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06.04.13 / Neue Jobsucher / Euro-Zone in Not: Arbeitslosigkeit steigt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-13 vom 06. April 2013

Neue Jobsucher
Euro-Zone in Not: Arbeitslosigkeit steigt

Der Euro sollte Europa Wohlstand bringen. Stattdessen hat er der Währungsunion jetzt die mit zwölf Prozent höchste Arbeitslosenquote seit seiner Einführung vor mehr als zehn Jahren gebracht. Laut der Statistikbehörde Eurostat waren bis Ende Februar in den 17 Euro-Ländern 19 Millionen Menschen ohne Job. In der gesamten Europäischen Union hatten mehr als 26 Millionen Bürger keine Arbeit.

Während die deutsche Bundesregierung mit einer vergleichsweise geringen Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent für sich wirbt, sind Spanien und Griechenland mit über 26 Prozent und Portugal mit 17,5 Prozent am härtesten betroffen. Das wirtschaftliche Nord-Süd-Gefälle innerhalb der Euro-Länder spiegelt sich in der Jugendarbeitslosigkeit wider. Während in den „reichen“ Nord-Ländern wie Deutschland nur 7,7 Prozent der jungen Menschen unter 25 Jahren ohne Job sind, findet in den krisengeschüttelten „armen“ Ländern wie Spanien oder Griechenland mehr als jeder zweite keine Arbeit.

Gäbe es hierzulande eine solch hohe Jugendarbeitslosigkeit, dann wäre wohl ein Aufruhr zu erwarten. Dass es die jungen Spanier, Griechen oder Italiener so gelassen hinnehmen, mag auch daran liegen, dass der familiäre Rückhalt dort stärker ist. Vor allem in Italien lebt jedes zweite erwachsene Kind noch bei den Eltern. Hinzu kommt, dass man in den Krisenländern von einem grö­ßeren Privatver­mögen zehrt, wie jüngst eine Bun­desbank-Studie ergeben hat. Liegt das durchschnittliche Nettovermögen in Deutschland bei 51400 Euro, so ist es in angeblich „armen“ Ländern wie Italien und Spanien drei- beziehungsweise viermal so hoch. Mit ein Grund dafür ist familiärer Immobilienbesitz. Im Gegensatz dazu wohnen hierzulande viele Singles nur zur Miete.

Trotz des Reichtums ihrer Familien ziehen jetzt auch immer mehr jugendliche „Wirtschaftsflüchtlinge“ aus den südlichen Euro-Staaten nordwärts. So sind 2012 allein über 1000 Italiener nach München gekommen, um dort als neue Gastarbeiter ihr berufliches Glück zu finden. Harald Tews


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