16.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.03.13 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-13 vom 02. März 2013

MELDUNGEN

»Vernachlässigtes Erbe«

Tilsit – Romanas Borisowas, ein aus Litauen stammender Maler, weilte zur Vernissage seiner Ausstellung „Vernachlässigtes Erbe“ in den Räumlichkeiten des Stadtgeschichtlichen Museums und präsentierte mit seinen Zeichnungen die Architektur des alten Ostpreußen oder vielmehr das, was davon geblieben ist. Die einstige Schönheit der preußischen Burgen, Schlösser, Kirchen und Gutshäuser lässt sich in seinen Werken erahnen und wird durch das Prisma des Künstlers sichtbar gemacht. Nach seinen Worten sind diese Bauten wie Märtyrer, wie Vermittler westlicher kultureller Werte, die dem kräftigen Stoß der kämpfenden Ideologie standgehalten haben. Doch diese Zeugen längst vergangener Leben, die jahrhundertelang als Beispiele für den ganzen osteuropäischen Raum dienten, drohten zu verschwinden. Bald werde alles vergessen sein. Es vergehe einfach so, weil niemand da sei, der diesem Lauf der Dinge Einhalt gewähre, mahnte Romanas Borisowas. Die Ausstellung ist bis Ende dieses Monats geöffnet. H.Dz.

 

Vertrag über Schiedsgericht

Königsberg – In einer feierlichen Sitzung bei der Industrie- und Handelskammer Königsberg (KTPP) ist eine Zusammenarbeit zwischen deren Arbitragegericht und dem „Arbitragegericht West-Pommern“ aus Stettin vertraglich vereinbart worden. Des Weiteren haben die russischen Gastgeber und ihre polnischen Gäste die Sieger des „ersten Regionalwettbewerbs für Energiewirtschaft und -effizienz“ gekürt und „eine Reihe organisatorischer Fragen beredet“, wie es in einer offiziellen Verlautbarung heißt. Die Industrie- und Handelskammer Königsberg umfasst derzeit 347 kleine, mittlere und Großbetriebe sowie „Organisationen des Business“. Sie versteht sich als Dienstleistungszentrum. Dabei leisten ihre Arbitragegerichte, die anstehende Konflikte per außergerichtlicher Verständigung zu klären versuchen, wertvolle Dienste, bemühen sie sich doch um Rechtssicherheit als die Basis eines günstigen Investitionsklimas. Im jüngsten Vertrag haben sich nun die Königsberger und ihre polnischen Gäste zur „Popularisierung alternativer Lösungen zur Konfliktbewältigung“ verpflichtet. Im Falle von handelsrechtlichen Meinungsverschiedenheiten sollen nun zwei Ombudsmänner, nämlich je ein Interessensvertreter beider Seiten mit vierjährigem Mandat, schlichten. Schon vor zwei Jahren hatte die KTPP Abkommen mit Wirtschaftskammern von sechs polnischen Woiwodschaften geschlossen, aber diesmal ging es erstmals gezielt um die Gerichte, denn bei allen partnerschaftlichen Beziehungen sind Wirtschaftskonflikte nicht immer zu vermeiden. W.O.

 

Russen kaufen in Polen ein

Mit der Einführung des kleinen Grenzverkehrs hat an der innerostpreußischen Grenze ein regelrechter Einkaufstourismus eingesetzt. Menschen aus dem Königsberger Gebiet reisen ins benachbarte südliche Ostpreußen, um sich dort mit preiswerten Lebensmitteln, Kleidung und Elektronik einzudecken. Weil sich ihre Zahl ständig erhöht, will die Stadt Braunsberg einen neuen Supermarkt bauen. „Es vergeht kein Tag, an dem nicht Russen in unsere Supermärkte strömen, um sich mit Elektronik und Lebensmitteln einzudecken“, sagte Braunbergs Bürgermeister Henryk Mrosinsky. Nach einer Umfrage unter den russischen Käufern kam man zu dem Schluss, ein neues Einkaufsparadies von 1800 Quadratmetern Größe zu bauen. Doch wie so oft ist des einen Freud des anderen Leid. Russische Grenzbeamte kontrollieren die Einkaufstouristen scharf. Allein in diesem Jahr wurden bereits 46 Zuwiderhandlungen, bei denen mehr importiert wurde als erlaubt, geahndet. Auf polnischer Seite geht man lockerer damit um. Schließlich profitiert die Region davon, wenn Russen möglichst viel kaufen. MRK


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren