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04.05.13 / Warnschuss für Soros? / Dubioser Reuters-Nachruf wirft Fragen auf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-13 vom 04. Mai 2013

Warnschuss für Soros?
Dubioser Reuters-Nachruf wirft Fragen auf

Ausgerechnet bei der ältesten Nachrichtagentur der Welt, der Agentur Reuters, ist etwas bemerkenswertes passiert. So veröffentlichte die Agentur einen Nachruf auf den durchaus noch sehr lebendigen Investor Georg Soros. Zwar war der Nachruf nur für sehr kurze Zeit im Internet freigeschaltet, der Zeitraum genügte allerdings, dass der Inhalt bald die Runde machte.

Dass Nachrufe prominenter Persönlichkeiten in Redaktionen quasi auf Vorrat geschrieben werden, ist hinlänglich bekannt. Kenner der internen Abläufe bei der Nachrichtenagentur Reuters halten es indes fast für ein Ding der Unmöglichkeit, dass die Veröffentlichung des Nachrufs aus Versehen geschehen sein könnte. Üblicherweise gibt es ein umfangreiches System von Gegenkontrollen, bevor Nachrichten freigegeben werden.

Und die Veröffentlichung ist nicht der einzige Grund, warum bereits Gerüchte kursieren, Soros sei in einigen einflussreichen Machtzirkeln in Ungnade gefallen. Nicht nur dem US-Magazin „Bussines Insider“ war der negative Schreibstil des Nachrufs aufgefallen. Wird der milliardenschwere Spekulant üblicherweise als „liberaler Philanthrop“ bezeichnet, tauchte nun das Wort „räuberisch“ auf. Sehr konkret wurde Soros auch die Verantwortung zugeschrieben, mit seinen Währungsspekulationen die Asien-Finanzkrise 1997 ausgelöst zu haben. Wenig schmeichelhaft begann der Nachruf gleich mit dem Vorwurf der Heuchelei: „George Soros, der am XXX im Alter von XXX starb, war ein räuberischer und extrem erfolgreicher Financier und Investor, der paradoxer Weise jahrelang gegen die gleiche Art von ungezügeltem Kapitalismus argumentiert hat, mit dem er Milliarden verdient hat.“

Auffällig war allerdings nicht nur dieser Nachruf und dessen Veröffentlichung. Während in der Vergangenheit Kritik an Georg Soros – wenn überhaupt – nur in homöopathischen Dosen zu hören war, waren in den letzten Wochen schon mehrere Soros-kritische Artikel in einigen Medien aufgetaucht. Die Erklärung könnte in einem bemerkenswerten Schwenk liegen, den Soros bereits Anfang April gemacht hat. Aus den Kreisen der etablierten Machteliten und Hochfinanz war Soros der erste, der die Rede auf ein Ausscheiden Deutschlands aus dem Euro gebracht hat. Der Euro sei nur zu retten, wenn durch Euro-Bonds die Schulden zusammengelegt würden, so Soros in altbekannter Weise. Neu allerdings seine Schlussfolgerung: Wenn Deutschland diese Schuldenvergemeinschaftung nicht will, dann solle es aus dem Euro austreten. Zumindest in den globalen Machtzirkeln gleicht letztere Forderung noch einem Tabubruch.

Ist der Vorgang um den Nachruf für Soros schon ominös genug, so wirkt eine Meldung über den Tod von US-Präsident Barack Obama noch mysteriöser. Bisher unbekannten Tätern war es gelungen, über das Twitterkonto der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) die Falschmeldung vom Tod des US-Präsidenten zu verbreiten. Die nur wenige Minuten freigeschaltete Falschmeldung reichte aus, den US-Leitindex Dow Jones Industrial kräftig in die Verlustzone zu drücken. N.H.


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