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20.07.13 / Selbstinszenierung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-13 vom 20. Juli 2013

Selbstinszenierung
von Rebecca Bellano

Peter Bremme von der Dienstleistergewerkschaft „verdi“ ist offenbar fest davon überzeugt, dass ihm mit der Aufnahme der in Hamburg auf Asyl hoffenden Schwarzafrikaner in seine Gewerkschaft ein PR-Coup gelungen ist. Um die 300 der übers Mittelmeer und Italien bis in die Hansestadt gelangten libyschen Gastarbeiter (oder vielleicht auch Ghaddafi-Söldner) sollen derzeit in Hamburg leben. Sollten sich alle diese Männer, die übrigens keine Arbeitsgenehmigung haben, der Gewerkschaft anschließen, kann diese sich über einen riesigen Mitgliederzuwachs freuen.

Doch was bringt ihr dieser? Natürlich zahlen die mittellosen Männer keinen Mitgliedsbeitrag, wie auch. Bremme möchte sie nutzen, um den Hamburgern die Chance zu geben, ihre „Willkommenskultur“ zu demonstrieren, indem die Stadt den Männern einen legalen Aufenthalt gewährt. Zudem stünde in der Grundsatz-erklärung der Gewerkschaft, dass „alle Menschen frei von Armut und Not leben sollen und ein Recht auf menschenwürdige Lebensbedingungen haben“, so der „verdi“-Mitarbeiter.

Allerdings vergisst Bremme, dass es auch in Hamburg nicht Jobs in Hülle und Fülle gerade für ungelernte Arbeitskräfte gibt. Daher dürfte so mancher einfache Arbeiter die billige Konkurrenz aus Afrika nicht wirklich mit offenen Armen empfangen. Zudem stellen die Männer nicht nur eine Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch im Sozialsystem dar. Dass also alle „verdi“-Mitglieder Bremmes PR-Aktion gutheißen, steht zu bezweifeln. Allerdings gibt sie Bremme die Chance, sich als Gutmensch in Szene zu werfen.


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