29.03.2024

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05.01.13 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-13 vom 05. Januar 2013

Aus den Heimatkreisen

BRAUNSBERG

Kreisvertreter: Manfred Ruhnau, Tel.: (02241) 311395, Fax (02241) 311080, Bahnhofstraße 35 b, 53757 Sankt Augustin. Geschäftsstelle: Stadtverwaltung Münster, Patenstelle Braunsberg, 48127 Münster, Tel.: (0251) 4926051.

Bericht vom Jahreshaupttreffen − Wie in den vergangenen Jahren fand auch diesmal das Jahreshaupttreffen in der Johanniter-Akademie in Münster statt, und zwar am 22. und 23. September 2012. Das Treffen begann mit der Mitgliederversammlung am Sonnabend mit dem Rechenschaftsbericht des Kreisvertreters. Zum Gottesdienst am Sonntag waren wir Gäste der nahen Heilig-Geist-Gemeinde, und Gäste der katholischen Gemeinde waren auch die evangelischen Braunsberger. Den Gottesdienst hielt Konsistorialrat Dr. Klaus Fischer. Er kam vom Evangelium „Wer ein Kind aufnimmt“ auf unser Schicksal zu sprechen, da wir „damals“ ja alle noch Kinder waren. Glücklicherweise hatten wir ein festes, kindliches Vertrauensverhältnis zu Gott. Während der festlichen Stunde überbrachten Bürgermeister von Göwels die Grußworte des Oberbürgermeisters Markus Lewe und Roswitha Möller die des Bundes der Vertriebenen. Bürgermeister Walter von Göwels würdigte im Grußwort zunächst die Leistungen der Vertriebenen nach Flucht und Vertreibung in der Patenstadt Münster. Genaue Zahlen, wie viele Heimatvertriebene nach Münster kamen, sind nicht bekannt, doch schätzungsweise waren es so um die 70000 Neubürger für Münster und Umgebung. Von Göwels thematisierte die beantragte Umbenennung der Straßennamen und dass es gerade gegen die beiden ostdeutschen Schriftsteller, um die es auch ging, dann glücklicherweise nicht genügend Stimmen gab. Er selbst hatte sich vehement für die Beibehaltung der alten Straßennahmen eingesetzt, etwa der Agnes-Miegel-Straße, denn bei dem hohen Anteil von Heimatvertriebenen in Münster beziehungsweise der Bürger mit einem Vertreibungshintergrund, wäre es doch zumindest herzlos, ihnen die Erinnerungen an ihre Heimat zu nehmen. Für den Bund der Vertriebenen überbrachte die Grußworte die schon altbekannte Freundin unserer Kreisgemeinschaft Roswitha Möller. Sie kam auch auf die ostdeutschen Straßennamensgeber Hermann Stehr und vor allem auch auf Agnes Miegel zu sprechen. Bei der Erhaltung dieser Namen geht es nicht nur um reine Konservierung, sondern gerade bei Agnes Miegel um lebendiges Erbe. Seinen Festvortrag begann Professor Sternberg MdL-NRW mit dem Hinweis auf den hochrangigen Friedensgipfel, der vom 9. bis 11. September in Sarajewo abgehalten wurde in Zusammenarbeit mit der islamischen Gemeinde, der serbisch-orthodoxen Kirche, der Erzdiözese Sarajewo und der Jüdischen Gemeinde. Es war das weltweit größte regelmäßige Treffen von Vertretern der großen Weltreligionen und bekannten Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft. Begonnen hatten diese Treffen in Assisi im Jahr 1986. Genauso wie damals gab es einen Friedensappell und eine Entschuldigung. Was bedeuten Entschuldigungen? Es gibt billige und nicht billige. Dabei sind die nicht billigen in erster Linie die, bei denen man am eigenen Leibe etwas erfahren hatte, wofür man sich entschuldigt. Hier liegt es nahe, sich an die Charta der Heimatvertriebenen zu erinnern, die alles andere war als eine billige Entschuldigung mit dem Verzicht auf Rache und auf Vergeltung. Sternberg könne dabei sozusagen als Außenstehender von der Größe der Heimatvertriebenen reden, weil er in seiner Familie selbst keinen Vertreibungshintergrund habe, anders als etwa ein Viertel der Münsteraner Bevölkerung. So richtig sei ihm bewusst geworden, was Vertreibung bedeutet, als er einmal in einem Krankenhaus einen Zimmergenossen hatte, der aus Ostpreußen stammte. Na ja, zunächst wurde der politisch, dabei konnte man durchaus geteilter Meinung sein. Doch das war ja nur die äußere Schicht. Und dann erzählte er, wie er erlebt hatte, dass sein Vater auf der Treppe von einem russischen Soldaten erschossen wurde. Und irgendwann kam noch eine Schicht darunter, als er vom Birkenwäldchen, ja von der Heimat erzählte. Das war dann eine wirklich tiefe Geschichte! Und so hätte er gelernt, dass jedes individuelle Leid Erinnerung und Klage verdient. Ja, wie können wir uns all dessen nun wieder besser bewusst werden? Das Problem ist unter anderem der Geschichtsunterricht. Wie kann Geschichte wieder lebendiger werden? Wie wäre es, die Museen mehr zu außerordentlichen Lernorten zu machen? Irgendwie muss die Erinnerung geweckt werden – uns selbst wenn sie wehmütig und verklärend wird, wie das der schlesische Freiherr Joseph von Eichendorff in seinem wunderschönen Gedicht „Erinnerung“ beschreibt. Wie immer stiftete unsere Patenstadt Münster die Blumen und die Musik – diesmal wenigstens „einen Klavierspieler“. Um 14 Uhr gab der Vorstand Auskunft über Vorhaben und weitere Arbeit der Kreisgemeinschaft Braunsberg. Anschließend war geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen und Zeit für Gespräche. Das Treffen im kommenden Jahr wird am dritten Wochenende im September sein. Im Jahr 2013 wird es aus Platzgründen anders als üblich am Wochenende 21. und

22. September sein, und zwar wieder in der Johanniter-Akademie Münster.

 

HEILIGENBEIL

Kreisvertreterin: Elke Ruhnke, Im Bökel 76, 42369 Wuppertal, Tel.: (0202) 46 16 13. ruhnke@kreis-gemeinschaft-heiligenbeil.de. Stellvertreter: Christian Perbandt, Im Stegfeld 1, 31275 Lehrte, Tel.: (05132) 5 70 52. perbandt@kreisge­meinschaft-heiligenbeil.de. 2. stellvertretender Kreisvertreter: Bernd Schmidt, Heideweg 24, 25578 Dägeling, Tele­fon (04821) 8 42 24. Schmidt.ploessen@gmx.de. Internet: www. kreisgemeinschaft-heiligenbeil.de

Frühjahrsseminar von Freitag, 8. bis Sonntag, 10. Februar im Ostheim Bad Pyrmont – „Heiligenbeil für Anfänger und Fortgeschrittene“. Ein bunter Blick in unsere Kreisgemeinschaft. Hier kommt das vorläufige Programm für unser Seminar im Frühjahr: Für „interessierte Neulinge“ und zur Auffrischung unserer Mitarbeiter. Dieses Seminar richtet sich an Menschen, die an einer Mitarbeit in der Kreisgemeinschaft interessiert sind. Aber auch Landsleute, die ein wenig „auftanken“ wollen, sind natürlich gerne gesehen. Vorläufiges Programm: Freitag, 8. Februar: Bis 17.30 Uhr Anreise, 18 Uhr Gemeinsames Abendessen, 19 Uhr Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer, 20 Uhr „Liebe geht durch den Magen“ – Ostpreußisches zum Kennenlernen, 21 Uhr Ende des ersten Tages. Sonnabend, 9. Februar: 8 Uhr Frühstück, 9 Uhr Kultur im Kreis Heiligenbeil,

10 Uhr Getränkepause, 10.15 Uhr Zur Geschichte und Besiedlung des Kreises Heiligenbeil, 11 Uhr Die Kreisgemeinschaft Heiligenbeil – Abriss zur Geschichte und Struktur, 12 Uhr Mittagessen,

14 Uhr Die Arbeit der Gemeindevertreter und Kirchspielvertreter, 15.30 Uhr Kaffeepause, 16 Uhr Die Kreiskartei, 16.45 Uhr Bildarchiv und Archiv, 18 Uhr Abendessen, 19 Uhr Abendprogramm: Videovorführung „Ostpreußen“. Sonntag, 10. Februar: 8 Uhr Frühstück, 9 Uhr Die Kreisgemeinschaft in der Landsmannschaft Ostpreußen, 10.45 Uhr Kaffeepause, 11 Uhr Seminarkritik, 11.30 Uhr Offizielles Ende der Veranstaltung, 12 Uhr Mittagessen. Anmeldungen bitte schriftlich an Christian Perbandt, Im Stegefeld 1, 31275 Lehrte, Fax (05132) 588695 oder perbandt@kreisgemeinschaft-heiligenbeil.de

Freitag, 12. bis Sonntag, 14. April: 25. Sondertreffen Kirchspiel Zinten-Land – Liebe Landsleute, auch in diesem Jahr möchte ich wieder das beliebte Sondertreffen in Altenau organisieren. Da wir mit der „Pension Quellenhof“ so gute Erfahrungen gemacht haben, habe ich uns für 2013 wieder vormerken lassen. Wie auch bei unserem Treffen 2012 werden uns die Räumlichkeiten ausschließlich zur Verfügung stehen, ich freue mich jetzt schon auf unser geselliges Beisammensein, unter anderem bei dem so guten Kuchen! Mit dieser Einladung möchte ich alle Landsleute mit Ihren Ehe- oder Lebenspartnern aus unserem Kirchspiel Zinten–Land ansprechen, aber auch jüngere Jahrgänge, die unsere Heimat selbst nicht mehr erlebt haben, sind uns sehr willkommen! Sollten Sie Bedenken haben, niemanden zu kennen, so vergessen Sie bitte nicht, dass uns alle unsere ostpreußische Heimat verbindet. Wir können in froher Runde viel Gemeinsames austauschen, auch gibt es immer etwas Neues zu berichten. Über Beiträge zur Gestaltung unseres Programms (Geschichten, Gedichte, Spiele und anderes) würde ich mich auch diesmal wieder sehr freuen. Treffpunkt: Pension Quellenhof Altenau, An der Schwefelquelle 18, 38707 Altenau/Harz, Telefon (05328) 202 999 3, E-Mail info@quellenhof-altenau.de. Direkte Anmeldung bis Ende Januar 2013, unter „Gruppe Lenz“. Die Reservierung läuft – wie auch letztes Jahr – nicht mehr über mich, dennoch wäre ich sehr dankbar, wenn Sie mich über Ihre Anmeldung kurz informierten. Der Preis für diese zwei Tage mit Halbpension beträgt 72 Euro pro Person. Die Bezahlung ist erst vor Ort zu leisten. Reiserücktrittsversicherung, Kurtaxe und Trinkgeld sind im Preis nicht enthalten. Bei Anreise per Bahn ist Goslar der Zielbahnhof. Ein Anruf im Hotel genügt, im Kleinbus holt Herr Schoemaker die Gäste ab − gegen einen kleinen Betrag.

 

KÖNIGSBERG–STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Telefon (0203) 2832151.

Duisburg – Zehntägige Busreise nach Königsberg vom 16. bis 25. Juli 2013 – Die Fahrt geht von Duisburg, Hauptbahnhof, Westeingang, ab 6 Uhr, Hannover 10 Uhr, Berlin-Schönefeld 14/14.30 Uhr. Dann Richtung Schneidemühl, Hotel Gromada/Rodlo mit Übernachtung. Am Mittwoch, 27. Juli geht es weiter über Schlochau, Marienburg mit Fotostopp über Braunsberg an die polnisch-russische Grenze. Weiter geht es nach Königsberg, Hotel Kaliningrad. Tagesfahrten ab 18. bis 23. Juli nach Waldau mit Folklore, Arnau, Heiligenwalde. Am 19. Juli nach Labiau, Tilsit, Breitenstein Museum, Insterburg, Tapiau. Am 20. Juli nach Gumbinnen zur Rominter Heide und zurück über Angerapp, Insterburg, Königsberg. 21. Juli: Tag zur freien Verfügung. 22. Juli: Palmnicken, Rauschen, Neukuhren. 23. Juli: Kurische Nehrung mit zwei Stunden Möglichkeit zum Baden, Vogelwarte und Dünen. 24. Juli: Rückreise über Kolberg nach Stettin, Hotel Panorama. 25. Juli: Rückreise auf der Strecke der Hinreise. Weitere Informationen und das komplette Programm sowie die Anmeldung erhältlich bei Willi Skulimma, Aaakerfährstraße 59, 47058 Duisburg.

 

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, St. Agnes-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (02225) 5180, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim.

Reise 2013 in den Kreis Lyck – Es gibt Dutzende gewerbliche Reiseunternehmen, die zu angemessenen Preisen Reisen in das südliche Ostpreußen anbieten. Leider berühren diese Reisen, wenn überhaupt, den Kreis Lyck nur am Rande. Der Kreisausschuss der Kreisgemeinschaft Lyck ist deshalb sehr froh, dass immer wieder Landsleute aus unseren Reihen nicht gewerbsmäßige Reisen in den Kreis Lyck anbieten. Im Jahre 2013 fährt wohl, soviel der Kreisvertreter weiß, nur Landsmann Reinhard Donder mit einem Omnibus in den Kreis Lyck. Die Reise findet in der Zeit vom 25. Mai bis 2. Juni 2013 statt. Geplant ist eine Bootsfahrt auf dem Lyck-See, Kleinbahnfahrt in Lyck, Staken auf der Kruttinna, Besuch von Nikolaiken, Wolfsschanze und Heiligelinde. Der Omnibus fährt unter anderem ab Dortmund und Hamburg. Die Unterbringung erfolgt in der Pension Rejrat. Die Kosten werden zirka 700 Euro betragen. Reinhard Donder schreibt: „Bringen Sie Ihre Kinder und Enkel mit, damit in unserer Erinnerung etwas von dem bleibt, was war.“ Anmeldungen an Reinhard Donder, Seebergen 2, 22952 Lütjensee, Telefon (04154) 7114, eMail: donder-luetjensee@t-online.de

 

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Dieter Neukamm, Am Rosenbaum 48, 51570 Windeck, Telefon (02243) 2999, Fax (02243) 844199. Geschäftsstelle: Eva Lüders, Telefon/Fax (04342) 5335, Kührenerstraße 1 b, 24211 Preetz, E-Mail: Eva.lueders@arcor.de.

Eine beeindruckende Reise nach Ostpreußen, letzte Folge – Die Grenzabfertigung am nächsten Morgen ging relativ schnell. Larissa erwartete uns an der Grenze. Das heutige Ziel war Königsberg. Ehe wir Rauschen anfuhren, besichtigten wir die Vogelfangstation Rossitten. Bei Cranz kamen wir auf die gerade erst verlängerte Autobahn nach Rauschen. Larissa zeigte uns Rauschen, danach hatten wir genügend Zeit, uns bei dem herrlichen Wetter lange auf der schönen Seepromenade aufzuhalten. Leider ist hier der ehemals breite Sandstrand nahezu verschwunden. Wir wollten noch nach Palmnicken. Je näher wir zu dem Ort kamen, desto miserabler wurde die Straße, und sie war fast nur noch im Schritttempo zu befahren. Links und rechts der Straße lagen versteppte brachliegende Felder. Diejenigen, die das erste Mal hier waren, schüttelten den Kopf und waren erschüttert. Für die Aussichts-plattform über den Bernsteintagebau musste Larissa bei der Hauptverwaltung des Bernsteinkombinats Eintrittskarten kaufen. Das gepflegte Verwaltungsgebäude befindet sich in einer total verwahrlosten Umgebung. Nach dem Besuch des Bernsteintagebaus mit seinen „altertümlichen“ Maschinen, aber mit einer neuen Sehenswürdigkeit auf der Plattform, einer schönen und sehr eindrucksvollen Bersteinpyramide, fuhren wir an die Palmnicker Steilküste, wo die Ostsee noch ihren breiten Sandstrand besitzt. Zu unseren Füßen erinnerte ein großes Mahnmal an die 1945 hier am Strand, so grauenvoll umgebrachten 3000 jüdischen Frauen. Zeitig erreichten wir unser Königsberger „Hotel Moskwa“, welches gegenüber dem Tiergarten liegt. Das gute Hotel hat das ehemalige Verwaltungsgebäude der Nordstern Versicherung belegt. Nach dem Abendessen, es war ja noch früh und hell, begaben wir uns ins nahe liegende Zentrum der Stadt, zum Hansaplatz, heute Siegesplatz. Man hat ihn erfreulicherweise erneuert und gut gestaltet. Hier liegt auch unser Nordbahnhof und ein paar Schritte weiter die orthodoxe Kirche. Das Lenindenkmal ist verschwunden. Auf dem Weg hierher kamen wir vorbei am Schauspielhaus mit dem Schillerdenkmal gegenüber. Man sagt, gerettet wurde es durch einen russischen Offizier, der bei der Besetzung Königsbergs ein Papier an das Denkmal befestigt hatte mit der Aufschrift: „Nicht schießen, das ist ein Dichter!“ Uns fielen zwei vorbildlich restaurierte deutsche Gebäude auf, die heute zu den schönsten und eindrucksvollsten in Königsberg gehören: das Verwaltungsgebäude der baltischen Flotte, früher die Postdirektion, und das ehemalige Oberlandesgericht, mit den zwei kämpfenden Wisenten davor. Auf dem Rückweg, am Schauspielhaus, plötzlich ein ohrenbetäubendes Gekreische von Tausenden über uns kreisenden Krähen. Ja, Ostpreußen war und ist nicht nur ein Storchen-, sondern auch ein Krähenland. Am nächsten Morgen machten wir eine Stadtrundfahrt, bei der uns die üblichen Sehenswürdigkeiten gezeigt wurden. Neu ist, dass wir diesmal auch in das Kirchenschiff des Königsberger Doms eingelassen wurden, was sonst nur bei Konzerten möglich ist. Neben der großartigen Orgel fanden wir an den Wänden Aufnahmen vom historischen Königsberg sowie eine große Wandtafel mit den Namen berühmter Königsberger Persönlichkeiten, mit denen sich jetzt auch die heutigen Bewohner identifizieren. Gegen Mittag verließen wir die Stadt, um nach Danzig zu fahren. Unterwegs fuhren wir Frauenburg an und gedachten am steinernen Mahnmal der Flüchtlinge, die hier im Januar und Februar 1945 über das zugefrorene Frische Haff flüchteten und dabei zu Tausenden ihr Leben verloren. Über Cadinen – es ist kein Gestüt mehr – erreichten wir Danzig. Diejenigen, die das erste Mal Danzig erleben, sind immer wieder von der Schönheit und Einmaligkeit der Stadt gefesselt. Unser Hotel Hevelius lag nahe der Altstadt und so machten sich viele nach dem Abendessen auf den Weg zur Innenstadt und bekamen so den ersten Eindruck von Danzig. Näher vorgestellt wurde die Stadt am nächsten Vormittag während einer Stadtführung. Wir machten uns danach auf den Weg zur letzten Übernachtung nach Landsberg/Warthe. Am nächsten Tag ging es nach Hause. Die Reise war bei einigen ein Wiedersehen mit dem Heimatort ihrer Kindheit, bei andern waren es die Landschaften, die den Wert dieser Reise für sie ausmachten. Ich hörte immer wieder die anerkennenden Worte: „Diese einmalige Fahrt werde ich nicht mehr vergessen.“ Dies war nun meine letzte Ostpreußenreise, aus Gesundheits- und Altersgründen habe ich den Reiseleiterposten an Heiner J. Coenen, Studiendirektor a.D., übertragen. Klaus-Dieter-Metschulat


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