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27.04.13 / In der Tradition Friedrichs II. / Die »Höfischen Festspiele Potsdam« luden zur Pressepräsentation vor das Neue Palais

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-13 vom 27. April 2013

In der Tradition Friedrichs II.
Die »Höfischen Festspiele Potsdam« luden zur Pressepräsentation vor das Neue Palais

Bei einer Presseveranstaltung an einem warmen Frühlingsabend vor dem Neuen Palais in der wohl preußischsten aller Städte haben die „Höfischen Festspiele Potsdam e. V.“ schon einmal einen Vorgeschmack auf das Reitspektakel 2013 von „Le Carrousel de Sanssouci“ geboten. Auf der Veranstaltung, an der auch Franz Fried­rich Prinz von Preußen, der seit Jahren in Potsdam lebt, teilnahm, wurden einige Elemente eines barocken Feuerwerks vorgeführt, die durchaus beeindruckend waren.

„Es war die hohe Kunst im Barock, mit Feuer zu malen“, sagte Kaspar von Erffa, Eventmanager in Potsdam, der zusammen mit Katrin Schramm die Höfischen Festspiele betreibt. Schnell wurde deutlich, dass ein Feuerwerk im Barock wenig zu tun hatte mit dem, was unsereins von Silvesterfeiern kennt. „Wir mögen kein Pfeifen und achten auf Effekte, die kein Geräusch erzeugen“, erklärte Sebastian Hoferick, Pyrotechniker der Studios von Babelsberg. Mit seinem Kollegen Volker Schwarz entwickelt er Gestelle nach historischen Unterlagen und baut sie originalgetreu nach. „Bengalfeuer, pyrotechnische Springbrunnen mit Silber- und Goldfontänen und klassische Sonnenbilder, manchmal mit den Namen des Königs, waren sehr beliebt“, erklärte Hoferick und zündete nacheinander vier Leuchtbilder an. „Das barocke Feuerwerk hatte keine eigenständige Dramaturgie“, fügte Erffa hinzu. Die Dramaturgie ergebe sich am Abend aus der Aufführung. Die von den Reitern vorgegebenen Figuren und das choreografische Geschehen bestimmten den Ablauf der Illuminationen.

Sobald der Adel das Feuerwerk für sich entdeckt hatte, gab es kaum einen Anlass, der zu gering war, um sich der leuchtenden Effekte zu erfreuen. Barock und Rokoko waren wahre Glanzzeiten der nächtlichen Erleuchtungen. Sogar ganze Theaterstücke entstanden durch Feuerwerksinszenierungen.

1750 ließ dann Preußens König Friedrich der Große von allen seinen Brüdern und den besten Reitern seines Staates das „Carrousel de Berlin“ aufführen. Anlass war der Besuch seiner Schwester Wilhelmine. Ihr zu Ehren lud er zu höfischen Festlichkeiten nach Berlin und Potsdam. Beim „Carrousel de Berlin“ kämpften vier als antike Helden kostümierte Reiter-Quadrillen um wertvolle Preise. Friedrichs jüngste Schwester Prinzessin Amalie durfte diese dann als Karussellkönigin verleihen.

Dieses „Carrousel de Berlin“, die größte Festlichkeit in der Regierungszeit Friedrichs des Großen überhaupt, dient als Vorbild für „Le Carrousel de Sanssouci“. Die originalen Kostüme von 1750 wurden für die Aufführung nachgeschneidert und komplexe Reitchoreografien von damals neu einstudiert.

Anlässlich der Festlichkeiten zum 300. Geburtstag Friedrich II. sahen vergangenes Jahr mehr als 5100 Zuschauer die Aufführung von „Le Carroussel de Sanssouci“. Dieses Jahr nun erwartet vom 18. bis 21. Juli die Zuschauer vor der überwältigenden Kulisse des Neuen Palais die hohe Schule barocker Reitkunst, dargeboten von der Fürstlichen Hofreitschule Bückeburg. Geboten werden dem Publikum Künstler in prunkvollen Kostümen, Potsdamer Turmbläser, höfischer Tanz und Gesang, kammermusikalisch begleitet vom Barock-Ensemble Celeste Sirene. Und als Erweiterung des Spektakels ein großartiges barockes Feuerwerk. Zusätzlich wird der Feuerreiter Roland Heiß als Karthager verkleidet mitreiten und mit brennenden Elementen am Körper aufsehenerregende Feuerbilder erzeugen. Nähere Informationen erteilen die Höfischen Festspiele Potsdam e. V., Robert-Koch-Straße 11, 14482 Potsdam, Telefon (0331) 2713068, Fax (0331) 2713068, E-Mail: kontakt@hoefische-

festspiele.de, Internet: www.hoefische-festspiele.de/ und www.carrousel-de-sanssouci.de/ Silvia Friedrich


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