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02.02.13 / Komfortabler Bahn fahren / Modernere Waggons auf der Strecke Königsberg–Berlin eingesetzt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-13 vom 02. Februar 2013

Komfortabler Bahn fahren
Modernere Waggons auf der Strecke Königsberg–Berlin eingesetzt

Seit zehn Jahren gibt es eine ständige Bahnverbindung zwischen Königsberg und Berlin. In diesem Jahr soll die Bahnfahrt komfortabler werden, denn die Russische Eisenbahn setzt seit diesem Jahr auf einigen Routen neue Waggons mit Dusche ein, so auch auf der nach Berlin. Es handelt sich um Waggons vom Typ RIC, in dem es zwei Toilettenkabinen gibt, eine von ihnen ist mit einer Dusche ausgestattet. Die Türen werden elektronisch mit Plastikkarten bedient.

Ab 2014 sollen auf der Route Moskau–Berlin neue Züge vom Typ Talgo der spanischen Firma „Patentes Talgo S.L.“ eingesetzt werden. Diese Waggons sind mit einer Automatik zum Wechsel der Spurbreite von der russischen Breitspur- auf die europäische Normalpur ausgerüstet. Dadurch kann unterwegs viel Zeit eingespart werden, weil die Reisenden an der Grenze nicht mehr warten müssen, bis die Fahrwerke gewechselt werden. Ob durch den höheren Komfort zukünftig mehr Reiselustige auf die Bahn umsteigen werden, bleibt abzuwarten. Zurzeit hält viele der hohe Fahrpreis davon ab, die Bahn zu benutzen. Etwas befremdet zeigten sich die ersten Passagiere über die Waggons vom Typ RIC und deren Konstruktion. Sie sind enger als die bisher in Russland gebräuchlichen. Die größten stammen noch aus der DDR aus Ammendorf. Im Vergleich zu den klassischen Großwaggons sind die vom Typ RIC sehr eng, eine Gepäckablage scheint gar nicht vorgesehen.

Bislang war die Zugfahrt Berlin–Königsberg offensichtlich nicht die beliebteste Art zu reisen. In den vergangenen beiden Jahren wurde die Zugverbindung wegen der rückläufigen Passagierzahl nur noch von Mai bis September angeboten, während sie früher ganzjährig bestand. Nur im Sommer fährt der Zug täglich. Zu ihm gehören Großraum-Waggons mit 30 Sitzplätzen. Der Zug hält an den Stationen Heiligenbeil, Braunsberg, Elbing, Marienburg und Tschew, danach wird der Waggon nach Berlin an den Zug Kiew–Berlin angehängt und nimmt die Route über Frankfurt an der Oder in die deutsche Hauptstadt.

Die größte Konkurrenz für die Bahnverbindung ist die seit Sommer 2012 wieder bestehende Flugverbindung der „Air Berlin“ zwischen den beiden Städten. Jedoch schwanken die Preise für ein Flugticket zwischen 100 Euro und 300 bis 400 Euro. Da normalerweise Air-Berlin-Tickets auch in entferntere Ziele mit über drei Stunden Flugzeit unter 100 Euro kosten, ist der hohe Preis wohl ein Grund dafür, dass auch im Sommer die Flugzeuge in der Regel nur halb besetzt fliegen. J.T.


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