19.04.2024

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02.02.13 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-13 vom 02. Februar 2013

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Kreisgemeinschaft Angerburg e.V., Landkreis Rotenburg (Wümme), Postfach 1440, 27344 Rotenburg (Wümme), Landkreis: Telefon (04261) 9833100, Fax (04261) 9833101.

55. Heimatpolitische Tagung in Rotenburg (Wümme) – Von Sonnabend, 23. bis Sonntag, 24. Februar findet die Tagung in der Theodor-Heuss-Schule, Gerberstraße 16 (neben dem Ratsgymnasium), 27356 Rotenburg (Wümme) statt. Programm: Sonnabend, 23. Februar, 15 Uhr (ab 14 Uhr Kaffee/Tee und Kuchen): 1. Eröffnung durch die Kreisgemeinschaft, 2. Begrüßung durch den Patenkreis, 3. Grußwort der Gäste, 4. Vorträge: Prof. Dr. Dr. h.c. Ingo von Münch, „Die Leiden der ostpreußischen Frauen 1944/45 – verschwiegen, verdrängt, aber nicht vergessen“; Wilfried Gerke, „Preußische beziehungsweise deutsche und polnische Minderheitenpolitik am Beispiel Großpolens seit 1815“. Gemeinsames Abendessen um

19 Uhr: Elchbraten. Sonntag, 24. Februar, 9.30 Uhr: Ministerialrat a.D. Dr. Jürgen Martens, „Das Engagement des westpreußischen Landesmuseums in Polen“. Schlusswort. Gemeinsamer Gesang. Ende gegen 12 Uhr. Verbindliche Anmeldungen und Mitteilung von Übernachtungswünschen werden bis zum 15. Februar bei Brigitte Junker, Sachsenweg 15, 22455 Hamburg, erbeten.

 

TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Hans Dzieran, Stadtgemeinschaft Tilsit, Postfach 241, 09002 Chemnitz, E-Mail: info@tilsit-stadt.de.

Bildband – Der Bildband „Tilsit auf alten Postkarten“ erfreut sich großer Nachfrage. Er enthält 118 Abbildungen von Tilsiter Ansichtskarten aus der Vorkriegszeit, zum Teil in Farbe. In einem Anhang wird gezeigt, was von der alten Bausubstanz noch erhalten ist. Restbestände sind noch erhältlich. Der Bildband kann bei Ingolf Koehler, Telefon (0431) 242214 angefordert werden.

 

TREUBURG

Kreisvertreterin: Ingrid Meyer-Huwe, Heinrich-Heine-Straße 51, 30173 Hannover, Telefon/Fax (0511) 884928, E-Mail: eusebius@kabelmail.de. Stellvertreter: Siegfried Schmidtke, Marienweg 31, 50858 Köln, Telefon (02234) 996441, schmidtke@ubcom.de. Geschäftsführer: Mattias Lask, Amselweg 51, 44822 Mettmann, Telefon (0211) 1699118, mlask@online.de. Präsidentin der Kreisgmeinschaft: Irmgard Klink, Schlehdornweg 30, 47647 Kerken, Telefon (02833) 3984, iklink@gmx.de. Ansprechpartnerin in Ostpreußen: Hannelore Muraczewska, Wisniowa 1, PL 19-400 Olecko, Telefon (0048) 875 20-3180.

Nachruf auf Dr. Ing. Heinrich Mattheè − Wir mussten Abschied nehmen von unserem ehemaligen, langjährigen, verdienstvollen Kreisvertreter Dr. Ing. Heinrich Mattheè.

Als im Sommer 1996 klar wurde, dass unser Kreisvertreter Gerhard Biallas aus gesundheitlichen Gründen das Amt als Kreisvertreter nicht mehr übernehmen konnte, stellte sich Dr. Heinrich Mattheè als Kreisvertreter zur Verfügung, obwohl er beruflich noch sehr engagiert war. Er wurde dann im September 1996 zum Kreisvertreter gewählt, und wir waren alle froh, dass es mit unserer Kreisgemeinschaft gut weiterging. Dr. Mattheè hat die Kreisgemeinschaft bis 2008 geführt, als er dann seinerseits dieses Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. In dieser Zeit hat er viel bewirkt und sich dadurch um Ostpreußen und besonders um Treuburg sehr verdient gemacht. Ich möchte aus seinem Lebenslauf berichten und auch Teile aus der Laudatio zitieren, die anlässlich der Verleihung der goldenen Ehrennadel gehalten wurde.

Heinrich Mattheè wurde am 31. Juli 1935 als Sohn des Erbhofbauern Otto Mattheè und seiner Ehefrau in Ringen, Kreis Treuburg, geboren. Im Oktober 1944 müssen die Eltern mit den Kindern Gertrud und Heinrich den Hof verlassen, und kommen in den Kreis Sensburg. Im Januar 1945 schickt der Vater den 9-jährigen Heinrich mit seiner Schwester zu der ältesten Tochter, die in Wolfenbüttel verheiratet war. Die Eltern selbst dürfen nicht fort. Da muss der kleine Heinrich also schon eine große Verantwortung für sich und seine Schwester übernehmen Dieser Fluchtweg dauert über drei Wochen. Die Eltern bleiben für fast zwei Jahre in Masuren verschollen, ehe sie krank und gebrochen 1946 in Wolfenbüttel eintreffen.

Nach dem Besuch der Volksschule geht Heinrich auf die Oberschule, kommt als Austauschschüler für ein Jahr in die USA. Durch Stipendien aus dem Lastenausgleich war ihm das möglich. Auch das Bergbaustudium in Clausthal-Zellerfeld wurde durch Stipendien aus dem Lastenausgleich und als Werkstudent finanziert. Nach Beendigung des Studiums, das er als Dipl. Ing abschloss, ergab es sich, dass er durch einen Forschungsauftrag in Clausthal-Zellerfeld promovieren konnte. Bei einem Studententreffen in Berlin lernte er seine Frau, eine Königsbergerin, kennen. Sie heirateten 1962 und bekamen drei Söhne.

Dr. Mattheè war in der Zementbranche tätig, er weilte von 1970 bis 1980 weltweit im Ausland. Ab August 1968 arbeitete er 32 Jahre lang in leitender Stellung bei Dyckerhoff-Zement, zuletzt als Direktor in Lengerich. Er wollte sich den Ostpreußen zur Verfügung stellen, da er sich den Menschen, die dort jahrhundertelang gewirkt hatten, verpflichtet fühlte. Zitat aus der Laudation vom 8. November 2008: „Dr. Heinrich Mattheè war von 1996 bis 2008 Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Treuburg. Es ist sein Verdienst, dass am 25. Oktober 2003 nach jahrelangen Vorbereitungen und Herrichtung der alte evangelische Friedhof in Treuburg eingeweiht werden konnte. Die Hinweistafel des Friedhofes stellt fest, dass dort von 1820 bis 1945 deutsche Bürger aus [Marggrabowa]/Treuburg und Umgebung ihre letzte Ruhe gefunden haben. Die Lebenden werden aufgefordert, dieser Tatsache zu gedenken und den Friedhof zu ehren. Die Tafel weist zudem deutlich darauf hin, dass die Errichtung der Gräberstätte mit Mitteln der Kreisgemeinschaft Treuburg und durch die Förderung der Stadt Olecko, der Landsmannschaft Ostpreußen und der Patenstadt Leverkusen in deutsch-polnischer Verständigung ermöglicht worden ist.

Im Jahre 1945 hatten die Polen an dem alten Treuburger Preußendenkmal den Adler ausgetauscht und eine Tafel mit einem Text angebracht, der für die deutschen Heimatvertriebenen aufgrund falscher historischer Aussagen unzumutbar war. Dr. Heinrich Mattheè forderte daher im Jahre 1999, dass nicht über gemeinsame Projekte mit der Stadt Olecko gesprochen werden dürfe, solange dieser Tafeltext existiere. Es ist sein Verdienst, dass das Denkmal mit dem nicht akzeptablen Text durch einen Granitstein mit einer polnischen Inschrift ersetzt worden ist. Die deutsche Übersetzung findet sich auf einer Bronzetafel auf dem Kirchberg, die ebenfalls am 25. Oktober 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Sie gedenkt aller Menschen, dank denen die Bürger der Stadt Olecko in Frieden leben und jenen Menschen, die sich besonders um die Stadt seit ihrer Gründung im Jahre 1560 verdient gemacht haben.

Ein weiteres Projekt, in das sich Dr. Heinrich Mattheè intensiv eingebracht hat, ist die Restaurierung des alten Rathauses aus dem Jahre 1818, …. Dr. Ing Heinrich Mattheè hat sich um die Landsmannschaft Ostpreußen und die Kreisgemeinschaft Treuburg verdient gemacht. In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen verleiht ihm die Landsmannschaft Ostpreußen das goldene Ehrenzeichen.“ Damit all seine Pläne verwirklicht werden konnten, hat Herr Dr. Heinrich Mattheè viele Reisen in die Heimat unternommen, manchmal mehrmals in einem Jahr. Er setzte sich nachhaltig für die grenzüberschreitende Arbeit in Ostpreußen ein, so dass ein gutes Verhältnis zwischen der Kreisgemeinschadft Treuburg und der polnischen Stadtverwaltung von Treuburg [Olecko] besteht. Dadurch hat er sich bleibende Verdienste erworben. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Im Namen der Kreisgemeinschaft Treuburg.  Ingrid Meyer-Huwe


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