23.04.2024

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29.06.13 / Licht und Schatten / Sommerfest bot auch Exotisches

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-13 vom 29. Juni 2013

Licht und Schatten
Sommerfest bot auch Exotisches

In dem Amphitheater am Drewenzsee fand dieses Jahr das Sommerfest des Verbandes der deutschen Gesellschaften im südlichen Ostpreußen statt. Bei wunderschönem Wetter eröffnete das Osteroder Stadtorchester das kulturelle Programm. Das Publikum konnte jedoch die Veranstaltung im Schatten genießen, da das Objekt überdacht ist. Das Wetter, der See und die in der Nähe liegende Burg des Deutschen Ordens schafften eine sehr schöne Szenerie für das Fest der deutschen Vereine im südlichen Ostpreußen.

So wie jedes Jahr präsentierten sich auch diesmal die Gruppen aus den deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren. Einen hervorragenden Auftritt hatte die Tanzgruppe „Saga“ aus Bartenstein. Die Gruppe existiert seit 1994 und wird von Danuta und Dorota Niewegłowska geleitet. Die Jugendlichen tanzen vor allem die ostpreußischen Tänze, aber für das 20. Jubiläum des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren hatten sie extra noch eine Überraschung vorbereitet, nämlich einen orientalischen Tanz, was für große Begeisterung beim Publikum sorgte.

Als Gast wurde die Tanz- und Gesanggruppe Dialog aus Dyloken in Schlesien eingeladen. Die Schlesier haben sich mit ihren reichen und bunten Trachten ausgezeichnet. Einen Gastauftritt hatte auch die Tanzgruppe „Bernsteinblume“ aus Königsberg. Auch dieses Jahr standen zahlreiche Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, um die Leute zu unterhalten.

In den vergangenen 22 Jahren hatten stets ein oder mehrere Busse mit Ostpreußen aus Mecklenburg-Vorpommern unter der Leitung des Landesgruppenvorsitzenden Manfred Schukat am Sommerfest teilgenommen, und auch diesmal waren sie wieder dabei.

Die deutschen Vereine aus dem südlichen Ostpreußen boten den Besuchern Unterhaltung mit ihren Chören. Es kamen aus Allenstein „Vaterhaus“ und als Vertreter der jungen Generation „Ermiband“, aus Lötzen „Stimme der Heimat“ und aus Heilsberg „Ermland“ sowie die Gesanggruppe aus Peitschendorf. Die Osteroder Gesellschaft war durch die Jugendgruppe „Tannen“ repräsentiert, die Schlager singt. Auf der Bühne traten auch die Preisträger des Wettbewerbs der deutschen Lieder auf, der eine Woche vor dem Sommerfest in Osterode stattgefunden hatte. Es war die Gruppe Ela und kapela und Mateusz Gawrolinski aus Wengoyen mit dem Schlager „Griechischer Wein“.

Das Osteroder Sommerfest hatte auch Klaus Lüttgen besucht. Er hat am 1. April dieses Jahres sein neues Projekt „Mein langer Weg nach Hause“ gestartet. Seine Mutter Grete Hedwig Maass ist am 25. September 1920 in Usch bei Schneidemühl [Pila] zur Welt gekommen. Die Mutter und ihre Familie gehörten zu den vielen Flüchtlingen, die damals im Krieg ihre Heimat verlassen mussten. Lüttgen weiß nicht viel von seiner Mutter, weil sie bereits im August 1963 verstarb. Nur ein zwei Bilder hat er noch in Erinnerung. Er machte sich zu Fuß auf den Weg in die Heimat seiner Mutter, um herauszufinden, wo genau sie vor dem Zweiten Weltkrieg gelebt hat. Am 1. April startete Lüttgen vom Kölner Dom um 1500 bis 2000 Kilometer zu Fuß zu schaffen. Er möchte mehr über die Menschen in der Republik Polen und das Land erfahren. Darum geht seine Wanderung zunächst an der Küste entlang bis Danzig, quer durch Masuren bis hinauf zur Rominter Heide nach Goldap an die russische Grenze.

Die Besucher konnten an einem historischen Wettbewerb teilnehmen, bei dem sie Fragen zu Ostpreußen beantworten mussten, und für die Kleinsten gab es auch eine Schiffsfahrt auf dem See. Traditionell wurde zu Mittag Erbsensuppe serviert. Edyta Gladkowska


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