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20.07.13 / Monarchie darf nicht verteufelt werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-13 vom 20. Juli 2013

Monarchie darf nicht verteufelt werden

Seit 64 Jahren wird die Bundesrepublik Deutschland von einem parlamentarisch gewählten Präsidenten repräsentiert, dessen politische Macht sehr begrenzt ist. Er darf (beziehungsweise muss) Gesetze unterschreiben, Regierungsmitglieder bestellen oder entlassen, in seltenen Fällen das Parlament auflösen und Neuwahlen ausschreiben. Bei alledem unterliegt er strengsten gesetzlichen Regelungen, hat kaum Handlungsspielraum. Die Amtszeit ist auf höchstens zehn Jahre begrenzt.

Die Schöpfer unseres Grundgesetzes hatten gewiss gute Gründe, die Dinge so zu regeln. Dennoch sollte nicht außer Acht bleiben: Die republikanischen Zeiten machten nur einen geringen Teil der deutschen Geschichte aus. Seit Karls des Großen Zeiten wurden wir von Königen, Kaisern, Fürsten und sonstigen gekrönten Häuptern regiert. Darunter waren herausragende Persönlichkeiten, die sich größte Verdienste um das Wohl des Volkes und dessen internationales Ansehen erwarben. Als Beispiele nennen wir Karl, Otto und Friedrich, die zu Recht den Beinahmen „der Große“ trugen. Vorbilder, von denen mancher noch heute träumt.

Natürlich gab es in 1200 Jahren deutscher Geschichte auch Herrscher, die alles andere als „groß“ waren. Darum darf man aber nicht Monarchie, Adel und alles, was irgendwie damit zusammenhängt, unkritisch verurteilen und verteufeln. Schließlich soll es gelegentlich ja auch Präsidenten geben, die nicht jedermanns erste Wahl sind, sondern ihre Wahl dem gerade aktuellen parteipolitischen Kalkül verdanken. Solche einer „res publica“ unwürdigen Schauspiele blieben uns in einer Monarchie erspart. H.J.M.

 

Zeitzeugen

Menes – Der mutmaßlich erste Pharao der ägyptischen Geschich-te regierte das erstmals vereinte Reich am Nil um das Jahr 3000 v. Chr. und wird in antiken Listen als Gründer der 1. Dynastie (von insgesamt 31) geführt. Ob es vor ihm schon „richtige“ Könige gab oder doch nur Häuptlinge und Stammesfürsten mit allenfalls regionaler Bedeutung, ist unter Altertumsforschern umstritten. Ihn als „ersten König der Menschheit“ zu feiern, dürfte aber gewagt sein.

Salomon – Der dritte der biblischen Könige Israels gilt weit über ethnische und religiöse Grenzen hinaus als der bedeutendste. Er baute Jerusalem zur Hauptstadt, Handels- und Wirtschaftsmetropole aus, errichtete den ersten Tempel, schuf eine moderne Verwaltung. Seine rund 40-jährige Regierungszeit zu Beginn des ersten vorchristlichen Jahrtausends wird bis heute gerühmt als „salomonische Aufklärung“. Diese Wertung stützt sich nicht nur auf sein legendäres „salomonisches“ Urteil, sondern auch auf seine Toleranz gegenüber fremden Religionen und Kulturen.

Gaius Julius Caesar – Der römi-sche Feldherr, Schriftsteller und Politiker (100–44 v. Chr.) trug zwar selber nicht den damals verpönten Titel „rex“, trug aber wesentlich zur Etablierung der Monarchie im Römischen Reich bei und ist bis heute Namensgeber monarchischer Herrscher (Zaren und Kaiser). Ermordet wurde er am 15. März 44, nachdem er sich zum Diktator auf Lebenszeit hatte ernennen lassen.

Louis XIV. – Der als Sonnenkönig bekannte Herrscher Frankreichs (1638–1715) verkörperte wie kein anderer die Großmachtansprüche der Grande Nation. Ob der Leitsatz „L’état c’est moi“ („Der Staat bin ich“) wirklich von ihm selber geprägt wurde, ist zweifelhaft. Sein Herrschaftsprinzip ist jedenfalls zutreffend damit beschrieben. Absolutismus und Zentralismus – unter diesen Prämissen orientierte er das gesamte politische und kulturelle Leben auf seine persönlichen Machtansprüche aus. Insbesondere an der Fixierung auf das Pariser Machtzentrum konnte auch die Französische Revolution nichts ändern; sie prägt bis heute Frankreichs Politik, Verwaltung und Wirtschaft.

Friedrich der Große – Der preußische König (1712–1786) wollte nicht „der Staat sein“, sondern dessen erster Diener. Leider fand er als bewusster Gegenentwurf zu Louis XIV. nicht immer die verdiente Anerkennung.


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