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09.03.13 / Baustopp in Pillau / Gouverneur Zukanow lässt Pläne prüfen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-13 vom 09. März 2013

Baustopp in Pillau
Gouverneur Zukanow lässt Pläne prüfen

Nikolaj Zukanow, der Gouverneur des Königsberger Gebiets, will die Verträge für den Bau des Kindergartens in Pillau annullieren lassen. Ob der Schock und der Medienrummel über den geplanten Kindergartenbau auf einem Friedhofsgelände ausschlaggebend waren für die Einmischung des Gouverneurs, ist ungewiss. Fakt ist, dass sich erstmals ein Gouverneur um eine solche Angelegenheit kümmert. Während eines Arbeitsbesuchs in Zimmerbude ließ er den Weiterbau einer Reihe von Kindergartenprojekten im Königsberger Gebiet stoppen. Er ordnete eine Überprüfung der Bauanträge und -genehmigungen an.

Als Grund nannte der Gouverneur zu hoch veranschlagte Kosten. Zukanow hatte Zweifel daran, dass die Baupläne die vorgeschriebene Überprüfungsphase der Behörden überhaupt durchlaufen hatten. Mehrfach seien Preisunterschiede bei Ausschreibung und anschließender Ausführung in Höhe von 30 Prozent vorgekommen. Zukanow vermutet, dass die Stadtverwaltungen absichtlich den Bau von Kindergärten an Orten vorsehen, an denen keine Infrastrukur vorhanden ist, mit dem Ziel, die Erschließungskosten aus dem Gebietshaushalt abzugreifen, denn dieser ist an dem Bau neuer Kindergärten zu 70 Prozent beteiligt. Darüber hinaus legten die Städte zunächst Pläne für ganz normale Zweckbauten vor, um dann später Kindergärten mit allem Komfort, Schwimmbädern, Fitnessgeräten und Trainingssälen inklusive zu präsentieren, was zur Verteuerung der Bauvorhaben führt.

Dem will Zukanow einen Riegel vorschieben. Es sei nicht einzusehen, dass ein Kindergarten mit Schwimmbad in Königsberg für gut fünf Millionen Euro gebaut werden könne, ein gleichwertiger in Pillau aber fast sieben Millionen Euro koste. Zukanow versprach, dass trotz vorläufigen Baustopps neue Kindergartenplätze auch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt würden. M. Rosenthal-Kappi


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