25.04.2024

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16.03.13 / Profi-Hysteriker

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-13 vom 16. März 2013

Profi-Hysteriker
von Harald Tews

Die Südtiroler Deutschrock-Band „Frei.Wild“ hat viele Fans. Ihre CD „Feinde deiner Feinde“ verkaufte sich seit Ok­tober 2012 über 100000-mal. Grund genug, um sie für den Echo-Musikpreis zu nominieren – nur um die Nominierung wenig später wieder rückgängig zu machen. Die Veranstalter beugten sich dem Druck von Bands wie „Kraftklub“, „Mia“ oder „Die Ärzte“, die mit einem Boykott der Veranstaltung drohten.

Solche Bands erheben den Anspruch, die aktuell einzig vertretbare politisch gängige Wahrheit zu vertreten. Wer davon abweicht, wird reflexartig abgebügelt und mit dem Siegel „rechtsradikal“ verteufelt. Dabei weisen die Musiker von „Frei.Wild“ jede Nähe zu rechtsextremen Ideen von sich. Schaut man sich ihre Texte an, kann man sich über den Protest der politisch stromlinienförmigen Bands nur wundern. „Frei.Wild“ singt von Heimatliebe, so wie es jede volkstümliche Gruppe in den TV-Sendungen von Carolin Reiber oder Florian Silbereisen tut. Sind die Wildecker Herzbuben, sind Marianne und Michael deswegen rechtsextrem?

„Frei.Wild“ propagiert Volksmusik mit anderen Mitteln: radikal, vulgär, rabiat. Das trifft nicht jeden Geschmack. Jedoch sind die Texte völlig harmlos. Gefährlich wird es nur, wenn solche Botschaften mit Hardrock unterlegt werden. Das ruft tugendhafte Profi-Hysteriker auf den Plan, die einen Skandal provozieren, um sich selbst als moralisch „bessere“ Menschen zu profilieren. Schade nur, dass die Echo-Veranstalter nicht den Schneid hatten, an der Nominierung festzuhalten und unterwürfig der Ego-Sucht Platz gewährt haben.


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