsabgeordneter Georg Schirmbeck. Die Ehrungen nahmen in Anwesenheit des Allensteiner Landrates Miroslaw Pampuch und des neuen Osnabrücker Landrates Dr. Michael Lübbersmann der stellvertretende Woiwode und der stellvertretende Marschall vor. Der hohen Auszeichnung liegen die langjährigen Verdienste beim Aufbau kommunaler Strukturen und das stete Bemühen um Verständigung der beiden Völker zu Grunde. Das begann mit dem Abschluss des Partnerschaftsvertrages zwischen der Großgemeinde Hagen am Teutoburger Wald und der Stadt Wartenburg [Barczewo] – des ersten Vertrages dieser Art in Polen – und führte nach der Gebietsreform in Polen zum Partnerschaftsvertrag zwischen den Landkreisen Osnabrück und Allenstein [Olsztyn]. Gleichzeitig wurden im Allensteiner Schloss die Partnerschaftsbeauftragten beider Landkreise, die Wartenburger Gymnasiallehrerin Anna Wagner-Rybinska und der Osnabrücker Amtsrat Karl-Heinz Finkemeyer, für ihre nahezu 20-jährige Arbeit um die deutsch-polnische Partnerschaft vom Allensteiner Landrat mit der höchsten Auszeichnung des Landkreises Allenstein, der „Statuette der ermländischen Königin Lyna“ (Alle) bedacht. Zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres 2012 erhielt am polnischen Staatssitz in Lansk in der Großgemeinde Stabigotten, ehemals Forsthaus Lanskerofen, Irmgard Vogelsang aus Wallenhorst im Landkreis Osnabrück, einst niedersächsische Landtagsabgeordnete und heute Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft im Osnabrücker Land sowie Ehrenmitglied der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land, für ihre anhaltenden Verdienste um die deutsch-polnische Versöhnung und die mehrjährigen freundschaftlichen Beziehungen zu den Bewohnern des Landkreises Allenstein aus der Hand der Staatsministerin Urzula Paslawska (Warschau ) im Beisein des

Woiwoden von Ermland und Masuren und des Landrates aus Allenstein das „Goldene Verdienstkreuz der Republik Polen“. Seit 1998 ist Irmgard Vogelsang Patin der neu errichteten Grundschule in Reußen. Auf sie geht die seit nunmehr zehn Jahren bestehende Partnerschaft zwischen ihrem Wohnsitz Wallenhorst und Stabigotten [Stawiguda] zurück. – Schulpartnerschaft Osnabrück und Hohenstein − Im Beisein der beiden Landräte aus Allenstein und Osnabrück wurde jüngst im altehrwürdigen Schloss zu Hohenstein [Olsztynek] ein Schulpartnerschaftsvertrag zwischen dem Angela-Gymnasium in Osnabrück und dem heutigen Mrongovius-Gymnasium, ehemals Emil-Behring-Aufbaugymnasium, abgeschlossen. Schulleiter des Osnabrücker Gymnasiums ist Oberstudiendirektor Karl Große Kracht, ein Sohn unseres Ehrenmitgliedes Hubert Große Kracht, der 20 Jahre Bürgermeister von Hagen a. T. W. war. – Das Heimatjahrbuch 2012 ist im Druck und kommt am 15. Dezember des Jahres in einer Auflagenstärke von 7100 zum Versand. Versandleiter ist erstmalig unser Schriftführer Jan Hacia, 44809 Bochum, Verkehrsstraße 7, Telefon (0234) 330518. Rückfragen zum Versand können an ihn gerichtet werden.

Duisburg – Zehntägige Busreise nach Königsberg vom 16. bis 25. Juli 2013 – Die Fahrt geht von Duisburg, Hauptbahnhof, Westeingang, ab 6 Uhr, Hannover 10 Uhr, Berlin-Schönefeld 14/14.30 Uhr. Dann Richtung Schneidemühl, Hotel Gromada/Rodlo mit Übernachtung. Am Mittwoch, 27. Juli geht es weiter über Schlochau, Marienburg mit Fotostopp über Braunsberg an die polnisch-russische Grenze. Weiter geht es nach Königsberg, Hotel Kaliningrad. Tagesfahrten ab 18. bis 23. Juli nach Waldau mit Folklore, Arnau, Heiligenwalde. Am 19. Juli nach Labiau, Tilsit, Breitenstein Museum, Insterburg, Tapiau. Am 20. Juli nach Gumbinnen zur Rominter Heide und zurück über Angerapp, Insterburg, Königsberg. 21. Juli: Tag zur freien Verfügung. 22. Juli: Palmnicken, Rauschen, Neukuhren. 23. Juli: Kurische Nehrung mit zwei Stunden Möglichkeit zum Baden, Vogelwarte und Dünen. 24. Juli: Rückreise über Kolberg nach Stettin, Hotel Panorama. 25. Juli: Rückreise auf der Strecke der Hinreise. Weitere Informationen und das komplette Programm sowie die Anmeldung erhältlich bei Willi Skulimma, Aaakerfährstraße 59, 47058 Duisburg.

 

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, St. Agnes-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (02225) 5180, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim.

Hohe Auszeichnung für Reinhard Donder − Bezirksvertreter Reinhard Donder erhielt aus der Hand des Woiwodschafts-Marschalls Jacek Protas das Ehrenzeichen für Verdienste um Ermland und Masuren. Reinhard Donder, der auch Omnibus-Reisen in den Kreis Lyck organisiert, hat sich unter anderem um den Friedhof seines Heimatdorfes Kalkofen verdient gemacht. Der 2500 Quadratmeter große Friedhof ist beispielhaft renoviert und mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt worden. Die Verleihung des Ehrenzeichens erfolgte in würdiger Form im Beisein hoher Persönlichkeiten im Kopernikus-Saal des Allensteiner Schlosses. Reinhard Donder hielt eine kurze Dankesrede auf Deutsch, die übersetzt wurde. Es ist selten, dass Deutsche bei einer derartigen Veranstaltung Reden halten. Eine solche Auszeichnung war auch für unseren Gräber-Beauftragen Gotthilf Willutzki vorgesehen, der sie nicht erleben durfte. Gotthilf Willutzki verstarb am 5. Oktober.

Ein Wochenende in Göttingen. Das alljährlich stattfindende Herbsttreffen der Mittleren Generation fand in diesem Jahr vom 26. bis 28. Oktober mit 32 Teilnehmern im niedersächsischen Göttingen statt. Das Programm begann am Freitagabend mit der Begrüßung, einem gemeinsamen Abendessen und viel Zeit zum Kennenlernen. Dabei wurde die neugewählte Vorsitzende, Heidi Mader, von allen Anwesenden in ihrem Amt bestätigt. Am Sonnabend stand ein Bus bereit, der uns den ganzen Tage begleitete, zuerst absolvierten wir eine Besichtigung des Grenzdurchgangslagers Friedland. Nach den sehr informativen Erklärungen stärkte sich die Gruppe mit einer Erbsensuppe, um danach das 1966 eingeweihte Heimkehrer-Denkmal auf einer Anhöhe nahe dem Ort zu besuchen. Der Ort Friedland wurde 1946 als zentrale Anlaufstelle zur Regulierung der Flüchtlingsströme im drei Zonen-Bereich (amerikanische, britische und russische) gewählt. Weiter führte uns der Weg durch die nordthüringische Landschaft zum Grenzlandmuseum Teistungen bei Duderstadt. Ein Teil der Gruppe stillte ihren Bildungshunger im sehr interessant gestalteten Museum. Ein anderer Teil wanderte am alten Grenzverlauf zu einem Aussichtsturm, vom dem man mit einem beeindruckenden Ausblick auf die nahen ehemaligen Grenzanlagen und die Umgebung, bis hin zum Harz, belohnt wurde. Wieder in Göttingen angekommen, schloss sich ein kleiner, geführter Stadtrundgang an, der mit der Einkehr in den Ratskeller Bullerjahn endete. Der Sonntagvormittag diente zu Gesprächen, Dis-kussionen und einem Referat von Herrn Dr. Eisfeld zum Thema: „Göttinger Arbeitskreis“ (Entstehung, Aufgaben früher und heute, Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Zukunftsorientierung). Mittags beendeten wir das gut gelungene Tagungswochenende und verabschiedeten uns zufrieden mit den vielen gesammelten neuen Eindrücken.

 

NEIDENBURG

Kreisvertreter: Jürgen Szepanek, Nachtigallenweg 43, 46459 Rees-Haldern, Tel. / Fax (02850) 1017.

Der Weihnachtsheimatbrief 2012 ist inzwischen fertiggestellt und zum Versand gebracht worden. Er ist wieder sehr umfangreich und enthält neben interessanten Themen auch einen Bericht über unser diesjähriges Heimattreffen am 9. September im bayerischen Ellingen. Wer den Heimatbrief noch nicht erhält, ihn aber haben möchte, teile seine Anschrift dem Schriftleiter Jürgen Kowalek, Bromberger Straße 26, 28816 Stuhr, mit. Er bekommt dann umgehend ein Exemplar zugesandt. Eine bedeutende Anzahl der Pfingstausgabe konnte leider auch diesmal nicht zugestellt werden, weil sich die Anschriften der Bezieher geändert haben. Alle Landsleute werden deshalb dringend gebeten, Adressänderungen und sonstige Personenstandsmeldungen dem Verwalter unserer Mitgliederdatei Hans-Ulrich Pokraka, An der Friedenseiche 44, 59597 Erwitte, mitzuteilen. Sie vermeiden dadurch Zustellungsverzögerungen und kostenaufwendige Nachforschungen und Nachsendungen. – Beim Kreisvertreter sind noch Restbestände der im vergangenen Jahr gefertigten DVDs unserer Heimatbriefe ab Jahrgang 1947, der beiden in den 1980er Jahren erschienen Kreisbücher wie auch der längst vergriffenen beiden Bildbände, das Stück zu 15 Euro, alle drei zusammen für 40 Euro (Selbstkostenpreis) erhältlich.

 

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Dieter Neukamm, Am Rosenbaum 48, 51570 Windeck, Telefon (02243) 2999, Fax (02243) 844199. Geschäftsstelle: Eva Lüders, Telefon/Fax (04342) 5335, Kührenerstraße 1 b, 24211 Preetz, E-Mail: Eva.lueders@arcor.de.

Nachbarschaftstreffen – Das Nachbarschaftstreffen der beiden Kreisgemeinschaften Tilsit-Ragnit und Elchniederung sowie der Stadtgemeinschaft Tilsit findet am 5. Oktober 2013 nicht in Osnabrück sondern von 10 bis 17 Uhr im westfälischen Soest in der dortigen Stadthalle statt. Näheres folgt zu gegebener Zeit.

Friedhöfe in Breitenstein [Uljanowo] – Die Kirchspielvertreterin Breitensteins, Katharina Willemer, hat mit Nachdruck auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Hauptfriedhof an der Kirche aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Der Schulleiter Uljanowos, Jurij Userzow, hat telefonisch zugesichert, mit größeren Schülern und vielleicht der Unterstützung des größten ansässigen landwirtschaftlichen Betriebes gemeinsam eine Grundsanierung durchzuführen. Es sollen unter Erhaltung der vorhandenen Grabsteine leicht zu pflegende Rasenflächen mit ausgesparten Grabstellen angelegt werden. Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat den Friedhof an der Tilsiter Straße in Breitenstein zu einem Symbolfriedhof Ostpreußen erklärt und mit 18 Steinkreuzen und einem schmalen hohen Holzkreuz als christliche Grabstätte ausgewiesen.

Eine beeindruckende Reise nach Ostpreußen, Teil 2 – Wir fahren in Breitenstein zu Jurij Userzows ostpreußischem Heimatmuseum, es ist das erste im Königsberger Gebiet. Die Besucher wundern sich immer wieder, wie es dem Schulleiter Jurij gelungen ist, so viele Dokumentationen, bildliche wie schriftliche, über das Kirchspiel Breitenstein und auch schon darüber hinaus, sammeln konnte. Breitenstein [Uljanowo] ist heute als Storchendorf bekannt. Weit über 30 Storchennester findet man in unmittelbarer Nähe der Kirchenruine. Wo sonst auch können die Störche noch nisten? Der überwiegende Teil der Dörfer mit ihren Bauernhöfen, wo einst die Störche ihre Nester bauten, sind ja verschwunden. Wir fahren durchs schöne Instertal – ein Urstromtal – zum Gestüt Georgenburg, vorbei am Denkmal zu Ehren des russischen Feldmarschalls Fürst Barclay de Tolly. Als russischer Armeeführer trieb er 1812 mit seinen Truppen Napoleons „Grande Armee“ zurück und unterstützte zugleich Preußen bei seinen Befreiungskriegen. Nach dem Krieg erlitt er auf seiner Reise von seinen baltischen Besitzungen zur Kur nach Wiesbaden, hier ganz in der Nähe des Gutes Schieleitschen, einen tödlichen Schlaganfall. König Friedrich Wilhelm III. errichtete als Dank und Anerkennung, gleich danach, dieses Denkmal. Seit 2007 steht nun auch ein imposantes Reiterdenkmal des Feldmarschalls auf dem ehemaligen Marktplatz in Insterburg. Alle sind schon auf das Georgenburger Pferdegestüt neugierig. Wir bekommen eine Führung durch das Gestüt und sind sehr beeindruckt von dem, was hier wieder entstanden ist. Ab 1961 begann man erneut mit der Pferdezucht – Holsteiner, Hannoveraner und Trakehner. Das großartige, wieder zum Leben erweckte Traditionsgestüt, ist Privatbesitz und gehört einem vermögenden Moskauer. Er hat seinem Gestüt den deutschen Namen „Georgenburg“ wiedergegeben. Auf dem exzellenten Turnierplatz finden regelmäßig auch internationale Turniere statt, an denen auch deutsche „Reiterasse“ teilnehmen. Bevor wir uns Insterburg anschauen, wird im „ersten“ Hotel Insterburgs gut zu Mittag gegessen. Was immer wieder sehenswert ist, sind die ehemals reformierte Kirche, heute ist sie eine orthodoxe, der Bahnhof und die Markthalle. In Gumbinnen fahren wir natürlich zur Salzburger Kirche. Viele von uns hören hier zum ersten Mal von dem Schicksal der evangelischen Salzburger. Sie sind 1732/33 aus dem Salzburger Land wegen ihres evangelischen Glaubens vertrieben worden und wurden vor allem im Gumbinner Gebiet angesiedelt; der Gumbinner Elch wird auch nicht vergessen. Über Pillkallen, mit seinem mächtigen russischen Ehrenmal (die Stadt existiert praktisch gar nicht mehr, sie ist durch die Kämpfe im Januar 1945 ausgelöscht worden), fahren wir zurück nach Tilsit. Wir kommen durch eine Gegend, die nach wie vor versteppt ist. Man sagt zwar, es werden immer mehr Flächen urbar gemacht, doch davon ist nichts zu erkennen. Im Hotel habe ich wieder einen Folkloreabend vorgesehen. Die Auftritte der Künstler begeistern jedes Mal. Die Sänger mit ihren Musikinstrumenten sind alle an der Musikhochschule Königsberg ausgebildet worden. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Bei den sommerlichen Temperaturen haben sich viele von uns noch auf der Hotelterrasse niedergelassen und prosten zum Abschied Lenin und dem Elch zu. Fortsetzung folgt! Klaus-Dieter Metschulat


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