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19.01.13 / Heikles Wachstum / Deutschlands Einwohnerzahl ist 2012 gestiegen – Doch um welchen Preis?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-13 vom 19. Januar 2013

Heikles Wachstum
Deutschlands Einwohnerzahl ist 2012 gestiegen – Doch um welchen Preis?

Deutschlands Wirtschaft befürchtet durch den jahrzehntelangen Geburtenrückgang einen Facharbeitermangel und erhofft sich Abhilfe durch Zuwanderung. Doch es waren nicht ausländische Facharbeiter, die 2012 nach Deutschland kamen.

Auf den ersten Blick eine gute Nachricht: Nach Jahren des Schrumpfens ist Deutschlands Einwohnerzahl nach einem leichten Anstieg 2011 auch 2012 weiter gewachsen. Allerdings nicht durch einen Geburtenüberschuss, sondern durch Einwanderung.

Dahinter steht einerseits die sprunghafte Zunahme von Wirtschaftsimmigranten aus Serbien und Mazedonien, dem Vernehmen nach vorwiegend Zigeuner vom Stamm der Roma. Sie wurden angelockt, nachdem deutsche Richter im Juli verfügten, dass die Zuwendungen für Asylbewerber, also vorgeblich politisch Verfolgte, deutlich anzuheben seien. Nach Informationen des Bundesinnenministeriums hat sich herausgestellt, dass kein einziger der Serben und Mazedonier eine Verfolgung nachweisen konnte. Doch der Strom hält an.

Andererseits kommen zunehmend junge Menschen vom Mittelmeer nach Deutschland, um der Krise in ihren Ländern zu entgehen. Die jungen Griechen, Spanier oder Portugiesen wollen kein Hartz IV oder Ähnliches, sie wollen hier lernen, arbeiten, etwas leisten.

Die deutsche Wirtschaft beklagt einen grassierenden Mangel an Facharbeitern und jungen Nachwuchskräften, also begrüßt sie die jungen Mittelmeeranrainer mit offenen Armen, lockt sie sogar aktiv an. Indes: So begründet diese Klage im Einzelfall sein mag, die Gesamtstatistik weckt Zweifel. Zu den nur noch acht Prozent an arbeitslos gemeldeten Jugendlichen gesellen sich zahllose junge Menschen, die es längst aufgegeben haben, eine Stelle zu suchen und daher aus der Statistik fallen. Zudem stieg die Zahl der Jugendlichen, die nur geringfügig beschäftigt sind, von 718000 im Jahr 1999 auf 936000 im Jahr 2011 an. Hinzu kommt ein Boom an Zeitarbeitsverträgen, unbezahlten Praktika und anderen Erscheinungen, welche zwar der Statistik helfen, weniger jedoch den jungen Menschen.

So bleibt der Verdacht, dass die händeringende Suche nach jungen Spaniern auch dazu dient, die Konkurrenz für junge Deutsche zu erhöhen, um so die Gehälter zu drücken. Seit Jahren sehen sich hiesige Arbeitssuchende, vor allem Geringqualifizierte, einem „globalisierten“ Arbeitsmarkt ausgesetzt, auf dem sie mit der ganzen Welt samt ihrer Not- und sogar Elendszonen konkurrieren müssen. Die Gehaltsentwicklung ist der Spiegel dieser gefeierten „Öffnung des Arbeitsmarktes“.

Wenn SPD und Gewerkschaften behaupten, der Lohndrückerei per gesetzlichem Mindestlohn beikommen zu können, wollen sie nur davon ablenken, dass sie sich einem Schutz des deutschen Arbeitsmarktes aus ideologischen Gründen (Multikulti, Grenzen auf für alle) versagen. Etliche Beispiele tariflicher Mindestlöhne zeigen, wie leicht diese unterlaufen werden können. Hans Heckel


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