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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-13 vom 19. Januar 2013
Auf Fortbildung Wenn ich zu meinem Hausarzt muss, rufe ich vorher an, ob er auch da ist. Denn das ist nicht selbstverständlich, er ist ein Landarzt. Gerade zum Quartals-ende ist es ein Glücksfall, den begehrten Mediziner zu erreichen. Ist überhaupt noch jemand in der Praxis zu erreichen, heißt es, der Doktor sei „auf Fortbildung“. Manchmal läuft ein Band, das über den Urlaub der Praxis informiert und an den Kollegen Sowieso verweist. Der ist meistens aber gar nicht erfreut, zusätzliche Patienten behandeln zu müssen, was man als Praxisfremder dann auch zu spüren bekommt. Schlimmer ist es, wenn man außerhalb der Praxiszeiten einen Arzt benötigt. Zweimal schon musste ich den kassenärztlichen Notfalldienst bemühen. Die unisone Antwort lautete stets: „Haben Sie die Möglichkeit, dass Sie jemand ins Krankenhaus bringt?“ oder „Fahren Sie zur nächsten Apotheke.“ Dass der Hausarzt seine Praxis schließt, wenn sein Budget ausgeschöpft ist, kann ich nachvollziehen, denn wer arbeitet schon gern umsonst oder schlimmer noch, zahlt drauf, wenn er seine Arbeit ordentlich macht? Dass der kassenärztliche Notfalldienst Hausbesuche ablehnt, wird mir dafür immer schleierhaft bleiben. |
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