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13.04.13 / Ein Bau zweimal dreidimensional / Erich Mendelsohns Beth Tahara in Allenstein wieder eröffnet – Neues Buch über den Architekten und sein Werk

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-13 vom 13. April 2013

Ein Bau zweimal dreidimensional
Erich Mendelsohns Beth Tahara in Allenstein wieder eröffnet – Neues Buch über den Architekten und sein Werk

Am 126. Geburtstag des in Allenstein geborenen Architekten Erich Mendelsohn ist sein Erstlingswerk, die Beth Tahara, das 1913 entstandene Haus der Waschungen auf dem jüdischen Friedhof in Allenstein, feierlich wiedereröffnet worden. Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ hat es seit 2005 gepachtet und in acht Jahren so renoviert, das es aussieht wie früher. So sind die Brombeerfarbe der Wände und der Kuppel des Mittelbaus sowie die überwiegend in Blautönen gehaltenen Mosaike dort und in den anderen Räumen originalgetreu.

Neben vielen Honoratioren von Stadt, Marschall- und Woiwodschaftsamt überzeugte sich bei der Eröffnung auch die Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig, Annette Klein, vom Erfolg der Baumaßnahmen. Wichtiger waren jedoch die anwesenden Mitarbeiter und Volontäre der „Borussia“, die neben den professionellen Arbeitern und Restauratoren mit ihrem Engagement viel zum Gelingen beigetragen haben.

Das Gärtnerhaus neben der Beth Tahara dient seit Anfang Februar der Kulturgemeinschaft „Borussia“ als neuer Sitz. Das Mendelsohnhaus selbst bekommt eine vollkommen neue Aufgabe. „Wir wollen das Gebäude für das Zentrum für interkulturellen Dialog nutzen, das im Bereich der nicht-formalen Bildung und der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet tätig sein wird“, meint Kornelia Kurowska, die Vorsitzende von „Borussia“. Durch diese Aktivität bleibt das rundum erneuerte Erstlingswerk von Erich Mendelsohn mit seinen 100 Jahren weiterhin frisch und jung.

Außer auf dem jüdischen Friedhof in Allenstein ist Mendelsohns Beth Tahara auch in einem neuen Buch über ihn zu finden, und das sogar dreidimensional. Aus Anlass des 125. Geburtstags des Architekten hatte das Staatliche Plastische Lyzeum in Allenstein, das seit fünf Jahren seinen Namen trägt, einen Wettbewerb ausgeschrieben. „Wir wollten das Leben und Werk von Mendelsohn auf eine Weise darstellen, mit der wir die jungen Menschen erreichen, die zu wenig davon wissen“, definiert Schuldirektor Aleksander Kuberski das Ziel der Aktion. Ursprünglich hatten die Wettbewerbsveranstalter an Comics gedacht, doch Architektur lässt sich besser dreidimensional darstellen und so führte die schöpferische Energie der Teilnehmer mit Siegerin Milena Sontowska an der Spitze zu anderen Resultaten.

Ihr Buch, mit dem sie den ersten Preis gewann, fiel zwar dem Druckprozess zum Opfer, dafür liegt es jetzt aber in einer Auflage von 100 Exemplaren vor. Gedacht sind sie für die Allensteiner Schulen. Bei genügendem Interesse ist ein Nachdruck denkbar, möglicherweise in kleinerem Format. Einige Probeexemplare in Taschenbuchgröße zeigten bei der Preisverleihung bereits die Möglichkeiten digitalen Drucks. Uwe Hahnkamp


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