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12.01.13 / Mietwagen machen mobil

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-13 vom 12. Januar 2013

Mietwagen machen mobil

Sie heißen „Flinkster“, „Stadtmobil“ oder „car2go“ – Mietwagen, mit denen man in größeren Städten nur kurz unterwegs ist. Und das Geschäft boomt. Laut einer aktuellen Studie schaffen bis zu drei Viertel der Nutzer ihren Privatwagen ganz ab, weil das gelegentliche Mieten von Fahrzeugen für Einkäufe oder Besuche Geld spart. Harald Tews sprach mit Andreas Leo von der Mietfirma „car2go“, die in sechs deutschen Städten 3000 Smarts im Einsatz hat, über die Vorteile der „Gemeinschaftsautos“.

PAZ: Haben Sie Ihren Privatwagen zugunsten von car2go schon abgeschafft?

Andreas Leo: Ich wohne außerhalb des Geschäftsgebiets und habe eine Familie. In dieser Lebenssituation ist das eigene Auto nach wie vor das beste und flexibelste Transportmittel. Wenn ich mich in Städten mit car2go Angebot aufhalte, nutze ich jedoch selbstverständlich auch unsere Fahrzeuge um flexibel von A nach B zu gelangen.

PAZ: Welche Personengruppe nutzen die Smarts am häufigsten?

Leo: Wir haben einen Anteil von rund 60 Prozent in der Altersgruppe zwischen 18 und 35 Jahren. Noch überwiegt der Anteil männlicher Kunden, wir merken jedoch einen wachsenden Anteil weiblicher Kunden, je länger wir in einer Stadt präsent sind. car2go wird überwiegend privat, in zunehmendem Maße aber auch dienstlich genutzt.

PAZ: Was ist der Vorteil gegenüber einem Taxi?

Leo: Wir sehen uns nicht im Wettbewerb mit dem Taxigewerbe, sondern als ergänzendes Mobilitätsangebot. Das Taxi ist erste Wahl, wenn Sie selbst nicht fahren können oder wollen, viel Gepäck haben oder auf den Tür-zu-Tür-Service angewiesen sind. car2go kommt dann ins Spiel, wenn Sie eine größere Flexibilität brauchen und es ist als Selbstfahrangebot auch günstiger als die Chauffeurdienstleistung Taxi.

PAZ: Was unterscheidet Ihr Erfolgsmodell vom herkömmlichen Mietwagengeschäft?

Leo: Die Mietwagennutzung ist auf einen tage- oder wochenweisen Zeitraum angelegt und wird häufig geschäftlich genutzt. car2go-Mieten werden minutenweise abgerechnet und liegen durchschnittlich zwischen 20 und 60 Minuten. Pro Minute zahlt man bei uns übrigens 29 Cent.

PAZ: Werden Sie Ihr Angebot auf andere Städte ausdehnen?

Leo: Ja. Es ist geplant, car2go bis 2016 in rund 50 Städten zu betreiben.

PAZ: Wie hoch ist die Unfallrate bei den Mietwagen und wie ist die Schadensregelung bei einem selbstverursachten Unfall?

Leo: Im Mietpreis enthalten ist eine Vollkaskoversicherung mit 500 Euro Selbstbeteiligung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keine konkreten Unfallzahlen herausgeben. Die Zahl der Unfälle hält sich allerdings angesichts von mehr als fünf Millionen absolvierter Mieten im Rahmen.

PAZ: Die kleinen Smarts sind verkehrsfreundlich. Wann kommen die umweltfreundlichen Elektromobile?

Leo: Rund ein Sechstel unserer Flotte (rund 950 Fahrzeuge) ist bereits mit Akku-Antrieb unterwegs. In Stuttgart, Amsterdam und dem kalifornischen San Diego haben wir reine Elektroflotten im Einsatz. Die umweltfreundlichen Autos sind also schon da.


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