Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-13 vom 23. März 2013
Jan Heitmann: Gute Zeiten für die römischen Souvenirhändler, können sie doch gleich mit drei Päpsten Geld verdienen. Besonders gut läuft allerlei Nippes mit dem Konterfei des medienwirksamen Johannes Paul II., obwohl dieser schon vor acht Jahren verstorben ist. Auch der frisch inaugurierte und mit reichlich Vorschusslorbeeren versehene Franziskus sorgt für gute Geschäfte. Dessen Amtsvorgänger Benedikt XVI. lässt sich dagegen nur schleppend vermarkten. Das liegt gewiss nicht an den Römern, denn bei ihnen war der Deutsche nicht zuletzt wegen der Volksnähe beliebt, die bei Franziskus gerade von den deutschen Medien so hoch gepriesen wird. Auch Benedikt fuhr gern mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ging auf die Menschen zu. Davon war hierzulande allerdings selten etwas zu lesen. Dafür wurden alle theologischen Facetten des intellektuellen Dogmatikers und seine Reformfähigkeit beleuchtet. Und, wie sollte es in Deutschland anders sein, es wurde nach einem Haar in der Suppe gesucht, auch wenn allenthalben „Wir sind Papst“ gejubelt wurde. Frei nach dem selbstverleumderischen Motto: Kein Deutscher kann wirklich gut sein, auch wenn er es ist. So wurden des jungen Joseph Ratzingers (Zwangs-)Mitgliedschaft in der Hitlerjugend und seine Tätigkeit als „Hitlers Flakhelfer“ und Soldat der Wehrmacht ausgegraben. Das wurde von den deutschen Medien ausgiebig thematisiert, wohingegen die nicht unumstrittene Rolle des erwachsenen Franziskus während der argentinischen Militärdiktatur eher beiläufig abgehandelt wird. Selbst ein Papst verliert also in den Augen unserer Medien seine Unschuld – einfach nur, weil er Deutscher ist. Denn es gilt immer die Schuldvermutung. |
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