© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-13 vom 08. Juni 2013

MELDUNGEN

Auf Distanz zur EU

Reykjavik – In einer Volksabstimmung sollen die Isländer über den Beitritt ihres Landes zur EU entscheiden. Das haben die konservativen Sieger der Parlamentswahl vom April dieses Jahres angekündigt. Damals hatte die Bevölkerung nach nur vier Jahren Amtszeit die regierenden Sozialdemokraten abgewählt. Die „Unabhängigkeitspartei“ und der „Fortschrittspartei“, die 26,7 beziehungsweise 24,4 Prozent der Stimmen erhalten hatten, waren daraufhin eine Koalition eingegangen und waren übereingekommen, die Verhandlungen auf Eis zu legen, bis das Volk entschieden hat. Laut der einhelligen Meinung der isländischen Medien ist der EU-Beitritt damit abgeschrieben angesichts der erfolgreichen Selbstrettung Islands, der Euro-Krise und der neuen Machtverhältnisse. M.H./S.G.

Algerien droht Instabilität

Algier – In algerischen und französischen Medien wird derzeit spekuliert, ob der seit 1999 amtierende Staatschef Abdelaziz Bouteflika sein Amt überhaupt noch ausüben kann. Ende April reiste der 76-Jährige zur medizinischen Behandlung nach Paris und seitdem gibt es zahlreiche Gerüchte, über eine schwere Erkrankung des greisen Präsidenten. Bisher griff der „Arabische Frühling“ der Region nicht auf Algerien über, doch ob dies so bleibt, wenn in dem Land ein Machtvakuum entsteht, bezweifeln Experten. Auch in Algerien herrscht ein großer Unmut in der Bevölkerung bezüglich Korruption und Allmacht der Eliten. Zudem haben auch in Algerien viele junge Menschen keine Jobs. Vor Kurzem kam es bei einem Fußballspiel bereits zu Krawallen, bei denen Rufe zu hören waren, die den Sturz des Regimes forderten. Bel