25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
16.02.13 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-13 vom 16. Februar 2013

Leserforum

Letzte Chance

Zu: „Londons Signal an die Völker“ (Nr. 5)

Hans Heckel ist zuzustimmen, dass das Signal von Englands Premier David Cameron den Europäern die Chance einräumt, den „alternativlosen“ Weg in die Schulden- und Transferunion zu sperren. Es geht nicht um „mehr Europa“, sondern um ein stärkeres und besseres Europa. Die „guten“ Europäer – wie Westerwelle und der französische Außenminister Fabius – haben reflexartig auf die Cameron-Initiative reagiert. Das ist keine Überraschung. Die Anhänger von „mehr Europa“ befürchten, dass Cameron den Geist aus der Flasche gelassen hat, der ihren Traum von der Banken- und Fiskalunion zerstören kann.

Merkel und Schäuble wollen bis zum 22. September jede Dis­kussion über die Misere in Europa verhindern. Ihnen geht es um den puren Machterhalt. Ein teurer und folgenschwerer Wahlkampf für das deutsche Volk. Teurer als der amerikanische Wahlkampf zwischen Obama und Romney.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat die Vorlage von Cameron aufgenommen und seinen Abgeordneten geschrieben, dass er bei neuen Verhandlungen die Möglichkeit eines Austritts seines Landes sicherstellen will. Hoffentlich folgen andere Politiker diesem Beispiel. Es wird die letzte Chance sein, ein starkes, wettbewerbsfähiges „Europa der Vaterländer“ zu schaffen auf der Grundlage von Solidität, Subsidiarität, Solidarität mit automatischen Sanktionen und großer Eigenverantwortung. Die derzeitige Spaltung Europas in die Eurozone, die EU minus die Eurozone und die europäischen Staaten wie Schweiz und Norwegen, die nicht in der EU sind, verhindert die Rolle, die ein geschlossenes Europa auf der Weltbühne spielen könnte.

Dieter Farwick, Sigmaringen-Laiz

 

 

Bei dem Sprachunsinn ist frau baff

Zu: „Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit“ (Nr. 3)

Früher habe ich gelernt, nur Diktaturen, besonders die faschistischen, benutzen und verändern die Sprache für ihre Zwecke. Wenig thematisiert ist die geschlechtsspezifische „Gender“- Sprache, die uns weismachen soll, zwischen Mann und Frau gibt es keine Unterschiede und wenn, dann sind sie anerzogen. Ich dachte, das Mittelalter sei vorbei. Der Schwachsinn kommt heute in einem anderen Gewand daher. Leider gibt es kaum Widerstand gegen diese Verdummung.

Eine üble Sitte ist auch die Umbenennung von Straßennamen. Die Geschichte aus der heutigen Zeitgeistbrille zu betrachten, führt zu falschen Einschätzungen der Geschichte. Diese ändert man nicht dadurch, dass man bekannte Straßennamen umändert.

Ein neues Betätigungsfeld ist auch das Durchforsten von Kinderbüchern und Märchen im Hinblick auf politisch korrekte Betrachtungsweise. Man könnte das als Lächerlichkeit abtun, wenn es nicht so viele Handlanger gäbe, die diesen Schwachsinn in die Öffentlichkeit tragen und dafür sorgen, dass sich dieser Unsinn verfestigt. Leider gibt es keine nennenswerten Kräfte, die gegen diese Bevormundung und Verdummung angehen – die PAZ einmal ausgenommen.

Hans Trenner, Hamburg

 

 

Droht uns Libyens Schicksal?

Zu: „Alles noch da?“ (Nr. 3)

O weh, den Gold-Lagerort Frankreich will man aufgeben! Da wollte seinerzeit ein Herr Gaddafi aus Libyen den französischen Banken sein Geld entziehen, aber das ist dem besagten Herrn übel bekommen. Das durften die Franzosen nicht zulassen, denn dann wäre die Grande Nation pleite gegangen. Flugs inszenierten sie deshalb eine Rebellion gegen besagten Herrn. Der Despot, der zuvor von der Uno ob seiner Menschenfreundlichkeit gewürdigt werden sollte, war über Nacht auf einmal ein Verbrecher geworden. Nachdem man ihn beseitigt hatte, war der Grande Nation die Pleite erspart geblieben.

Wenn jetzt die Bundesbank unser Gold von dort wegholt, was passiert dann? Dem Portrait von Kanzlerin Merkel hatte man vor einiger Zeit schon mal probehalber ein kleines Bärtchen angeklebt. Wird sie dann als heimliche Nazigröße entlarvt? Dann hätte man wieder einen Grund über Deutschland herzufallen. Die bösen Deutschen wollen den Franzosen einfach das Gold wegnehmen! Das muss man mit allen Mitteln verhindern.

Da unsere Bundeswehr irgendwo im Ausland herumschwirrt, kann man in aller Ruhe wieder über Deutschland herfallen. Klug geplant, oder?

Gerhard Stefan Paschedag, Gütersloh

 

 

Böse Realität

Zu: „Das Malmö-Desaster“ (Nr. 5)

Schon öfter fragte ich mich, wo das Land meiner Kindheit geblieben ist. Das Land, in dem Kinder unbeschwert durch alle Stadtteile laufen konnten, die Menschen alle ähnlich und freundlich waren, Bus und Bahn ohne Angst vor Diebstählen oder Schlimmerem benutzt werden konnten, die Klassenkameraden alle eine Sprache und denselben kulturellen Hintergrund hatten, wo auf dem Schulhof höchstens mal gerauft, aber nie brutal geschlagen wurde, man seinem Nachbarn auch mal sein Missfallen ausdrücken durfte, ohne gleich des Rassismus bezichtigt zu werden.

Mein Sohn dagegen musste schon im Kindergarten die ersten Erfahrungen mit gewalttätigen kleinen Mohammeds machen, er lernte, sich in Bus und Bahn unauffällig zu verhalten, er vermied gewisse Stadtteile, sah Dreck, Unrat und Sperrmüll auf den Straßen, sah verhüllte Frauen, bärtige Männer in Nachthemden. Gerne hätte ich ihn im verschwundenen Land meiner Kindheit aufwachsen lassen. Ich hoffe, dass er dieses neue fremde Land rechtzeitig verlässt.

Maria-Anna Konietzko, Bad Homburg

 

 

Nicht ausruhen

Zu: „Das Malmö-Desaster“ (Nr. 5)

Die zu beobachtenden Entwick­lungen in den verschiedenen Staaten Europas waren zu erwarten – und das ist erst der Anfang.

Widerstand gegen diese Zukunftsentwicklung sei Rechtsextremismus, so wird uns jedenfalls Tag für Tag eingetrichtert. Niemand wird später sagen können, „das habe ich nicht gewusst“. Und so bekommen wir alle nur das, was wir verdienen, für unsere Bequemlichkeit, unsere Feigheit und für unsere grenzenlos scheinende Gleichgültigkeit. Übrigens, ist das nicht nur zu diesem Thema passend.

Reinhard Bertelsmann, Velbert

 

 

Die Zahl sagt alles

Zu: „Streit um Benesch-Dekrete” (Nr. 4)

Es ist erfreulich, dass die Vertreibung der Deutschen in der Tschechischen Republik erneut thematisiert wird. Allerdings fehlt in dem Bericht der wichtige Hinweis, dass bei der Vertreibung aus dem Sudetenland und der Tschechoslowakei (nach dem US-Historiker Alfred de Zayas) zirka 267000 Deutsche ums Leben gekommen oder vermisst sind. Nur mit dieser Angabe wird uns allen das Ausmaß dieses Verbrechens deutlich.

Werner Blietz, Goch

 

 

Sklaven Europas

Zu: „Aufstand der Armen Europas droht“ (Nr. 3)

Die Politik fährt den Karren planmäßig gegen die Wand, diese Krise in Europa ist gewollt und wird weiter durchgepeitscht. Die Drahtzieher hinter den Kulissen stopfen sich die Taschen voll, und dazu bekommen sie harte Res­sourcen für lau. Leider werden sie damit nicht von selbst aufhören. Die Menschen werden sich wehren müssen oder aber zu Sklaven werden.

Karla Hayes, Bischofsheim

 

 

Geistig verwirrt

Zu „Nur Mittel zum Zweck“ (Nr. 3)

Der Beitrag über die Tarifverhandlungen ist sachlich richtig. Ich persönlich rechne aber so: Wenn ich meinen Angestellten (Handwerksbetrieb Metall) fünf Prozent mehr Gehalt zahle, dann werden daraus infolge Lohnnebenkosten etwa sieben Prozent. Das würde selbst bei sinkendem Wettbewerbsdruck schlecht gehen. Dieser Druck steigt jedoch seit Jahren, welches tendenziell sinkende Preise zur Folge hat.

Wir Handwerker exportieren nichts, wir können auch keine Arbeit ins Ausland auslagern. Billigere Arbeitskräfte importieren geht auch nicht. Ein US-Großspekulant hat unlängst unserem Ökonomen Hans Werner Sinn „geistige Verwirrung“ im Zusammenhang mit dessen Kritik am grenzenlosen Rettungsschirm unterstellt. Wenn das so ist, unterstelle ich den Herrn Bofinger und Schäuble sowie „verdi“ ebenfalls geistige Verwirrung.

Jürgen Kunz, Buchen

 

 

Ein stromlinienförmiger Bundespräsident

Zu: „Enttäuschung“ (Nr. 5)

Wie lange müssen wir diesen Bundespräsidenten noch ertragen? Anlässlich seines Besuches in einem Flüchtlingslager für Afrikaner belehrte uns Joachim Gauck unlängst über die Fernsehkameras, Deutschland brauche die Zuwanderung. Da muss man die ernste und besorgte Frage stellen, welche Identitätsvorstellung der Bundespräsident vom deutschen Volk hat. Ein Ausrutscher kann seine Bemerkung nicht gewesen sein. Denn in seiner Weihnachtsansprache nahm Gauck diese Begebenheit auf und bekräftigte seine Aussage ausdrücklich.

Anscheinend ist Gauck vom Präsidialbüro bereits stromlinienförmig in die „political correctness“ eingepasst worden. Gauck ahnt sicher auch, was ihm in unserer Medienlandschaft blühen würde, wenn er sich nicht politisch korrekt verhalten würde. Welche Identität uns zugedacht ist, hat nämlich der Sozialphilosoph Professor Günter Rohrmoser eindrücklich dargestellt mit der Feststellung, die Deutschen müssen universal, pazifistisch, internationalistisch, nur an Gedanken der Menschenrechte orientiert sein und allen anderen ihre Rechte zubilligen. Aber wenn sie die Rechte, die sie allen anderen zubilligen, für sich selber beanspruchen, dann werden sie als „Nazi“ oder als Rechtsaußen aus dem Verkehr gezogen.

Gerhard Synowzik, Stadtoldendorf

 

 

Gauck der Kleine

Zu: „Enttäuschung“ (Nr. 5)

Traurig, aber wahr: Bundespräsident Gauck ist eine Enttäuschung! Nun ist es wie bei „des Kaisers neue Kleidern“ ausgesprochen. Wie geschichtsvergessen muss er sein, dass ihm nicht einmal eine der Jubiläums­aus­stel­lungen für Friedrich den Großen ein Wort wert war.

Bei www.bundespraesident.de findet man unter seinen über 50 Reden aber solche zur Eröffnung der Ausstellung „Russen und Deutsche“, zur „documenta 13“ und zu Friede Springer. Allein Friedrichs Beitrag zur Entwick­lung des Rechtsbewusstseins und der Freiheit des Denkens („Geht man auf den Ursprung der bürgerlichen Gesellschaft zurück, so ist es augenscheinlich, dass der Herrscher kein Recht über die Denkungsart der Bürger hat“) hätte viel Stoff für eine faire Würdigung durch den Mann geboten, dem Freiheit vorgeblich Herzensanliegen ist.

Manfred Backerra, Hamburg

 

 

Blick zurück, um zukünftige Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren

Zu: „Gleichheit ist Vielfalt“ (Nr. 5)

Dass die „politische Korrektheit“ in unserem Land und innerhalb der deutschen Nation sowie deren Gesellschaft für Veränderungen gesorgt hat, ist unbestritten. Was als korrekt oder nicht korrekt als Zielsetzung definiert wird und wurde, ist in der Politik sowieso eine Sache für sich. „Was interessiert mich das Geschwätz von gestern“, dieser Ausspruch liegt den meisten noch im Ohr.

Vor einigen Jahrzehnten wurde nach dem Krieg das Wirtschaftswunder geschaffen, die deutsche Bevölkerung hatte eine gemeinsame Sehnsucht und die Zielsetzungen: nie wieder Krieg, Wohlstand und eine Nation, die ihre Zukunft gemeinsam und selbst gestalten wollte. Zu dieser Zeit waren die Wirtschaft und die Demokratie berechenbarer als heute, da unter anderem der Fokus auf die Stärkung der deutschen Nation ausgerichtet wurde. Der Aufbau wurde im Interesse für die Deutschen vorangetrieben. Die Einheit Deutschlands und eine gesamtdeutsche Verfassung waren Forderungen auch der Millionen Toten und Vertriebenen, deren Stimmen heute nicht mehr zählen.

Der Zeitfaktor als politische Waffe war gegenwärtig aber nicht so ausgeprägt wie heute und auf allen Ebenen. Mindestlöhne und Zeitarbeitsfirmen als schmerzhaft spürbar kriminelle und doch legale Strukturen waren noch nicht erfunden. Diese brutale soziale Zerstörung der arbeitenden Bevölkerung durch solche Einrichtungen wären zu dieser Zeit abgelehnt und massiv bekämpft worden. Die Arbeit und deren Entlohnung wurden gerechter verteilt als heute. Die Menschen waren dadurch zufriedener. Es gab genug Arbeit für alle.

Ein sozialer Niedergang der deutschen Bevölkerung durch falsche Politik und skrupellose Wirtschaftsinteressen war bis dahin undenkbar. Christ zu sein im eigenen Land war keine Schande und wurde durch regelmäßige Kirchgänge und die damit verbundenen nachbarschaftlichen Beziehungen als Gemeinschaft empfunden. Das soziale „Wir-Gefühl“ hatte einen höheren Stellenwert. Die Beichte, für die Katholiken ein natürlicher Bestandteil ihres Glaubens, war eine Selbstverständlichkeit. Die Menschen waren zufriedener und hatten genügend zeitlichen Spielraum für Familie, Politik, Religion und Vereinsleben. Der Deutsche suchte in selbstverständlicher Form das persönliche Gespräch und flüchtete nicht wie heute in das mediale Netz, das es zu dieser Zeit noch nicht gab.

Der Staat hatte zu diesem Zeitpunkt das lukrative Geschäft mit den Vereinen und Bräuchen der Deutschen als Einnahmequelle noch nicht erkannt. Vereine konnten so mit wenig Aufwand das Brauchtum aufrecht erhalten.

Kirchenglocken wurden in der Nacht nicht abgestellt, weil sich in jener Zeit niemand darüber aufregte. Zuwanderungen von Ausländern wurden nur in geringem Umfang von allen Parteien als notwendiges Instrument für die wachsende Wirtschaft toleriert. Eine Zerschlagung der deutschen Gesellschaftsstrukturen war so gut wie ausgeschlossen. Die Deutschen konnten sich im eigenen Land mit ihrer Position als Leitkultur sicher sein.

Es gab keine Partei, die wie heute mit dem Namen einer Farbe ausgerüstet so konsequent die „deutsche Nation“ in die Bedeutungslosigkeit manövrieren wollte. „Burn-out“ war ein unbekannter Begriff. Es wurden keine Milliarden notwendig, um dieses Erschöpfungssyndrom zu behandeln. Energie war für den einfachen Bürger bezahlbar und keiner musste seinen Stromverbrauch auf „Zählerstillstand“ bringen. Die Kraftwerke mussten deshalb nicht ihren überschüssigen Strom zu Schleuderpreisen auf den Weltmarkt bringen, um ihre Gemeinkosten zu decken. Risikolasten der Stromkonzerne wurden nicht auf die Bürger übertragen.

Ein Kanzleranwärter, der wie ein Hampelmännchen nach stärkerer Entlohnung gebrüllt hätte, wäre unter der Würde des Bundestages gewesen. Es wäre ihm nahegelegt worden, über seine Zukunft in der Politik nachzudenken.

Politische Korrektheit und der Zeitgeist sind untrennbar miteinander verbunden. Umso wichtiger ist die Frage, wie weit sich die Gesellschaft von ihrer Zukunft verabschieden will. Direkte Demokratie und Volksabstimmungen als Lösung der Politikverdrossenheit sind wichtige Pfeiler einer zukünftigen deutschen Nation. Wenn fast 60 Prozent der Wahlberechtigten in Niedersachsen zur Wahl gegangen sind und davon etwa 31 Prozentpunkte dem linken Flügel zur Macht verholfen haben, ist dies ein klares Zeichen von Verdrossenheit der Bürger.

Eine Politik, die das Volk zahlenmäßig in einem höheren Maße nicht hinter sich hat, ist scheinbar nicht mehr demokratisch. Die Verpflichtung, dem deutschen Volk zu dienen, entwickelt sich zur Bedeutungslosigkeit. Es scheint in der Zukunft denkbar, dass diese drei Worte am Reichstag durch andere Worte ersetzt werden.

Udo Heinz Barendt, Alsdorf


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren