© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-13 vom 19. Januar 2013

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Juncker warnt vor Weltkrieg

Luxemburg – Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker hat in einer Rede vor 80 Vertretern der Presse seines Landes das Jahr 2013 mit dem Vorkriegsjahr 1913 verglichen. Wie damals glaubten heute die meisten Menschen, der Friede sei sicher. Dann sei damals der Erste Weltkrieg ausgebrochen. 2013 weise viele Parallelen zu 1913 auf, so Juncker, der auch der scheidende Chef der Euro-Gruppe ist. H.H.

Haft wegen Christentum

Kairo – In der ägyptischen Stadt Biba ist eine achtköpfige Familie zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, weil sie zum Christentum übergetreten ist. Dies meldet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Sieben Beamte, die der Familie 2004 bis 2006 bei den Formalitäten des Übertritts halfen, wurden demnach überdies zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Die Mutter ist gebürtige Christin und war vor 23 Jahren wegen ihres Mannes Muslimin geworden. Nach dessen Tod wollte sie zu ihrem alten Glauben zurückkehren. H.H.

Unbeugsam und kantig

Gute 75 Jahre ist er alt, aber kein bisschen leise. Doch Karl Schwarzenberg, der als Seine Durchlaucht Karl Johannes Nepomuk Josef Norbert Friedrich Antonius Wratislaw Mena Fürst zu Schwarzenberg, Herzog von Krummau, gefürsteter Graf zu Sulz und Landgraf im Klettgau 1937 in Prag das Licht der Welt erblickte, poltert dabei weniger als Václav Klaus. Vielleicht stehen seine Chancen deshalb so gut, nächster Präsident der Tschechischen Republik zu werden. Selbst bei tschechischen Rockbands und jungen Tschechen kommt der kantige, unbeugsame Außenminister und Atomkraftbefürworter gut an. Im Vergleich zu Noch-Präsident Klaus gilt Schwarzenberg aber als EU-freundlich, auch wenn er es begrüßt hätte, dass eine starke Persönlichkeit den Friedensnobelpreis statt der Institution EU bekommen hätte.

Während des Zweiten Weltkriegs bekannte sich seine Familie zur tschechoslowakischen Republik, was sie jedoch später nicht vor den Kommunisten schützte. In Österreich fand die Familie eine neue Heimat, doch Schwarzenberg konnte nie von dem Land seiner Geburt lassen und unterstützte tschechoslowakische Oppositionelle. Nach der Wende 1989 wurde er sofort politisch aktiv und Kanzler unter Staatspräsident Václav Havel auf der Prager Burg, was der Position eines Büroleiters des Staatspräsidenten gleichkommt.

2009 mischte er die Karten in der politischen Landschaft in Prag neu, indem er die Partei TOP9, (übersetzt: Tradition, Verantwortung, Wohlstand) gründete. Neben seiner politischen Tätigkeit führt er die Geschäfte der Familie Schwarzenberg, die nach der Rückgabe ihrer Ländereien durch den tschechoslowakischen Staat nach 1989 sehr beachtlich sind. Bel