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19.01.13 / Bäume für die Welt / Ein Dreikäsehoch aus Bayern startete ein weltweites Umweltprojekt: »Pflanzen für den Planeten«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-13 vom 19. Januar 2013

Bäume für die Welt
Ein Dreikäsehoch aus Bayern startete ein weltweites Umweltprojekt: »Pflanzen für den Planeten«

Es ist wirklich erstaunlich, was der erst 14-jährige Felix Finkbeiner aus Pähl bei Starnberg mit seiner Initiative „Plant for the Planet“ bisher schon erreicht hat. 2007 entwarf der damals neunjährige Schüler in einem Schulreferat über den Klimawandel die Vision, dass Kinder nach dem Vorbild der kenianischen Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai Bäume pflanzen sollen, in jedem Land der Erde eine Million. Denn es sind die Kinder, die später einmal mit den Folgen eines möglichen Klimawandels konfrontiert sein werden, während die Hauptverantwortlichen für den CO²-Ausstoß, also Politiker und Manager, davon nicht mehr betroffen sein werden, weil sie dann nicht mehr leben. Falls die These von den weltweit ansteigenden Temperaturen stimmt, ist als Ursache dafür die voranschreitende Entwaldung ausgemacht – in den Tropen ebenso wie in den gemäßigten Breiten. Aber auch die Klimaskeptiker, die natürliche Schwankungen als Ursache für den Temperaturanstieg in Be­tracht ziehen, sind über die fortschreitende Zerstörung der Wälder durch Kahlschlag besorgt. Bäume sorgen für CO²-Abbau.

Felix hielt sein Referat auch in Nachbarschulen. Tatsächlich be­gannen die Schüler kurz da­rauf, Bäume zu pflanzen. Sie gründeten die Initiative „Plant for the Planet“ und konnten sogar Klaus Töpfer, den ehemaligen Bundesumweltminister und UNEP-Vorsitzenden (United Nations Environment Programme – Umweltprogramm der Vereinten Nationen), als Schirmherrn gewinnen. Felix selbst wurde als Mitglied in das UNEP-Juniorgremium aufgenommen.

Zwei Jahre später hielt er wieder einmal ein Referat, diesmal auf einer Kinder- und Jugendkonferenz in Daejeon, Südkorea. Dabei fragte er die Teilnehmer, wer bereit sei, eine Million Bäume in seinem Heimatland zu pflanzen. Daraufhin kamen mehrere hundert Kinder aus 56 Ländern zu ihm auf die Bühne und versprachen, sich für dieses Ziel einzusetzen. Seither hat sich die Schülerinitiative „Plant for the Planet“ zu einer globalen Bewegung entwickelt, der Kinder und Erwachsene angehören. Ihre Kampagne „Stop talking. Start planting“ (Hört auf zu reden, fangt an zu pflanzen) wird von Prominenten wie Peter Maffay und dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer unterstützt. Am 31. Januar 2010 wurde die „Plant for the Planet“-Foundation errichtet. Den millionsten Baum in Deutschland pflanzten die Kinder mit Umweltministern aus aller Welt im Mai 2010 auf dem Petersberg bei Bonn; und so soll es weitergehen.

Die Baumpflanzaktionen in verschiedenen Ländern werden durch Spenden und neuerdings auch durch das Projekt „Die gute Schokolade“ finanziert. Dabei handelt es sich um umweltschonend hergestellte Schokolade, deren Produktion Kleinbauern in Drittweltländern ein angemessenes Einkommen sichert. Die Schokolade wird in den Läden verschiedener Großhandelsketten angeboten. Inzwischen ist die Bewegung „Plant for the Planet“ in 72 Ländern vertreten. Ihre Ziele werden von der UNEP unterstützt. Zwar haben die verantwortlichen Politiker auf den internationalen Klimakonferenzen Felix und seine engagierten jungen Mitstreiter angehört, doch inwieweit deren Bitten und Warnungen bei den verantwortlichen Umweltpolitikern schon etwas bewirkt haben, ist noch ungewiss. Dagmar Jestrzemski


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