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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-13 vom 05. Januar 2013
Nur Negatives Die Namensgebung der Planstraße D in Berlin, in der die künftige Vertriebszentrale von Daimler liegt, ist doch mal wieder typisch deutsch. Während das Unternehmen selbst die eng mit der Firmengeschichte verknüpften Namen Bertha Benz und Mercedes Jellinek vorschlug, entschied sich die zuständige Kommission dagegen. Sie sahen in Bertha Benz nicht das Vorbild einer zugreifenden Forschergattin, die in einer von Männern dominierten Welt den Erfindergeist ihres Mannes in bare Münze umwandelte und zugleich den Grundstein für ein bis heute weltweit erfolgreiches Unternehmen setzte, sondern nur eine Frau, die mal mit Hitler kommuniziert hat. Stattdessen wurde der Vorschlag der „Piratenpartei“ aufgegriffen, die Straße nach der aus Budapest stammenden jüdischen Bildhauerin Edith Kiss zu benennen. Kiss war während der Zeit des Nationalsozialismus bei Daimler Zwangsarbeiterin und Insassin des KZ Ravensbrück, 1966 beging sie von den Erlebnissen traumatisiert Selbstmord. Offenbar zählt in Deutschland nur Negatives. Fraglich nur, wie sich junge Menschen, vor allem Kinder aus Zuwandererfamilien, so mit diesem Land identifizieren sollen. |
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