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04.05.13 / Todesstrafe verlangt / Bangladesch: Islamisten gegen Blasphemie

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-13 vom 04. Mai 2013

Todesstrafe verlangt
Bangladesch: Islamisten gegen Blasphemie

Hasina Wajed, Premierministerin von Bangladesch, steht vor schwierigen Tagen. Militante Islamisten wollen die ohnehin strenge Scharia noch weiter verschärfen und fordern die Einführung der Todesstrafe für Blasphemie. Damit folgen sie dem internationalen Trend einer dramatischen Zunahme islamistischer Fundamentalisten, der von Südasien bis Nordafrika die Grundfesten der Staaten erzittern lässt.

Rund 100000 Demonstranten gingen Anfang April in der Hauptstadt Dhaka auf die Barrikaden und verlangten von der Regierung, bis Ende des Monats ein neues, den Forderungen entsprechendes Gesetz zu erlassen, andernfalls würden sie das gesamte Land lahmlegen. Und die militante Organisation Hefazat-e-Islam weiß, dass dies in ihrer Macht steht, denn 90 Prozent der rund 160 Millionen Einwohner sind sunnitische Muslime, die seit Wochen von Imamen angefeuert werden. Die restlichen Prozente entfallen auf neun Prozent Hindus, 0,7 Prozent Buddhisten und 0,3 Prozent Christen.

Dennoch will Wajed standhaft bleiben. „Sie verlangen ein Gesetz, das die Beleidigung des Islam und Mohammeds mit dem Tod bestraft. Aber eigentlich müssten sie wissen, dass jeder in diesem Land seinen Glauben frei wählen und auch praktizieren kann.“ Denn Bangladesch garantiert Religionsfreiheit in der Verfassung. Die Kundgebung ist eine Reaktion auf die Verhaftung von vier Bloggern, denen antiislamische Äußerungen zur Last gelegt werden. Nach den bestehenden Gesetzen droht ihnen eine Haft zwischen drei und zehn Jahren. Doch das ist den Rebellierenden nicht genug.

Sollten sie ihre Forderung durchdrücken, droht das bettelarme Land von einer Welle von Hass und Gewalt erschüttert zu werden. In der Vergangenheit ist es immer wieder zu Pogromen gegen Andersgläubige gekommen, bei denen seit 1971 etwa drei Millionen Buddhisten, Christen und Hindus ermordet wurden. So schrumpfte die hinduistische Bevölkerung von 22 Prozent Mitte des letzten Jahrhunderts auf ihren jetzigen Prozentsatz. J.F.


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