19.04.2024

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01.06.13 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-13 vom 01. Juni 2013

Aus den Heimatkreisen

ANGERAPP (DARKEHMEN)

Kreisvertreterin: Edeltraut Mai, Weißdornweg 8, 22926 Ahrensburg, Telefon (04102) 823300, Internet: www.angerapp.com

Busreise ins nördliche Ostpreußen

Die Kreisgemeinschaft Angerapp führt in der Zeit vom 25. August bis 4. September eine elftägige Reise in das nördliche Ostpreußen, Litauen und Masuren durch. Das Programm beinhaltet: Reiseroute Delbrück-Bielefeld-Hannover-Ahrensburg-Berlin-Grenzübergang; Weiterfahrt zur ersten Übernachtung in den Großraum Gnesen, danach über Deutsch-Eylau bis in das masurische Seengebiet nach Sensburg. Besichtigung der Wallfahrtskirche Heiligelinde mit anschließender Schifffahrt durch die Masurische Seenplatte. Eine Stakfahrt auf dem schönsten Fluss von Masuren gehört dazu. Von Sensburg geht es auf die Kurische Nehrung nach Nidden/Litauen für zwei Übernachtungen. Von dort aus über Memel und Tilsit geht es über die Königin-Luisen-Brücke in den russischen Teil nach Gumbinnen für drei Übernachtungen. Von Gumbinnen geht es zur Teilnahme am Stadtfest nach Angerapp sowie Fahrt in die Rominter Heide und zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten. Rückreise von Gumbinnen über Frauenburg und Marienburg zum Tagesziel Danzig für zwei Übernachtungen (in der Altstadt). Eine Teilnahme ist für jedermann möglich. Gäste sind herzlich willkommen. Es sind noch wenige freie Plätze im Bus vorhanden. Für diese Reise ist unbedingt ein Reisepass erforderlich. Weitere Informationen und Auskunft erteilt die Kreisvertreterin Edeltraut Mai, Telefon (0151) 18461001.

 

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, St. Agnes-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (02225) 5180, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim.

Bericht vom Ortstreffen Morgengrund

Der Mai war gekommen und wie in jedem Jahr, nahmen wir, die früheren Einwohner von Mostolten, Siegersfeld und Stettenbach, die Einladung von Anorthe Nilson (Morgengrund) wahr, um uns im Ostheim, Bad Pyrmont, einzufinden. Es erwartete uns ein geselliges Programm, in dem Gespräche und Erzählungen aus der Heimat nicht zu kurz kamen. Die Vorführung einer Reisedokumentation aus dem Jahr 1994, ,,Reise in die Heimat“, wurde mit großem Interesse verfolgt, denn in 20 Jahren hat sich doch einiges verändert. Eine Teilnehmerin, die in Mostolten den Beruf der Postbotin ausgeübt hatte, feierte im letzten Jahr ihren 90. Geburtstag. Sie zeigte uns Dias ihrer Geburtstagsfeier und lud uns zu selbstgebackenem Mohnkuchen ein. Günter Donder hat mit seiner Mundharmonika zum Singen von Volksliedern ermuntert. Er las auch aus seinem Roman „Gustav“ einige Passagen vor. Wir sind alle auf die Fortsetzung gespannt. Kreisvertreter Gerd Bandilla gab einen Überblick über die geleistete Arbeit der KG Lyck. Sein Vortrag wurde ergänzt durch Bilder von den letzten Seminaren, die im Ostheim stattgefunden hatten: ,,Masuren – Geschichte und Sprache“ und „Masuren – Lycker Autoren“. Das Wetter war zum Glück auf unserer Seite, denn so konnten wir das Kaffeetrinken auf einer Gartenterrasse mit Blick in den Kurpark genießen. Nach diesem harmonischen Beisammensein fiel allen Teilnehmern der Abschied schwer. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Wiedersehen im Mai 2014 in Bad Pyrmont.

 

SENSBURG

Kreisvertreterin (komm.): Gudrun Froemer, In der Dellen 8a, 51399 Burscheid, Telefon (02174) 768799. Alle Post an: Geschäftsstelle „Sensburger Zimmer“, Stadtverwaltung Remscheid, KF Bettina Moyzyczyk, Kreuzbergstraße 15, 42849 Remscheid, Telefon (02191) 163718, Fax (02191) 163117, E-Mail: info@kreisgemeinschaftsensburg.de, www. kreisgemeinschaftsensburg.de

Kreisausschuss neu konstituiert

Bei der diesjährigen Kreistagssitzung der Kreisgemeinschaft Sensburg, die am 4. Mai in Remscheid stattfand, hat sich der Kreisausschuss neu konstituiert. Damit gehören dem Kreisausschuss nunmehr folgende Personen mit den entsprechenden Aufgabenbereichen an: Kreisvertreterin Gudrun Froemer, Verbindung zur Patenstadt Remscheid und zu der Sensburger Deutschen Gesellschaft „Bärentatze“, Organisation der Treffen; erster Stellvertreter Klaus Schütz, Betreuung der Homepage der Kreisgemeinschaft; zweiter Stellvertreter Manfred Buchholz, Beauftragter für die „Bärentatze“; Helmuth Tomscheit, Kassenführung, Finanzen, Leitung der Geschäftsstelle und der Heimatstube, Verbindung zur Patenstadt; Dorothee Heitmann, Öffentlichkeitsarbeit, Heimatbrief und Preußische Allgemeine Zeitung; Rolf W. Krause, Kulturarbeit, Schriftleitung des Heimatbriefs, Verbindung zur Landsmannschaft Ostpreußen; Gerhard Zielinski, Organisation der Treffen, Mitarbeit in der Heimatstube.

 

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Dieter Neukamm, Am Rosenbaum 48, 51570 Windeck, Telefon (02243) 2999, Fax (02243) 844199. Geschäftsstelle: Eva Lüders, Telefon/Fax (04342) 5335, Kührenerstraße 1 b, 24211 Preetz, E-Mail: Eva.lueders@arcor.de.

Roman aus dem Kirchspiel Schillen

In Papuschienen – später Buschdorf – im Kirchspiel Schillen spielt ein Roman von Ingo Bewer, der das Leben des 1942 neunjährigen Günther Haak bis zum Kriegsende schildert. Man kann die Geschehnisse in Günther Haaks Leben dem Zufall zuschreiben. Er selber nennt es „Die Sonne der Gerechtigkeit“ nach dem alten Kirchenlied, das die Familie Haak früher, als sie noch eine Familie war, zu Hause gesungen hat. Zu Hause – wo ist das? Kann etwas zu Hause sein, wenn der Vater an die Ostfront geschickt wurde? Wenn die Nazis versuchen, die Welt des Günther Haak mit ihrer Ideologie zu verseuchen oder wenn im Keller ein jüdischer Junge versteckt wird? Ja, denn Heimat ist auch, wenn die „schöne Oma“ ihre abergläubischen Weisheiten zum Besten gibt, wenn Störche auf dem Hausdach klappern, wenn zu Weihnachten Großmutter Agathe, die königlich preußische Wollunterhosenlieferantin, die Familie mit den ungeliebten Wollsachen beschenkt, wenn Kartoffelfeuer brennen und im Wald körbeweise Pilze gesammelt werden. Der Autor erzählt liebevoll eine Geschichte um Heimat, Kindheit, Heldenmut und Menschlichkeit in Pauschienen/Buschdorf, in der auch die befreundete Familie Metschulat eine Rolle spielt. Parallel dazu wird die Geschichte des Rentners Haak erzählt, der sich während einer Masurenreise in eine Polin verliebt. Ingo Bewer: „Sonne der Gerechtigkeit“, Buchverlag Andrea Schmitz, 18,80 Euro.

 

TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Hans Dzieran, Stadtgemeinschaft Tilsit, Postfach 241, 09002 Chemnitz, E-Mail: info@tilsit-stadt.de.

Abschied von Horst Mertineit

Am 15. Mai 2013 verstarb fern seiner geliebten Heimat der Ehrenvorsitzende der Stadtgemeinschaft Tilsit, Horst Mertineit. Sein Name ist untrennbar mit Tilsit verbunden. 26 Jahre stand Horst Mertineit an der Spitze der Tilsiter Stadtgemeinschaft und erwarb sich bleibende Verdienste um unsere Heimat am Memelstrom. Sein unermüdliches Wirken für die Bewahrung des historisch-kulturellen Erbes der Stadt Tilsit fand die Achtung und Anerkennung der alten und neuen Tilsiter. Vor 93 Jahren, am 11. September 1919 wurde er in Tilsit geboren. Hier verlebte er eine schöne Jugendzeit und wusste unzählige Geschichten von der Herzog-Albrecht-Schule und von seiner Lehrzeit bei der Kreissparkasse Tilsit-Ragnit zu berichten. Gern erinnerte er sich, wie er als junger Motorradsportler mit seiner NSU-Quick durch die Tilsiter Straßen knatterte. 1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen, zog in den Krieg, erlitt fünf Verwundungen und erlebte als Leutnant und Kompanieführer das Kriegsende. Nach Tilsit gab es kein Zurück. In Schleswig-Holstein schlug sich der Heimatlose als Gelegenheitsarbeiter durch. 1953 heiratete er die Tilsiterin Hannelore Schnoewitz und zog bald darauf nach Kiel, wo er in der freien Wohnungswirtschaft tätig wurde. Ehrenamtlich wirkte er in der Tilsiter Stadtvertretung, die ihn im Jahre 1982 nach dem Tod von Bruno Lemke zum 1. Vorsitzenden wählte. Seine Amtszeit war geprägt von wichtigen Ereignissen. Nach der Öffnung der Grenzen organisierte er 1991 einen ersten offiziellen Besuch in Tilsit und knüpfte Kontakte zur russischen Stadtverwaltung. Er setzte sich besonders für den Aufbau eines Stadtgeschichtlichen Museums in seiner Heimatstadt, für die Gestaltung des Waldfriedhofs als würdige Gedenkstätte für alle Toten und für die Rückkehr der bronzenen Statue des Tilsiter Elches ein. Seine guten Beziehungen zur Kieler Stadtverwaltung und zu den russischen Dienststellen in Tilsit führten dazu, dass die Patenschaft Kiel-Tilsit durch eine Städtepartnerschaft Kiel-Sovetsk zu einem Dreiecksverhältnis ausgebaut wurde. Auch als im Jahre 2007 im schweizerischen Thurgau ein Ort namens Tilsit gegründet wurde, war Horst Mertineit Geburtshelfer bei der Aufnahme partnerschaftlicher Beziehungen zwischen dem schweizerischen Tilsit und der russischen Stadt Sovetsk, die einstmals Tilsit hieß. Die Landsmannschaft Ostpreußen würdigte seinen Einsatz für die ostpreußische Heimat mit der Verleihung ihres Goldenen Ehrenzeichens und der Ottomar-Schreiber-Medaille. Eine besondere Ehrung wurde ihm zuteil, als die russische Stadtverwaltung seiner Heimatstadt ihm die Ehrenbürgerwürde verlieh. Gesundheitliche Probleme zwangen Horst Mertineit, im November 2008 sein Amt als Vorsitzender der Stadtgemeinschaft niederzulegen. Als Ehrenvorsitzender nahm er bis zuletzt an der Arbeit für sein geliebtes Tilsit regen Anteil. Sein Tod reißt eine schwere Lücke. Horst Mertineit wird unvergessen bleiben. Die Stadtgemeinschaft sieht es als Verpflichtung an, die Arbeit in seinem Sinne fortzusetzen.


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