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25.05.13 / Emir entdeckt Irland / Katar investiert 40 Millionen in Moscheebau und nimmt Einfluss

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-13 vom 25. Mai 2013

Emir entdeckt Irland
Katar investiert 40 Millionen in Moscheebau und nimmt Einfluss

Im 17. Jahrhundert waren es sarazenische Piraten, die von den irischen Küsten Sklaven nach Afrika und Arabien verschleppten, im 21. Jahrhundert sind es die Emirate, voran der Emir von Katar, der die Grüne Insel zum Zielpunkt islamischer Mission auserkoren hat. Zu diesem Zweck finanziert er den Bau einer der größten europäischen Moscheen im neuen Stadtteil Clongriffin im Norden der irischen Metropole Dublin. Kostenpunkt: 40 Millionen Euro.

Katar ist wie Saudi-Arabien ein Land des sogenannten Wahabismus – eine der strengsten Auslegungen des Koran mit Tod durch Köpfen, Steinigungen und wenigen Rechten für Frauen. Der Wahabimus – der nicht nur die Muslime davon abhält, sich im Westen zu integrieren, sondern den Dschihad gegen Nicht-Muslime unterstützt – droht, die muslimischen Imigranten in Irland zu radikalisieren. Als Zeichen darf gewertet werden, dass der islamistische Terrorist Wagdi Ghoneim Ehrengast der Moslems in Irland war. Den Trend zeigt auch die Position der Clonsgeagh-Moschee an. Sie ist europäisches Hauptquartier des Rates für Fatwa und Forschung und fordert die Todesstrafe für Homosexuelle.

Der Dubliner Stadtrat genehmigte das von Katar finanzierte Moschee-Projekt am 7. März. Demnach wird das Gotteshaus dreigeschossig sein und eine große Kuppel sowie ein Kulturzentrum mit Minaretten aufweisen. Die Clongriffin-Moschee soll 30000 Muslime, die in Dublin leben, betreuen. Insgesamt leben 50000 Muslime in Irland. Deren Anteil an der 4,6 Millionen Einwohner umfassenden irischen Gesamtbevölkerung ist zwar mit 1,07 Prozent im Vergleich mit anderen europäischen Ländern relativ gering, doch ist die muslimische Bevölkerungsrate in Irland in den letzten 20 Jahren ständig angewachsen auf fast das Zwölffache. Der Islam ist heute die am schnellsten wachsende Religion im Land. Die ersten Muslime kamen bereits in den 1950er Jahren nach Dublin. Die erste muslimische Gesellschaft wurde 1959 von Studenten aus dem Nahen Osten gegründet: Die Dublin Islamic Society, später in Islamic Foundation of Ireland umbenannt. Die erste Moschee eröffnete 1976 in einem vierstöckigen Gebäude in der Harrington Street in Dublin. Damals war der Förderer König Faisal von Saudi-Arabien. 1981 wurde der Imam von Kuwait bezahlt. Und 1983 erwarben die Muslime ein altes Kirchengebäude in der South Circular Road und renovierten es. In der nächstgrößten muslimischen Gemeinde in der Universitätsstadt Cork im Südwesten der Insel wird derzeit über den Bau einer Moschee diskutiert. Bislang muss ein Industriegelände als Sammelpunkt herhalten.

Eine deutliche Zuwanderung von Muslimen erfolgte Ende der 1990er Jahre als Folge des damaligen Wirtschaftsbooms. Das Dubliner islamische Kulturzentrum in Clonsgeagh ist eine Niederlassung der al-Maktoum Foundation in Dubai. Es ist auch Hauptquartier der Internationalen Muslimischen Schülervereinigung. Über allem breitet sich der Schirm des Irish Council of Imams aus, dem 14 Geistliche angehören. Neben Dublin und Cork existiert eine weitere Moschee in Galway. 2003 kam die erste Koranübersetzung in Gälisch heraus. Joachim Feyerabend


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