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19.01.13 / Wahrheit über berühmte Lügen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-13 vom 19. Januar 2013

Wahrheit über berühmte Lügen

Münchhausen – den Namen nur hören, und schon ergänzt jeder: der Lügenbaron. Aber, was sich in 300 Jahren als fantastische Episoden weltweit verbreitet hat, stammt eigentlich gar nicht von dem Freiherrn Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen (1720–1797) aus dem Weserstädtchen Bodenwerder. Das erzählt der Autor und Regisseur Kai Christiansen in seinem munteren, einstündigen Doku-Drama „Münchhausen. Die Geschichte einer Lüge“. Am Sonnabend, 19. Januar, wird es um 20.15 Uhr von „Arte“ ausgestrahlt.

Christiansen hat sich auf die Spuren derer von Münchhausen begeben. Ein Göttinger Wissenschaftler namens Rudolph Erich Raspe hat von der Themse aus für die erste Verbreitung der Geschichten des Barons von der Weser gesorgt. Stets in Geldnot, macht er einem Verleger die unglaublichen Geschichten eines Abenteurers von Münchhausen schmackhaft – die große Lüge vom Lügenbaron ist geboren. Gewiss, der Landadlige Hieronymus von Münchhausen war in seinen Kreisen ein amüsanter Geschichtenerzähler. Aber seine blaublütige Zuhörerschaft wusste wohl doch, dass der Baron um des Spaßes willen ein Aufschneider war. Was ihn allerdings nicht davor bewahrte, Opfer eines Jahrhunderte überdauernden Rufmordes zu werden – Lügenbaron!

Ben Becker spielt den Lügenbaron. Er spielt ihn mit Lust – mimisch herrlicher Fabulierer genauso wie galanter Liebhaber oder 70-jähriger Poltergeist, der tobt, nachdem bekannt wird, dass er in London als Autor auf dem Buchdeckel steht. Als Becker von der Produzentin Ira Beetz erfuhr, dass er auch trickreich auf der Kanonenkugel reitend zu sehen sein würde, sagte er sein Mitwirken sofort zu. Christiansen mischt kostümreiche Spielszenen mit wenig aussagestarkem Blättern in vergilbten Dokumenten, gibt den Erklärungen von Experten Raum und lässt den britischen Regisseur Terry Gilliam, der 1988 die Münchhausen-Geschichte verfilmte, erzählen. K. Mose


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