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09.03.13 / Mutiger Einsatz für Ostpreußen / Wolfgang Thüne, bekannter Repräsentant der Heimatvertriebenen, hat sein 70. Lebensjahr vollendet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-13 vom 09. März 2013

Mutiger Einsatz für Ostpreußen
Wolfgang Thüne, bekannter Repräsentant der Heimatvertriebenen, hat sein 70. Lebensjahr vollendet

Dr. Wolfgang Thüne vollendete am 4. März das 70. Lebensjahr. Der Jubilar ist einer der wenigen bundesweit bekannten Repräsentanten der Heimatvertriebenen, insbesondere gilt dies für die weltweite Ostpreußenfamilie.

Am 4. März 1943 wurde er in Rastenburg geboren. Die Flucht verschlug seine Familie und ihn nach einer Zwischenstation in der SBZ nach Nordrhein-Westfalen in den damaligen Erftkreis Bergheim. Dort legte er zu Ostern 1962 die Reifeprüfung ab. Sofort nach dem Abitur begann er an der Universität Köln mit dem Studium. Seine Hauptfächer waren Meteorologie und Geophysik, als Nebenfächer belegte er Mathematik, Physik und Geographie. Zum Wintersemester 1962/63 wechselte er an die Freie Universität Berlin. Dort schloss er das Studium 1967 mit der Diplom-Hauptprüfung und der Gesamtnote „sehr gut“ ab. Er erhielt die Berechtigung zum Führen des akademischen Titels Diplom-Meteorologe.

Ab Januar 1968 wurde der Ostpreuße in das Beamtenverhältnis des „Deutschen Wetterdienstes“ übernommen. Nach Absolvierung des erforderlichen Vorbereitungsdienstes wurde er dort im Dezember 1970 zum Regierungsrat ernannt. Ab Oktober 1971 durfte Thüne eine genehmigte Nebentätigkeit als Meteorologe beim ZDF, Abteilung „Heute-Sendung“ aufnehmen. Als Wetterfrosch der Heute-Sendung wurde der Jubilar bundesweit bekannt. Seine Wetterkommentierung erstreckte sich nicht nur auf das Gebiet der AltBundesrepublik, sondern bezog recht häufig Mitteldeutschland und die Ostprovinzen des früheren Deutschen Reiches mit ein. Dabei war es dann zwangsläufig, dass er Schlesien, Hinterpommern und Ostpreußen erwähnte. Bisweilen nannte er auch die geografischen Regionen Samland, Masuren, Rügen oder Ostbrandenburg (Neumark). Damit bereitete er den ostdeutschen Vertriebenen immer wieder Freude, aber seinen ZDF- Vorgesetzten Verdruss. Mehrmals wurde er ermahnt, seine „patriotische“ Sprachweise zu unterlassen, sie war schon damals unerwünscht. Thüne hat das standhaft ignoriert. Die Wetteransage beim ZDF endete 1986 als der Jubilar für die Konrad Adenauer Stiftung beruflich nach Brasilien wechselte.

Im Mai 1974 wechselte der Ostpreuße beruflich vom Deutschen Wetterdienst in den Dienst des Landes Rheinland-Pfalz unter Beibehaltung seines Beamtenstatus. Schon vorher war er im Dezember 1973 zum Oberregierungsrat befördert worden. Zum 1. Juni 1975 erhielt er seine Beförderung zum Regierungsdirektor. Die Grundlage für ein erfolgreiches berufliches Wirken war gelegt, nun konnte die Gründung einer eigenen Familie vorgenommen werden. Im November 1975 heiratet Thüne Marie-Luise Warth. Dem Ehepaar wurden zwischen 1977 und 1981 zwei Söhne und eine Tochter geboren. Trotz einer anspruchsvollen Tätigkeit als Beamter im höheren Dienst des Landes Rheinland-Pfalz und drei Kindern im Kleinkindalter nahm Wolfgang Thüne zum Wintersemester 1980/81 ein nebenberufliches Zweitstudium an der Würzburger Universität in den Fächern Soziologie, Politische Wissenschaften und Geografie auf. Am 4. März 1986 beendete er dieses Studium mit der Promotion zum Dr. phil. und der Note „Magna cum laude“.

Nun erfolgte der schon erwähnte berufliche Wechsel nach Brasilien, dazu hatte ihn der Dienst-herr, das Land Rheinland-Pfalz beurlaubt. Die fünfköpfige Familie wechselte komplett nach Südamerika. Die Thünes kehrten am 30. Dezember 1989 nach Deutschland zurück.

Am 2. Januar 1990 nahm der Ostpreuße seine vormalige Tätigkeit im Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht des Landes Rheinland-Pfalz wieder auf. Im September 1990 wurde er in das Ministerium für Umwelt und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz versetzt. Hier wurde ihm das Referat „Naturwissenschaftliche und technische Fragen des Umweltschutzes“ übertragen. Zum 1. Dezember 1990 wurde er zum Ministerialrat ernannt. Wolfgang Thüne beendete 2008 wegen Erreichung der Altersgrenze seine berufliche Tätigkeit.

Es liegt auf der Hand, dass ein Mann mit seiner Liebe zur angestammten Heimat wie es sich beim Jubilar schon in jungen Jahren zeigte, auch nicht abseits stehen konnte als es darum ging, repräsentative Aufgaben für die Heimatvertriebenen zu übernehmen. Der Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) wurde schon früh aufgrund der Wetterkommentierung und verschiedener Veröffentlichungen als Autor auf den Rastenburger aufmerksam. Im November 1980 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen der LO. Er war damals der jüngste Träger dieser Auszeichnung. Diesen Rang hat ihm bisher niemand streitig machen können. Der heute

70-Jährige übernahm 1970 den Vorsitz der Landesgruppe Rheinland-Pfalz der LO. Damit wurde er Mitglied der ostpreußischen Landesvertretung. Dieses Amt hat er heute noch inne. Der Rastenburger wurde im April 1991 in den Bundesvorstand der LO gewählt. Im November 1992 berief ihn die ostpreußische Landesvertretung zum stellvertretenden Sprecher. Dieses Amt bekleidete er bis zum November 2010. Jedoch ist er auch heute noch Mitglied im Bundesvorstand der LO. Zahlreich sind die Artikel, die der Jubilar zum Recht auf die Heimat und zur Widervereinigung Deutschlands unter Einfluss Ostpreußens geschrieben und veröffentlicht hat. Besonders hervorgehoben werden muss, dass Thüne bereitwillig zahlreiche Rednerverpflichtungen bei Hauptkreistreffen und Tagen der Heimat übernommen hatte. Ein großes historische Wissen und die Fähigkeit politische Aussagen in den geschichtlichen Kontext zu stellen, heben ihn aus der Reihe anderer Mitstreiter heraus. Nicht unwichtig für das hohe Engagement des Jubilars für die Sache der Heimatvertriebenen ist sein Vorsitz im Landesverband des BdV seit 1991. Er ist auch heute noch BdV-Landesverbandsvorsitzender in Rheinland-Pfalz. In dieser Eigenschaft war er auch einige Jahre Mitglied im BdV-Präsidium.

Auf einem (seinem) speziellen Fachgebiet des „Klimawandels“ hat Dr. Wolfgang Thüne Mannesmut vor Königsthronen bewiesen und dies gilt auch noch für jetzt und heute. Er wirbt mit guten Argumenten für seine Auffassung, dass der sogenannte „Klimawechsel“ im Wesentlichen nicht von Menschen beeinflusst werden kann. Thüne entlarvt die Hektik der Gesetzgebung zum angeblichen Klimaschutz als Klimahysterie, bei der es vorrangig um Machtfragen geht, die immer auch einen finanziellen Hintergrund haben. Der Ostpreuße steht damit nicht alleine. Namhafte Wissenschaftler in den verschiedenen Regionen der Welt teilen seine Auffassung. Der schweigenden Mehrheit der Menschen in Europa kommt das Geschrei um den Klimawandel längst spanisch vor. Das schützt Thüne aber nicht vor einer beleidigenden Stigmatisierung durch die grün alternativen Klimahysteriker, die bundesweit bei der gesamten politischen Klasse die Richtung vorgeben. Er wird als Klimawandel-Leugner bezeichnet. Die Assoziation zu anderen Leugnungen ist gewollt. Mit Schweigen übergehen die Ideologen des sogenannten Klimaschutzes die Tatsache, dass Thüne 2008 Preisträger einer bedeutsamen Stiftung für eine ideologiefreie Wissenschaft wurde. Die Schirmherrschaft bei dieser Auszeichnung hatte der frühere Bundeswirtschaftsminister und langjährige NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement. Dieser hat selbst seine leidvollen Erfahrungen mit den ideologisch gesteuerten Kadern seiner Partei machen müssen. Wolfgang Thüne wird standhaft bleiben. Ein Mann wie er, der nun in das achte Lebensjahrzehnt eintritt, lässt sich nicht mehr verbiegen. Er leistet damit einen eminent wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Meinungsvielfalt in unserem Land. Diese Meinungsvielfalt, der verfassungsmäßig ga-rantierte Pluralismus, ist von den Tugendwächtern der „Political Correctness“ in dieser Republik schon sehr eingeschränkt.

Die große Ostpreußenfamilie, der Sprecher und die Gremien der LO, danken Herrn Dr. Wolfgang Thüne für seinen jahrzehntelangen mutigen Einsatz für Ostpreußen und die Ostpreußen sowie für sein Wirken für die Meinungsfreiheit und für eine interessenungebundene Wissenschaft.

Als langjähriger Weggefährte rufe ich dem Jubilar zu: „Wolfgang, weiterhin mutig vorwärts. Gott erhalte Dir Deine Schaffenskraft. Herzliche Glücks- und Segenswünsche.“

Der Bundesvorstand der LO

Wilhelm v. Gottberg, Altsprecher der LO


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