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09.02.13 / Internetkatalog zu Preußenkönig

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-13 vom 09. Februar 2013

Internetkatalog zu Preußenkönig

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat den ersten Teil des von ihr erarbeiteten Bestandskatalogs der Zeichnungen Friedrich Wilhelms IV. (1795–1861) online gestellt unter http://bestandskataloge.spsg.de.

Zeitlebens war der König zeichnerisch tätig. Während seiner Kronprinzenzeit und auch nach seiner Thronbesteigung 1840 schuf er eine Vielzahl von Zeichnungen, die vor allem Entwürfe für Kirchen, Paläste, Kulturbauten, Schlösser oder Villen darstellen. Bei seinem Tod hat er Tausende Blätter hinterlassen, oft dicht gefüllte Bögen, meist beidseitig genutzt. Zusammen mit den ihm auf das engste verbundenen Architekten Karl Friedrich Schinkel, Ludwig Persius oder Friedrich August Stüler kann Friedrich Wilhelm IV. als einer der wichtigsten Ideengeber der deutschen Baukunst in den Jahren zwischen 1820 und 1860 gelten.

Diesen Zeichnungs-Schatz bewahrt heute die SPSG in ihrer Graphischen Sammlung. Summiert auf etwa 7000 Seiten zeigt sich hier eindrücklich der ganze Kosmos der Ideenfülle dieses künstlerisch hochbegabten Königs. Die SPSG arbeitet seit einiger Zeit da­ran, die Zeichnungen in einem wissenschaftlich kommentierten Online-Bestandskatalog zu publizieren. Diese aufwendige Arbeit unterstützen die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Reinhold und Elisabeth Schulze Stiftung und die Scherping-Schulze-Stiftung. Seit 2012 fördert die Fritz Thyssen Stiftung das Katalogprojekt.

Sortiert nach Orten und Sachbegriffen sind in dem nun erschienenen ersten Teil mit rund 1500 Arbeiten vor allem die großen, oft über Jahre verfolgten Projekte des Königs erfasst, etwa die Neubauten des Berliner Doms und verschiedener Potsdamer Kirchen, Ideen zu Villen und Schlössern in Berlin und Brandenburg, aber auch zu Kunsthandwerk oder Denkmälern. Alle Zeichnungen sind detailliert beschrieben und wissenschaftlich kommentiert. Eine Volltextsuche ermöglicht die individuelle Recherche. Kurze Essays, die aus den Kommentaren heraus angezeigt werden können, fassen größere Projekte des Königs zusammen und ergänzen die Zeichnungen mit Abbildungen der ausgeführten Bauten oder mit Entwürfen der beauftragten Architekten.

Die SPSG plant, bis zum Jahr 2014 den kompletten Bestand der Zeichnungen mit etwa 7000 Katalognummern online zu stellen.  SPSG

 

Wissenschaftler und Minister

Carl Heinrich Becker gilt als Mitbegründer der modernen, gegenwartsbezogenen Orientalistik. Der am 12. April 1876 in Amsterdam geborene Professor ist jedoch nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als Hochschulpolitiker hervorgetreten. So setzte er sich für mehr Rechte und Beteiligung von außerordentlichen Professoren, Privatdozenten und Studenten an der bisherigen Ordinarienuniversität ein. Angesichts dieser egalitären Forderungen verwundert es nicht, dass nach der Novemberrevolution das sogenannte rote Preußen auf ihn aufmerksam wurde. 1921 und 1925 bis 1930 wurde der Parteilose sogar mit der Leitung des preußischen Kultusministeriums betraut. Wenige Tage nach der nationalsozialistischen Machtergreifung, am 10. Februar 1933, starb Becker in Berlin.    Manuel Ruoff


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