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06.07.13 / Das Schloss steht im Mittelpunkt / Königsberg: Zwei neue Ausstellungen auf dem Ausstellungsplatz für die archäologischen Ausgrabungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-13 vom 06. Juli 2013

Das Schloss steht im Mittelpunkt
Königsberg: Zwei neue Ausstellungen auf dem Ausstellungsplatz für die archäologischen Ausgrabungen

Der Ausstellungsplatz für die archäologischen Ausgrabungen beim Königsberger Schloss vor dem Haus der Räte hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. Auf dem Ausgrabungsgelände werden dem Besucher zwei neue Ausstellungen präsentiert: „Die Geschichte des Königsberger Schlosses“ soll die Gäste mit dem bedeutenden Architekturkomplex vertraut machen, der für lange Zeit als Symbol und Zentrum der Stadt galt. Auf Schautafeln wird über die Entwicklung des Schlosses erzählt, über sein Aussehen und davon, wie es sich im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Thematisiert werden dabei nicht zuletzt die Schnittpunkte mit der russischen Geschichte. Darunter ist die „Große Gesandtschaft“ Peters des Großen Ende des 17. Jahrhunderts und die russische Besatzungsherrschaft zu Zeiten des Siebenjährigen Krieges. Das Aussehen des Schlosses zu verschiedenen Zeiten wird durch vielfältiges Informationsmaterial illustriert.

Die zweite Ausstellung „Die Museumsammlungen des Königsberger Schlosses“ ist im Rahmen der Suche nach Kulturgütern, die während des Zweiten Weltkriegs verloren gingen und als verschollen galten beziehungsweise gelten, vorbereitet worden. 1924 hatte das Königsberger Schloss die Funktion eines Museums, in dem sich neben Bernsteinsammlungen auch archäologische Gegenstände, eine große Gemäldesammlung, Skulpturen, Waffen und Kriegsuniformen sowie königliche Insignien befanden. Nach dem Krieg waren viele Exponate des Museums spurlos verschwunden oder sie waren in andere Museen verbracht worden.

Die Ausstellung zeugt auch von Forschungsarbeiten, die zu unterschiedlichen Zeiten auf dem Gelände durchgeführt wurden. Deshalb war das Interesse der ersten Besucher an den archäologischen Ausgrabungen in den Ruinen des Königsberger Schlosses der Jahre 1993 bis 2007 besonders groß. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden ungewöhnliche Funde entdeckt, zum Beispiel ein einzigartiger Schatz, gefunden 2005 im Altarraum der Schlosskirche: eine silberne Schatulle mit rituellen Gegenständen von Ende des 16. bis zum 18. Jahrhundert.

Ab dem Jahr 2001 unternahm das Königsberger Gebietsmuseum für Kunst und Geschichte gemeinsam mit der Baltischen Expedition des Russischen Archäologischen Instituts der Akademie der Wissenschaften mit finanzieller Unterstützung des deutschen Magazins „Spiegel“ archäologische Ausgrabungen auf dem Gelände des zerstörten Königsberger Schlosses. Seitdem haben die Forscher die Keller des Schlosses untersucht. Es gab Informationen darüber, dass in diesen unterirdischen Räumen die Museumsstücke aufbewahrt worden seien und deshalb während der Ausgrabungsarbeiten so viele Gegenstände von historischem Wert gefunden worden seien. Während der Ausgrabungen wurde der Bestand der Museen des Gebiets mit Hunderten verschiedener Ausstellungsstücke aufgefüllt.  Jurij Tschernyschew


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