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06.07.13 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-13 vom 06. Juli 2013

Leserforum

Roths schrilles Fanal an Europa

Zu: PAZ-Leserbriefseite

Also, ich muss schon sagen, dass ich sehr angenehm überrascht war, dass eine solche vaterländische Gesinnung nach dem Krieg von einer Zeitung – sogar in einer ganzen Seite – gedruckt wird (oder besser gesagt, die es wagt zu drucken, was die Leute wirklich denken).

Haben Sie denn keine Befürchtungen, dass Sie in unserer total verkommenen Medienlandschaft auf das Übelste als Neo-Nazis oder sonstige missliebige Individuen beschimpft werden? Respekt, Respekt! Diese unisono gebrachte Vielzahl von Meinungen auf einer Seite zeigt uns jedoch ganz deutlich, dass nicht alle Deutschen willenlose Erfüllungsgehilfen einer „political correctness“ sind, wie sie von Presse, Politikern, Justiz und Gesetzgehern (laut Paragraf 130) postuliert wird.

Trotzdem fehlt meiner Meinung nach bei den Leserbriefen die wichtigste „kriminelle“ Aussage von einer sogenannten Politikerin zu diesem Thema, nämlich der grünen Politikerin Claudia Roth, womit sich eigentlich ein deutsches Verfassungsgericht beschäftigen müsste. Claudia Roth sagte am 30. August 2011, dass nach dem Sieg der Grünen bei den Bundestagswahlen die deutsche Staatsbürgerschaft „abgeschafft“ werden soll. Wörtlich sagte diese schrille Person: „Wir wollen mit der Abschaffung der deutschen Staatsangehörigkeit ein Fanal für Europa setzen.“ Claudia Roth weiter: „Im Hinblick auf ihre historische Schuld steht es den Deutschen gut zu Gesicht, dieses durchzuführen.“ Deutsch, so Claudia Roth, das sei wie Militarismus, Chauvinismus und provinzielle Engstirnigkeit negativ besetzt und müsse über Bord geworfen werden.

Die Frau meint das todernst. Hier zeigt es sich: Die Grünen sind keine netten und bürgerlich gewandelten „Angepassten“. Die Grünen sind fundamentalistische Systemveränderer.

Bert Jordan, Landstuhl

 

 

Berija Bild muss nicht neu gezeichnet werden

Zu: „Er glaubte, Stalins Nachfolge antreten zu können“ (Nr. 25)

In dem Artikel wird ein völlig anderes Bild von dem sowjetischen Politiker und Geheimdienstchef Lewrentij Berija gezeichnet, als das mir aus den Jahren vor und bei Stalins Tod (1953) vertraute eines kommunistischen Despoten und Schlächters. Ich war damals ein 16 Jahre alter Gymnasiast. Ich bin gerne bereit, früher als zutreffend erscheinende Informationen aufzugeben, wenn sie durch eine neue Faktenlage widerlegt werden.

Allerdings bleibt der Verfasser dem Leser jeden Beweis schuldig. Er fügt seinem Bericht keine detaillierten Informationen zu dem von ihm erwähnten Tagebuch Berijas bei, das von einem Historiker Sergeij Breskun herausgegeben worden sein soll. Auch die Internetsuchmaschine Google liefert keinen Hinweis auf einen Sergeij Bres­kun, sondern erwähnt nur einen Sergei Breskun, einen Kernwaffentheoretiker Russlands und Professor an der Akademie für Militärwissenschaften.

Jedoch, die Preußische Allgemeine Zeitung berichtete am

21. August 2011: „Von Lawrentij Berija, dem sowjetischen Geheimdienstchef ab 1938, sind angebliche Tagebuchaufzeichnungen aufgetaucht … Im Moskauer Verlag ,Jausa Ekspress‘, der sich auf Veröffentlichungen auf Geheimdienstgebiet spezialisiert hat, publizierte Kremlow im April/Mai 2011 diese angeblichen Berija-Aufzeichnungen in drei Bänden und versah sie mit wissenschaftlichen Kommentaren … Sollten die Tagebücher trotzdem echt sein, gäben sie manche neue Hinweise für die sowjetische Geschichte. Es ist zwar relativ gleichgültig, ob Berija Stalin im Krieg zweimal weinen sah.“

Es finden sich jedoch keinerlei Hinweise darauf, dass das Bild von Lewrentij Berija völlig neu gezeichnet werden müsse, wie dies der Autor in seinem Artikel suggeriert.

 Jürg Walter Meyer, Leimen

 

 

Muttis Politbüro

Zu: „Unionsmitglieder verhöhnt“ (Nr. 36 )

Dass wir der ehemaligen DDR immer ähnlicher werden, ist dem kritischen Bürger schon längst klar geworden. Eine zu 95 Prozent gleichgeschaltete Presse, in den Talkshows des Staatsfernsehens, welche das neue Denken in die Gehirne hämmern, tummeln sich dieselben linken Ideologen.

Der berühmte „Sudel-Ede“ würde sich pudelwohl fühlen. Die Regierung gleicht dem ehemaligen Politbüro. Vorne die Staatsratsvorsitzende (Kanzlerin) als unangreifbare Heilige, der Rest des Politbüros (Minister) stimmen beglückt zu und in der Volkskammer (Bundestag) wird abgenickt.

Kritisch werden höchstens einmal diejenigen, die vor dem Ruhestand stehen. Und die Kinder werden in Krippen und Horten großgezogen, damit die Muttis zum Wohle unserer Republik sich im Kreise der Werktätigen wohlfühlen können.

Peter Schumacher, Melsungen

 

 

Stumme Hymne

Zu: „Linke Phrasen auf Steuerzahlers Kosten“ (Nr. 25)

Klaus Rainer Röhl bestätigt mit seiner Analyse des „Deutschlandfunk“-Programms nur, was zuletzt bereits wissenschaftlich untersucht wurde: Rund zwei Drittel aller Redakteure in den deutschen Druck- und Funkmedien stehen politisch Rot-Grün nahe. Bei den Öffentlich-Rechtlichen ist der Anteil wohl noch höher.

Beim „Deutschlandfunk“ wird das Tagesprogramm um 23.57 Uhr keineswegs mit der „National- und Europahymne“ beendet, wie Herr Röhl wohlmeinend, aber irrtümlich schreibt, sondern ganz ohne Gesang oder Text mit dem Streichquartett-Motiv aus Haydns Kaiserquartett, das die Melodie zur deutschen Nationalhymne lieferte, sowie mit der Orchester-Einleitung zur „Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie, also mit zwei kurzen Instrumentalmusik-Darbietungen.

Dr. Hans Kaufmann, Hamburg

 

 

Richtig: Ochotsk

Zu: „Wir leben auf einem Apfel“ (Nr. 24)

Ich mag die Hintergrundberichte zu den unterschiedlichsten Themen in der PAZ, deshalb bin ich auch besonders aufmerksam bei ihrer Lektüre.

Im Beitrag über die Potsdamer Erdbebenforscher ist aber die Schreibweise „Okhotsk“ zu bemängeln: Das nordwestliche Randmeer des Pazifischen Ozeans, das von allen Seiten von russischem Territorium umgeben ist, heißt im Russischen: ochotskoje morje (transkribiert) oder ochotskoe more (transliteriert). Es ist nach der russischen Hafenstadt Ochotsk an der westlichen Küste des Meeres benannt. In deutscher Sprache lautet der geografisch korrekte Name: Ochotskisches Meer. Die Schreibweise „Okhotsk“ ist im angelsächsischen Sprachraum üblich, weil die englische Sprache keine adäquate Lautumschrift für alle russischen Laute hat.

Michael Roock, Berlin

 

 

Der Panzergeneral zwischen allen Fronten

Zu: „Hitlers moderner ,Marschall vorwärts‘“ (Nr. 24)

Nimmt man die Memoiren „Erinnerungen eines Soldaten“ des Generaloberst Guderian zur Hand und wertet dazu die umfangreiche Literatur zur militärischen Widerstands-Bewegung im NS-Staat aus, kommen da interessante Aspekte und Gegebenheiten zutage. Immer wieder taucht hier der Name von Guderian auf.

Dieser Soldat wurde zeit seines Lebens stets von aufregenden und aufreibenden Ereignissen begleitet. Das bewirkte letztlich, dass er praktisch im März 1945 „fertig“ war. Sein Schicksal war es, dass er als hochrangiger Militär in diversen Verwendungen wiederholt mit Hitler in Berührung kam und dessen ungezügelte Wutaus­brü­che ertragen musste. Nur, Guderian „schlug“ zurück, der einzige General, der hier Hitler dann Paroli geboten hat. Zeitzeugen berichten, dass man sich gegenseitig so laut angeschrien habe, dass es durch alle Wände hindurch zu hören gewesen sei.

Nach dem Polenfeldzug kanzelte Hitler mal wieder seine Generale ab, nach dem Motto: Ich, der Führer, verstehe von militärischen Dingen mehr als meine Generale. Als einziger General verbat sich Guderian solche Verunglimpfungen. Zur Jahreswende 1941/42 löste Hitler Guderian kurzerhand ab, weil dieser die Front zurückgenommen hatte. Hier soll aber der Generalfeldmarschall von Kluge seine Finger im Spiel gehabt haben, Guderian und von Kluge „konnten“ nicht miteinander. Im März 1943 holte Hitler diesen bewährten Panzermann wieder zurück als Inspekteur der Panzertruppen, als es an der Ostfront an allen Ecken brannte.

Im Juli 1944 wurde Guderian Nachfolger von Zeitzler und Halder und Chef des Generalstabes des Heeres. In dieser Stellung hatte er ständig schwere Auseinandersetzungen mit Hitler, gegenseitiges Anschreien war an der Tagesordnung. Auch der ansonsten robuste Guderian hielt das auf die Dauer nicht durch, sein Gesundheitszustand war angeschlagen. Für Hitler war das ein willkommener Grund, Guderian loszuwerden.

Ungewollt geriet Guderian nach dem 20. Juli 1944 in eine üble Angelegenheit hinein. Hitler hatte einen „Ehrenhof des Heeres“ einrichten lassen unter Vorsitz von Generalfeldmarschall von Rundstedt. Hier fungierte Guderian als Beisitzer. Dem konnte er sich offensichtlich nicht entziehen, ein Scharfmacher war er dort nicht. Nach außen hin gab er sich in NS-Manier oft großspurig, verschaffte sich dadurch aber Luft und Bewegungsspielraum.

Es ist erwiesen, dass sich Guderian geschickt im Rahmen seiner Möglichkeiten für die Verfolgten des 20. Juli eingesetzt hat. Witwen von hingerichteten Offizieren ließ er Geldzuwendungen übermitteln. Den Oberst im Generalstab Graf Kielmansegg bewahrte er vor dem Galgen (dieser wurde später Bundeswehrgeneral). Ferner konnte Guderian verhindern, dass Generalleutnant Speidel aus dem Heer ausgestoßen wurde. Weiter hat er mit verhindert, dass in seinem Befehlsbereich der berüchtigte „Kommissarbefehl“ zur Anwendung kam. Und Guderian hatte Kontakt zum militärischen Widerstandskreis – ohne sich diesem anzuschließen. Keinen der Putschisten hat er verraten. Von Stauffenberg hatte Guderian eine große Meinung, bezeichnete ihn „als bestes Pferd“.

In einer Schautafel im Panzermuseum in Munster ist die Biografie von Guderian wiedergegeben. Personen, die im Krieg nicht dabei waren und durch die „Gnade der späten Geburt“ (Kohl) von einem Leben im NS-Staat verschont geblieben waren, kreideten ihm seine Mitgliedschaft im „Ehrenhof“ an.

Bernd Dauskardt, Hollenstedt

 

 

Kriegerische USA

Zu: „Anfang und Ende eines Traums“ (Nr. 25)

Wenn ich als Präsident eines Landes, das offiziell in Gefangenenlagern wie Guantánamo mit Genehmigung des obersten Gerichtshofes Menschen foltert und das an über 70 Kriegen in der Welt beteiligt ist, in Berlin eine Rede halten sollte, von welchen Visionen könnte ich da noch reden, ohne mich gänzlich lächerlich zu machen?

Kennedy kam als Vertreter der freien Welt, Obama aber als der Präsident eines Landes nach Berlin, dass sich mit über 1,6 Milliarden Schuss Dumm-Dumm-Geschossen darauf vorbereitet, das eigene Volk niederzumetzeln.

Helmut Josef Weber, Málaga

 

 

Keine Freude am Schloss

Zu: „,Unverrückbare Wirklichkeit‘“ (Nr. 25)

Ich habe im Prinzip nichts dagegen, dass das Berliner Stadtschloss wiederaufgebaut wird. Immerhin wird so ein Stück deutsche Geschichte wiederbelebt. So sollte es zumindest sein. Aber da kennt man unsere Politiker schlecht. Die sorgten nämlich erstens dafür, dass das Schloss eine moderne Fassade bekommt (aber nur an manchen Stellen, so dass wir eine Art Mischmasch bekommen) und zweitens werden dort die „Kulturen der Welt“ ausgestellt. Und wie ich erfahren musste, gehören Deutschland und Europa offenbar nicht zu „der Welt“, denn beides findet dort keinen Platz.

Ich frage mich also: Warum hat die deutsche Kultur keinen Platz in dem Berliner Schloss? Aber warum wundere ich mich eigentlich? Das Schloss ist ein Teil der deutschen Geschichte. Kein Wunder also, dass es Berlins Bürgermeister Wowereit uns Bürgern madig machen will. Daher kann ich mich nicht wirklich über das Schloss freuen, obwohl es eigentlich schön sein sollte, dass es wieder aufgebaut wird.

Aber es war ja klar, dass die Sozis nichts zulassen, womit wir uns eventuell identifizieren könnten. Fazit: Unsere Politiker machen es uns absichtlich mit dem Schloss so schwer, damit wir uns damit möglichst nicht identifizieren können. Denn Menschen, die zu etwas Gutem und Schönem aufschauen können, sind für diese Politiker gefährlich, denn sie schaffen sich eine Identität. Deshalb dieser ganze Mischmasch.

Tom Orden, Berlin

 

 

Politik hat Interesse an Vertriebenen verloren

Zu: „Zur Eigentumsfrage“ (Nr. 22)

In den letzten Ausgaben der PAZ wurde Fehlerhaftes über den Lastenausgleich berichtet. So schrieb Wilhelm v. Gottberg, der Ausgleich sei nur eine Nutzungsentschädigung gewesen. Ein Leserbriefschreiber gab die Ansicht seiner „Fachanwälte“ wieder, wonach das Entschädigungsanliegen durch den Lastenausgleich längst abgeschlossen sei.

Beides ist falsch! Der Lastenausgleich war eindeutig keine Nutzungsentschädigung, denn wäre er eine gewesen, so hätte er mit dem fortdauernden Entzug der Nutzung immer wieder angepasst werden müssen. Doch ganz klar war er auch keine Vollentschädigung. Er war, wie eine weitere Leserbriefschreiberin zutreffend schreibt, „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Wie wenigen anderen Gesetzen ist dem Lastenausgleichsgesetz eine Präambel vorangestellt. Nach dieser Präambel bedeuten die Gewährung und die Annahme der Lastenausgleichsleistungen keinen Verzicht auf die Geltendmachung von Ansprüchen auf Rück­gabe des von den Vertriebenen zurückgelassenen Vermögens. Der Vorbehalt beinhaltet, dass weder die Bundesrepublik (durch die Gewährung von Lastenausgleichsleistungen) noch die Vertriebenen (durch die Annahme dieser Leistungen) sich irgendwelcher Rechte begeben, sondern dass das Lastenausgleichsgesetz diese Fragen unberührt lässt. Aus der Sicht der Entstehungsjahre des Lastenausgleichsgesetzes stellt die Präambel ein Bekenntnis zu den Anliegen der Vertriebenen dar und zugleich ein eindeutiges Signal an die Vertreiberstaaten.

Weshalb aber unterstützt die Bundesregierung die Entschädigungsforderungen der Vertriebenen nicht? Sie behauptet, es sei aussichtslos, Restitutions- oder Entschädigungsregelungen ge­genüber den ehemaligen Vertreiberstaaten durchzusetzen. Dass dies unwahr ist, wissen wir. Einige Länder haben in jüngerer Zeit „von sich aus“ Restitutions- und Entschädigungsregelungen erlassen. Es sind dies (beispielhaft) Ungarn, Slowenien, Estland, Kroatien, Serbien. Auch in den 1960er Jahren hat es derartige Regelungen gegeben – in Ländern wie Italien, Ägypten, Äthiopien, Honduras.

Wie viel mehr wäre wohl zu erreichen gewesen (und heute noch zu erreichen!), wenn die Bundesrepublik kraft ihrer wirtschaftlichen Macht den nötigen Druck machen würde? Doch irgendwann haben die politischen Parteien das Interesse an den Vertriebenen verloren.

Alt-Kanzler Helmut Kohl äußerte am Vorabend des Beitritts der DDR gegenüber Michail Gorbatschow, welcher befürchtete, dass die Vertriebenenverbände eine Wiedervereinigung mit den Ostgebieten fordern würden: „Über die Vertriebenen ist die Geschichte hinweggegangen.“ Dies ist mehr als 20 Jahre her. Niemand sollte annehmen, Kanzlerin Angela Merkel würde heute anders denken.

Wilhelm Kreuer,  Unkel


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