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08.06.13 / Gezielte Desinformation

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-13 vom 08. Juni 2013

Zwischenruf
Gezielte Desinformation

Die Parteien und ihre Hilfstruppen bei Presse, Hörfunk und Fernsehen haben den (Vor-)Wahlkampf für die Bundestagswahl am 22. September eröffnet. Es ist interessant, wie die Etablierten auf die neugegründete Mitbewerberpartei „Alternative für Deutschland“ (AfD) reagieren. Zunächst war Tabuisierung angesagt. Doch das war nicht erfolgreich, da der AfD täglich neue Mitglieder zuströmen. Neue Strategie: Rückgriff auf die bewährte Methode der Stalinzeit, die Desinformationskampagne. Naheliegend war da die Stigmatisierung der Neuen als Spinner und Ewiggestrige vom äußersten rechten Rand. Doch das läuft auch nicht, denn die Verantwortungsträger der AfD sind bewährte Persönlichkeiten, die privat, beruflich und im öffentlichen Ehrenamt untadelig für ihre Familien und die Gesellschaft Ansehen erworben haben.

Deshalb folgte eine subtilere Form der Desinformation. Die Nachrichtenagentur Reuters und die „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ (DWN) berichteten in der vorigen Woche, der Bundessprecher der AfD, Bernd Lucke, habe der schwarz-gelben Bundesregierung ein Koalitionsangebot für die Zeit nach dem 22. September gemacht. Dies war eine Falschmeldung, die Lucke umgehend mit einer Pressemitteilung korrigierte. Der AfD-Vorsitzende hatte in dem Interview mit Reuters eindeutig erklärt, dass eine etwaige Tolerierung einer Bundesregierung durch die AfD nach dem 22. September nur denkbar sei, wenn der Partner seine Position in der Euro-Rettungspolitik grundsätzlich verändere. Daraus machten Reuters und die „DWN“ ein Koalitionsangebot. Natürlich brachte die Meldung kurzfristig Unruhe in die neu gegründete Partei. Das war wohl beabsichtigt.

Vor drei Wochen schon brachte das „Handelsblatt“ eine sinnentstellende, ja böswillige Interpretation einer Interviewäußerung des AfD-Bundessprechers. Auch das war keine zufällige Fehlleistung.

Wilhelm v. Gottberg


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