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13.07.13 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-13 vom 13. Juli 2013

Leserforum

Bloß nicht Thierse!

Zu: Beflissenheit trübt den Blick (Nr. 25)

Zum kürzlichen Baubeginn der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung gab der Bund der Vertriebenen am 10. Juni eine bemerkenswerte Presseerklärung heraus. Darin lobt dessen Präsidentin Erika Steinbach, dass „heute mit dem Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse die SPD im Stiftungsrat kompetent vertreten ist“.

Das verschlägt einem die Sprache und stößt insbesondere die deutschen Vertriebenen vor den Kopf. Der Sozialdemokrat Peter Glotz, 2000 mit Erika Steinbach Initiator und Mitgründer für eine Dokumentierung der Vertreibungen in Europa als zentrale Gedenkstätte und Mahnmal in Berlin, wird sich im Grabe herumdrehen. Alle Vertriebenen in Europa werden sicher Glotz zustimmen, der damals erklärte hatte: „Wir wollen eine ehrliche Debatte. Wir wollen kein politisch-korrektes Gesäusel mehr. Wir wollen uns – gegen Ende unseres Lebens – nicht mehr verladen, einschüchtern und … täuschen lassen.“

Thierse dagegen marschierte jahrelang an der Spitze einer Front erklärter Gegner einer Gedenkstätte als europäischem Schicksal.

Dr. Reinhard Gnauck, Mainz

 

 

Westerwelle verdient Verachtung

Zu: Vertriebene abgehakt (Nr. 25)

Zu Recht beklagt die Preußische Allgemeine Zeitung, dass es keinen eigenen nationalen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation geben wird, weil sich die Bundesregierung lediglich darauf einigen konnte, dass am 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag, auch der Opfer von Vertreibungen gedacht werden soll.

Mit mir sind sicher unzählige von Betroffenen empört über diese wachsweiche Einstellung. Allerdings muss man folgende Differenzierung beachten: Die Ablehnung ist der FDP anzulasten. Nicht der FDP insgesamt, sondern einzig dem immer noch die Richtung in der FDP vorgebenden Außenminister Guido Westerwelle. Er hat aus zimperlicher Rück­sichtnahme auf östliche Nachbarn einen eigenen nationalen Gedenktag abgelehnt und die drei FDP-Bundesminister im Kabinett Merkel zu gleicher Haltung gezwungen.

Eine positive Entwicklung ist noch gar nicht von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen worden: Die CDU-Fraktionen beziehungsweise CDU-Regierungen in Sachsen und Hessen haben – mit Zustimmung der FDP-Regierungspartner in diesen Ländern – beschlossen, das bayerische Modell eines Gedenktages gleichfalls einzuführen.

Das bedeutet: Die CSU und Teile der CDU sorgen dafür, dass die Erinnerung an das Unrecht der Vertreibung an einem eigenen Gedenktag wachgehalten wird, während der deutsche FDP-Außenminister in vorauseilender geistiger Unterwürfigkeit gegenüber Warschau und Prag ausländische Interessen vertritt. Westerwelle ist ein klassisches Beispiel für nationale Würdelosigkeit in unserem Staat. Er verdient nicht Achtung, sondern unsere Verachtung!

Dr. Sieghard Rost, Nürnberg

 

 

Schlaflose Nächte

Zu: Vertriebene abgehakt (Nr. 25)

Jetzt gehen die Heimatvertriebenen in der Anonymität der weltweiten Globalisierungs-Politik gänzlich unter. Ein weiterer Verrat der Regierenden an unserem Schicksal. Hier kann der Ausspruch des Dichters Heinrich Heine gut eingeordnet werden: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“!

Dr. Klaus Zinke, Neubrandenburg

 

 

Alles beim Alten

Zu: Vertriebene wieder deutsch (Nr. 26)

Den Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen. Natürlich können wir von einem Erfolg reden, wenn es um Ausweispapiere geht. Leider sieht es bei der Ausstellung von Urkunden anders aus. Dazu hat das Standesamt Berlin-Reinickendorf mir folgendes mitgeteilt:

„Das Rundschreiben des Bun­desministeriums des Innern betrifft nicht die Beurkundung und Führung der Geburtsregister. Es geht hier um die Eintragung von Geburtsorten in Personalausweise und Reisepässe ... Die Geburtsortbezeichnungen in den Registereinträgen der Standesämter bleiben von diesem Rundschreiben unberührt. Da die entsprechenden Urkunden anhand der Register ausgestellt werden, wird sich bei der Neuausstellung von Urkunden an den Geburtsortbezeichnungen nichts ändern. Sie werden so übernommen, wie sie beurkundet wurden.“

Matthäus Golla, Berlin

 

 

Mutterliebe

Zu: In den Tod gehetzt (Nr. 26)

Ich danke der Preußische Allgemeine Zeitung für den Beitrag über meinen getöteten Sohn Giuseppe und für die ganze Mühe, die der Autor Michael Leh auf sich genommen hat. Aber dass auch Richter so etwas lesen und daraus Konsequenzen ziehen, wage ich zu bezweifeln. Doch Proteste sollen klar und deutlich ausgesprochen werden, und das erfolgt in dem Beitrag sehr gut. Sie greifen nicht an, sondern bringen informativ zum Ausdruck, dass solche Urteile beziehungsweise Prozesse nicht immer der reinen Wahrheitsfindung dienen und Urteile oft oder meistens dem Täter dienlich sind.

Giuseppe wird für immer ein Teil von uns sein. Am schwierigsten ist es für uns als Familie, damit umzugehen, dass wir ihn so sehr vermissen. Fast unerträglich ist der Gedanke, dass wir diesen großartigen Menschen mit allem, was wir an ihm hatten, nie mehr erleben dürfen.

Vaja Marcone, Berlin

 

 

Eine Schande

Zu: In den Tod gehetzt (Nr. 26)

Was für Beweise braucht man noch, um zu sehen, dass Justitia stockblind ist. Solche Urteile sind eine Schande.

Michael Krätzsch, Leipzig

 

 

Keiner merkt was

Zu: Kein Geld für Deutsche (Nr. 25)

Politische Dummheit kann man lernen, spottete 1959 der Londoner „Spectator“, man muss nur deutsche Schulen besucht haben. Darum wird über Deutschland für den Rest des Jahrhunderts von außerhalb entschieden. Das passt sehr gut zu diesem Artikel. Unsere Abgeordneten merken das nicht einmal, wie die „Junge Freiheit“ schreibt: „Lustig in den Untergang!“

Gerhard Paschedag, Gütersloh

 

 

Ziemlich »blottig«

Zu: Dem Volk aufs Maul geschaut (Nr. 25)

In der Aufstellung von ostpreußischen Begriffen im Heimatteil der PAZ ist für das Wort „Blott“ der Begriff „Regen“ angegeben. Im Danziger Werder war „Blott“ die Bezeichnung für vom Regen aufgeweichte Erde. Im werderschen Blott konnten die Rübenwagen bis an die Achsen versinken, was ja auch zur Verlegung von Kleinbahngleisen bis an die Felder führte. Blottige Wege oder blottige Schuhe gab es nach längerem Regen immer.

Karl-Heinz Claaßen, Wülfershausen

 

 

Chance einer anständigen Würdigung vertan

Zu: Vertriebene abgehakt (Nr. 25)

Nach über 60 Jahren hat es der Deutsche Bundestag endlich fertiggebracht, den 15 Millionen Vertriebenen aus Ostdeutschland, von denen zwei Millionen Frauen, Kinder und Greise 1945 auf der Flucht in den Westen ihr Leben verloren, einen nationalen Gedenktag zu gewähren.

Zukünftig soll also am 20. Juni jedes kommenden Jahres, dem UN–Flüchtlingstag, auch der deutschen Vertriebenen gedacht werden. Der Forderung nach einem gesonderten Gedenktag am 5. August von Bund der Vertriebenen und CSU wurde nicht entsprochen. Mit Ausnahme der Partei „Die Linke“, welche sich der Stimme enthielt, stimmten alle anderen Parteien diesem Koalitionsantrag zu. Das sind die nüchternen Fakten.

Was haben die 15 Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen Deutschland getan, um von den Parteien über Jahrzehnte diskreditiert zu werden? Sie waren im Osten doch nicht verantwortlich, was in München und Berlin 1933 geschah? In Posen durfte die deutsche Bevölkerung nicht einmal an den Wahlen zum Reichstag teilnehmen. Aber bezahlen durfte sie für Adolf und Konsorten.

Es wird Zeit, an eine Gerechtigkeit zu appellieren, welche seit Jahrzehnten nach einer angemessenen Bewertung verlangt. Die deutschen Kinder in Ostpreußen, in Pommern, in Posen, in Schlesien, in der Neumark und im Sudetenland haben den Krieg nicht herbeigeführt. Sie wurden zunächst Opfer einer braunen Diktatur, welche dann in Mitteldeutschland durch die rote Diktatur ersetzt wurde.

Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Ostgebieten steht ohne Beispiel in der Weltgeschichte da, was sowohl die hohe Zahl der Vertriebenen, als auch ihre brutale Behandlung betrifft. Aus diesem Grunde wäre der

5. August ein würdiger Gedenktag gewesen. So haben die im Bundestag vertretenen Parteien (außer der CSU) erneut eine Chance vertan, die Leistungen dieser Bevölkerungsgruppe beim Wiederaufbau zu würdigen.

Die Arbeiten im Deutschlandhaus Berlin-Kreuzberg für das Zentrum Flucht, Vertreibung und Versöhnung gehen nur schleppend voran. Rot-Grün setzt offensichtlich darauf, dass die Erlebnisgeneration der Vertriebenen ihre Rehabilitierung durch die Politik in Deutschland nicht mehr erlebt.

Hans-Joachim Nehring, Neubrandenburg

 

 

Politik trickst Rentner aus

Zu: Staat trickst besser als Banken (Nr. 25)

Zwar erhalten beamtete Pensionäre brutto noch knapp 70 Prozent des letzten Gehaltes als Pension. Schon immer müssen sie jedoch davon jeden Pfennig versteuern. Und das wird vor allem auch zukünftigen Rentnern blühen. Daneben müssen sie von ihrer Bruttopension ebenso schon immer die erheblichen Kosten der privaten Krankenversicherung tragen. Dies sehr häufig auch für die Ehefrauen, wenn diese nicht mehr selbst versichert sind.

Einen Nettovergleich von Renten und Pensionen hat es meines Wissens noch nicht gegeben. Somit ist es unseriös zu suggerieren, dass Pensionäre „brutto wie netto“ 70 Prozent Pension hätten. Dies wäre ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Im Übrigen besteht an die Politik seit Gründung der Bundesrepublik der gesetzliche Auftrag, Pensionskassen einzurichten. Dass dieser Auftrag von Generationen von Politikerinnen und Politikern nicht nur verletzt, sondern gebrochen wird, ist in meinen Augen einer der am längsten dauernden und mit am schwersten wiegenden Rechtsbrüchen der Politik.

Daneben: Wer trickst, ist nicht „der Staat“, denn den Staat bilden wir alle. Wer trickst, ist die Politik. Natürlich muss zukünftig diskutiert werden, was noch zu verteilen ist. Nur kann man auch dieses fortdauernde rechtsamputative Verhalten der Politik nicht Menschen zum Nachteil gereichen lassen, die in ehrlicher und redlicher Lebensarbeitsleistung berechtigte Ansprüche erworben haben.

Joachim Ruhnau, Döttesfeld

 

 

Wilhelms edle Taten

Zu: „Fahnenflüchtiger“ Kaiser hat auch in Holland keine Heimat mehr (Nr. 24)

Während seriöse Historiker seit einigen Jahren die bisher gängige Darstellung Kaiser Wilhelms II. einer Revision unterziehen und ein wesentlich positiveres Bild zur Geltung bringen, muss man leider immer noch die alten Klischees aus den 1920er Jahren lesen. Neben der „militärischen Rolle“ hat der Kaiser seine Tatkraft ganz besonders auf die Sozialgesetzgebung und auf die Förderung von Kunst und Wissenschaft gerichtet.

Was die „Flucht nach Holland“ betrifft, so war diese kaum eine Darstellung „konservativer Kräfte“, sondern die der antimonarchischen Kräfte der 1920er und 1930er Jahre, die meinten, damit den monarchischen Gedanken schwächen zu können.

Der Gang des Kaisers nach Holland hatte zwei gleichrangige Gründe: Zum einen wollte er dem erschöpften deutschen Volk einen möglichen Bürgerkrieg ersparen, und zum zweiten hoffte er, mit diesem Schritt Deutschland in den anstehenden Verhandlungen leichtere Friedensbedingungen zu ermöglichen. Dass die Bedingungen der Alliierten im Versailler Vertrag derart katastrophal sein würden, konnte der Kaiser nicht voraussehen. Nach diesen Ergebnissen sagten der spätere US-Präsident Herbert Hoover und der französische Marschall Ferdinand Foch den Zweiten Weltkrieg voraus.

Friedrich Carl Albrecht, Ehlershausen

 

 

Des eigenen Verstandes bedienen

Zu: In die Abhängigkeit getrieben (Nr. 27)

Die Aufnahme Kroatiens zum 1. Juli in die Europäische Union, dann das EU-Beitrittsangebot an Serbien, obwohl der Balkan über Jahrhunderte als Brandherd Europas galt, und schließlich – stets im Hintergrund – immer noch der große Beitritts-Schatten der Türkei lassen vermuten, dass unsere Europapolitiker aus dem angerichteten Schaden immer noch nicht klug geworden sind oder Scheuklappen aufhaben.

Sind nicht schon genug „unreife“ Länder wie Rumänien und Bulgarien in die EU aufgenommen worden? Es gehören auch keine besonderen Fachkenntnisse dazu, um festzustellen, dass sich Länder in den Euro-Raum geschummelt haben, die sich schließlich am Euro verhoben haben. Ungläubig schaut man allerdings auf alle unsere Parteien, die – mit wenigen „Abweichlern“ – den Weg Richtung Zusammenbruch mitgehen und bereit sind, wider besseres Wissen jedem Rettungspaket für die uns umgebenden maroden Volkswirtschaften zuzustimmen.

Dabei ist auch unser wirtschaftlich angeblich so florierendes Deutschland selbst mit über zwei Billionen Euro Schulden (= pro Kopf über 20000 Euro) längst pleite. Unsere laut Umfragen angesehene Bundeskanzlerin erklärt dazu immer wieder, dass diese Europa- und Schuldenpolitik alternativlos sei. Eine neuentstandene Protestbewegung, die AfD („Alternative für Deutschland“), die die Ursachen beim Namen nennt und Lösungsansätze vorschlägt, wird von allen Seiten als europafeindliche (populistische) Partei diffamiert. Das Gegenteil ist eigentlich der Fall, denn nur auf einer geordneten wirtschaftlichen und finanzpolitischen Grundlage hat unser Europa eine Zukunft. Oder wird uns in wenigen Jahren von Ländern wie China und Indien der Weg vorgegeben?

Der mündige Bürger sollte sich immer wieder auf unseren Königsberger Philosophen Immanuel Kant (1724–1804) berufen dürfen: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen, um dich aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien.“

Christian von der Groeben, Großrinderfeld

 

 

UdSSR als Vorbild

Zu: Brüssel erkennt Zeichen der Zeit nicht (Nr. 22)

EU-Kommissare sollten nicht nur nach Kosten, sondern nach verursachten Schäden betrachtet werden; und da sieht die Welt schon ganz anders aus: Jeder Polit-Beamte der EU verursacht mit Sicherheit nicht nur finanzielle Schäden in Milliardenhöhe, sondern steht gleichzeitig als Sy­nonym für eine Diktatur mit Vorbild UdSSR.

Matthias Dumke, Wedel

 

 

Scheinheilig

Zu: D-Mark-Umfrage unterschlagen (Nr. 20)

Der Moderator Frank Plasberg ist auch nur ein Journalist, der sich politisch korrekt verhält. Er deckt nicht auf, sondern ist stets bemüht, immer gut dazustehen. „Hart aber fair“ ist eine geschönte Sendung. Ich finde Plasberg scheinheilig.

Cornelius Tobies, Lippstadt


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