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13.04.13 / USA reizen Nordkorea / Neuer Vertrag mit Südkorea erhöht Eskalationsstufe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-13 vom 13. April 2013

USA reizen Nordkorea
Neuer Vertrag mit Südkorea erhöht Eskalationsstufe

Nordkoreas Diktator Kim Jong-un wird immer unberechenbarer und steuert auf einen Krieg zu – so lautet der Tenor in den deutschen Medien zur jüngsten Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel. Berücksichtigt man Informationen, die hierzulande bisher kaum einer Zeitung oder einem Sender eine Meldung wert waren, kann man leicht zu einer anderen Einschätzung kommen: Südkorea und die USA drehen selbst kräftig an der Eskalationsschraube und Nordkoreas Führung springt wie zu erwarten darauf an.

Entscheidend ist ein Vertrag, den Südkorea und die USA am 22. März abgeschlossen haben. Das Abkommen erlaubt Seoul einen radikalen Wechsel seiner Militärdoktrin. Galt bisher nur, dass die USA Südkorea im Kriegsfall beistehen, so ist nun schon bei kleineren Zwischenfällen ein Eingreifen von US-Truppen zugesagt. Mit US-Rückendeckung könnte der Süden nun versucht sein, gleich eine härtere Gangart einzulegen. Resultat könnte eine Eskalationsspirale sein, die in einem lokalen Krieg mündet, so die Befürchtung des Korea-Experten Christoph Pohlmann von der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Vieles spricht dafür, dass die USA mit dem bewussten Anheizen der Situation auf der koreanischen Halbinsel gleich mehrere Ziele verfolgen. Zum einen ist die nordkoreanische Drohkulisse ein plausibler Vorwand, um zusätzlich Truppen und Material wie Raketenabwehrsysteme in der Region zu stationieren – weniger mit Blick auf Nordkorea mit seiner hoffnungslos veralteten Armee als im Hinblick auf China. Auf einen weiteren Aspekt hat Professor August Pradetto von der Hamburger Bundeswehr Universität hingewiesen. Die USA stehen in Japan und Südkorea selbst unter Druck, da ihre Militärbasen dort bei Teilen der Bevölkerung heftig umstritten sind. N. Hanert


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