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20.07.13 / Rangeln um Renminbi / London, Zürich und Frankfurt wollen Yuan-Handelsplatz werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-13 vom 20. Juli 2013

Rangeln um Renminbi
London, Zürich und Frankfurt wollen Yuan-Handelsplatz werden

Zunächst waren es die Briten, die die Chance witterten, London zum zentralen Handelsplatz für Chinas Währung auszugestalten. Doch inzwischen sind auch Frankfurt und Zürich angetreten, um eine der künftigen Leitwährungen in den Geldhandel einzubeziehen und zum führenden Platz im Geschäft mit dem Renminbi aufzurücken. Denn offiziell heißt die Währung Renminbi, im täglichen Zahlungsverkehr wird sie allerdings – und unter dieser Bezeichnung ist sie den meisten Europäern bekannt – Yuan genannt.

Der Einsatz der chinesischen Devisen für Handel und wachsende Auslandsinvestitionen nimmt global immer stärker zu. Bereits Anfang 2012 ließen sich die China Cunstruction Bank und die Industrial and Commercial Bank of China in der Londoner City um die Bank von England nieder und nahmen den Devisenhandel auf. Die Machthaber in Peking sind daran, Zug um Zug die volle Konvertierbarkeit herzustellen. Zwischen 2014 und 2018 soll es soweit sein. Davor war die Bank of China in Hongkong das zentrale Handelshaus mit einem Marktanteil von 72 Prozent. Dieses Clearing konnten auch die englischen Banker erfolgreich nutzen. Zu den Begünstigten englischen Instituten gehörte auch die britische Niederlassung der Deutschen Bank.

Immerhin ist nach Angaben der Zahlungsgesellschaft Swift der Renminbi von 2010 bis 2012 von Platz 35 auf Platz 14 gestiegen und mehr als 1050 Unternehmen in über 90 Ländern wickeln mittlerweile ihre Geschäfte mit der Volksrepublik in Renminbi ab. Die erste sogenannte Dim-Sum-Anleihe über 100 Millionen Pfund wurde bereits in London aufgelegt. Das lockte den Börsenplatz Frankfurt und die Europäische Zentralbank (EZB) auf den Plan. Dort rechnet man, da Deutschland führend im Chinahandel ist, mit einer viermal höheren Swapvereinbarung als mit London. Bis 2015 dürfte, so prognostiziert die HSBC-Bank, ein Drittel des grenzüberschreitenden Chinahandels in Renminbi abgewickelt werden. Das bedeutet, dass dann Chinas Währung weltweit die Nummer drei nach Dollar und Euro sein wird.

Nachdem die Schweiz in diesem Jahr ein Freihandelsabkommen mit Peking abgeschlossen hat, setzt auch der Finanzplatz Zürich darauf, in einem zweiten Schritt durch ein analoges Finanzabkommen zur zentralen Drehscheibe für den Renminbi-Yuan zu avancieren. Joachim Feyerabend


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