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22.12.12 / Rundumschlag

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-12 vom 22. Dezember 2012

Rundumschlag
von Michael Leh

Wolfgang Thierse kann es nicht lassen. Gerade erst hat er sich bei der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, in der Diskussion über die neue Studie zur NS-Belastung des BdV-Präsidiums von 1958 eine Abfuhr geholt. Doch schon legt er im Berliner „Tagesspiegel“ nach. In einem Beitrag dort nimmt er die Studie erneut zum Anlass zu fordern, „endlich jene beiden umstrittenen Mitglieder des BdV“ aus dem Stiftungsrat der „Stiftung Flucht Vertreibung Versöhnung“ zurückzuziehen. Steinbach hatte ihm bereits erklärt, dass er hier „auf Granit“ beiße. Thierse fordert zudem „weitere Schritte“ zur Aufarbeitung der BdV-Vergangenheit. „Ist die verweigerte Aufarbeitung und die starre, bisweilen revanchistische Haltung des BdV darauf zurückzuführen, dass führende Mitglieder ihre eigene Vergangenheit verschleiern mussten und wollten?“, fragt er. Nun hat der BdV gerade eine Aufarbeitung nicht verweigert; Steinbach selbst hat die historische Studie in Auftrag gegeben. „Hut ab“, sagt dazu der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsohn. Doch Inquisitor Thierse, der nicht ohne „Revanchismus“ auskommen kann bei seinem Feindbild BdV, will nicht differenzieren, er übt den Rundumschlag. Vergangenheit und Gegenwart werden von ihm verwischt. Bezeichnenderweise trägt sein Beitrag im „Tagesspiegel“ die Überschrift „Die Gegenwart der Vergangenheit“, als herrsche im BdV Nazi-Ungeist. Die große Leistung des BdV, dass ihn nie eine rechtsextremistische Partei für ihre Ziele einspannen konnte, verschweigt Thierse.


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