23.04.2024

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13.04.13 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-13 vom 13. April 2013

MELDUNGEN

Streit um Gedenktafeln

Allenstein/Groß Bertung – Ein Brief, aber auch dessen Behandlung durch die Presse werfen ein Blick auf das deutsch-polnische Verhältnis, wie es sich heute darstellt. Unter dem Titel „,Ein echter Pole‘ sagt nein zu Tafeln aus dem Ersten Weltkrieg“ („,Prawdziwy Polak‘ mówi nie tablicom z czasów I wojny”) hat Grzegorz Szydlowski von der Allensteiner Regionalausgabe der „Gazeta Wyborcza“ über das Schreiben eines Bewohners des Dorfes Groß Bertung bei Allenstein an verschiedene Vertreter der Politik und der Medien berichtet. In dem Brief entrüstete sich sein Verfasser über die am Eingang zum Kirchhof der Kirche in Groß Bertung befestigten Tafeln, die an die aus der Gemeinde stammenden Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnern und fordert ihre Entfernung. Das Schreiben sei, so Szydlowski, in einigen Medien unkritisch zitiert worden, und stoße bei den Einwohnern des Dorfes sowie Historikern auf Unverständnis. Den historisch falschen Vorwurf des „Erinnerns an Soldaten einer Besatzungsarmee“ etwa halten die Bertunger für Unsinn: „Es sind deutsche und polnische Namen auf den Tafeln. Das sind unsere Vorfahren.“ Dass sie selbst damit kein Problem haben, erkennt man daran, dass vor vier Jahren unter anderem auf Betreiben des heutigen Probstes neue Tafeln montiert wurden, nachdem zwei Jahre zuvor die ursprünglichen Tafeln verschwunden waren. Der Regionalhistoriker Jan Chlosta ergänzt: „Solche Erinnerungstafeln waren überall in den Dörfern der Region zu finden. Die darauf festgehaltenen Soldaten waren zum Teil polnische Ermländer, die an der Front gefallen sind.“ Stanisław Achrem­czyk, der Direktor des Wissenschaftlichen Forschungszentrums in Allenstein, sieht aus der zeitlichen Distanz von knapp 100 Jahren keinen Grund zur Beunruhigung. Der im Brief enthaltene Vorwurf, dass mit den Erinnerungstafeln der deutsche Militarismus gepflegt werde, sei viel zu weit gehend. U.H.

 

Erfolgloser Versuch

Königsberg/Moskau – Wladimir Putins Versuch, das negative Bevölkerungswachstum in der Russischen Föderation durch zeitlich unbegrenzten und mit Privilegien stimulierten Zuzug zu kompensieren, hat nirgendwo recht geklappt, am wenigsten im Königsberger Gebiet. 300000 Auslandsrussen sollte es bis 2012 aufnehmen, 19236 sind es geworden. W.O.


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