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06.04.13 / Wo Luise ihren letzten Atemzug tat / Mit einer Festveranstaltung wurde in Hohenzieritz des Jubiläums 200 Jahre Königin-Louise-Gedenkstätte gedacht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-13 vom 06. April 2013

Wo Luise ihren letzten Atemzug tat
Mit einer Festveranstaltung wurde in Hohenzieritz des Jubiläums 200 Jahre Königin-Louise-Gedenkstätte gedacht

Die Königin-Louise-Gedenkstätte im Schloss Hohenzieritz hat ihr 200-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung im Schloss begangen. Dabei erinnerte der Kurator Hans-Joachim Engel an denkwürdige Momente in der Geschichte der Gedenkstätte. Im April 1945 hatte der sowjetische Kommandant den Abguss des Sarkophags der Königin in der zweiten Fassung von Christian Daniel Rauch aus dem Fenster des Schlosses werfen lassen, wo er auf dem Kopfsteinpflaster zerschellte. Erst 62 Jahre später wurde dieser Sarkophag von der Firma Preik aus Waren rekonstruiert und die Rekonstruktion im Sterbezimmer der preußischen Königin aufgestellt. Ein in späten Jahren erblindeter Förderer der Louisengedenkstätte hatte dieses mit einer Einzelspende in Höhe von rund 30000 Euro möglich gemacht. Gewiss war dieses ein Höhepunkt, wie auch das Wiederauffinden der Marmorbüste der Königin am Tage der Wiederöffnung der Gedenkstätte, dem 22. Juli 2000.

In ihren Grußansprachen dankten Landrat Heiko Kärger und der Bürgermeister der Residenzstadt Neustrelitz Andreas Grund den 48 Mitgliedern des Schlossvereines für ihr großes Engagement. Sie seien wichtige Botschafter des Landes Mecklenburg befand Borwin Herzog zu Mecklenburg. Den Festvortrag hielt Sebastian Prüfer. Zum Thema seines Vortrages wählte der Historiker und Studienrat an der Evangelischen Schule Berlin-Frohnau den Strelitzer Kupferstecher Ferdinand Ruscheweyh. Das Salon- und Kammerorchester Königin Luise und der Traditionsverein Königin Luise gaben mit ihrer Musik sowie ihren historischen Kostümen und Uniformen der Veranstaltung einen festlichen Rahmen,

Im Anschluss an die Festveranstaltung wurde im Kastellanhaus eine Sonderausstellung zur Geschichte der Gedenkstätte eröffnet, die damit begann, dass vor 200 Jahren Königin Luises Vater, Großherzog Carl von Mecklenburg-Strelitz, sein Arbeitszimmer, in dem seine Tochter 1810 verstorben war, vom herzoglichen Hofbildhauer Albert Wolff zu einem Ort des Gedenkens umgestalten ließ. In liebevoll gestalteten Zeittafeln findet der Besucher historische Informationen sowie Hinweise auf berühmte und prominente Gäste der Gedenkstätte wie Christian Daniel Rauch, der 1834 zu Besuch war oder die mecklenburgische Großherzogin Elisabeth, die mit Mitgliedern des „Bundes Königin Louise“ der Gedenkstätte einen Besuch abstattete. Aber auch an die Besuche noch lebender Personen wird erinnert. Zu nennen ist hier der Schriftsteller Günther de Bruyn, der Mi­ni­sterpräsident von Meck­len­burg-Vorpommern Erwin Sellering, das Oberhaupt des Hauses Hohenzollern Georg Friedrich Prinz von Preußen oder Borwin Herzog zu Mecklenburg.

„Was hier in kürzester Zeit geschaffen wurde, verdient große Bewunderung, man betrachtet es mit Freude“, hatte einst Günther de Bruyn im Gästebuch vermerkt. So ist es und so werden es auch viele Gäste empfinden, die sich auf den Weg in das kleine mecklenburgische Dorf begeben. Die berühmteste Tochter Mecklenburgs hat hier eine würdige Heimstatt gefunden.

Hans-Joachim Nehring

In der aktuellen Saison, die noch bis zum 31. Oktober dauert, können die Louisengedenkstätte im Schloss Hohenzieritz und die Sonderausstellung im Kastellanhaus dienstags bis freitags von 10 bis 16 Uhr sowie am Wochenende und an den gesetzlichen Feiertagen von 11 bis 16.30 Uhr besichtigt werden. Gruppen können auch außerhalb der genannten Zeiten empfangen werden. Entsprechende Termine sind erhältlich über die Mobilfunknummer (0173) 6394945. Nähere Informationen sind erhältlich bei Hans-Joachim Engel vom Schlossverein Hohenzieritz – Louisen-Gedenkstätte e.V., Schlossplatz 3, 17237 Hohenzieritz, Telefon, Fax (039824) 20020, E-Mail: info@louisen-gedenkstaette.de


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