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19.01.13 / Ungeliebte Fakten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-13 vom 19. Januar 2013

Ungeliebte Fakten
von Rebecca Bellano

Es ist anzunehmen, dass EU-Kommissarin Viviane Reding, Verfechterin einer EU-weiten Frauenquote bei Aufsichtsräten, gerade verzweifelt Argumente sucht, um die aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Frauenerwerbsquote in Deutschland zu entkräften. Wenn es nach Reding geht, ist Deutschland nämlich in dieser Hinsicht ein Entwicklungsland, das dringend ihrer helfenden Hand in Form von Gesetzen und EU-Richtlinien bedarf. Nun behauptet das IW allerdings, dass in Deutschland 71,8 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig seien. Im EU-Durchschnitt sind es aber nur 64,9 Prozent.

Doch Reding wird ihre im letzten Jahr erteilte Rüge in Bezug auf Deutschlands Frauenerwerbsquote bestimmt nicht zurücknehmen, denn schließlich ist das IW arbeitgebernah und außerdem arbeiten viele Frauen in Teilzeit. Dass dies laut IW von den meisten Frauen jedoch gewollt ist, denn Vollzeitarbeit in Kombination mit Haushalt und Kindern ist, selbst wenn diese tagsüber fremdbetreut werden, Stress pur. Allerdings hat der Hinweis auf ein Selbstbestimmungsrecht – ob nun von Unternehmen oder Frauen – Reding noch nie in ihrem Eifer bei dem Versuch der Einführung von Quoten gestört.

Und noch eine Aussage des IW dürfte Reding und zahlreiche Streiter im Kampf um Gleichberechtigung stören: Demnach verdienen Frauen, sofern Faktoren wie Bildung, Alter, Dauer der Betriebszugehörigkeit, Unternehmensgröße und Berufserfahrung berücksichtigt werden, nur zwei Prozent weniger als Männer.


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